Favoritensiege in Playoff-Partien: TSV Wasserburg gewinnt hauchdünn

Die ersten Viertelfinalpartien der Playoffs sind gespielt, wie erwartet haben die Favoriten gewonnen. Ein leichtes Spiel war es aber nicht für jedes Team.

Die großen Überraschungen blieben zum Playoff-Auftakt in der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) aus. Die favorisierten Teams gewannen allesamt ihre Heimspiele und können bereits am kommenden Freitag mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel den Einzug ins Halbfinale perfekt machen. Hier die Ergebnisse des jeweils ersten Spiels:

Fireballs Bad Aibling - BC Pharmaserv Marburg 81:73

Außer Keltern kann in Bad Aibling seit 22 Spielen niemand gewinnen. Zum Leidwesen des Pharmaserv-Teams. Das verlor die erste von höchstens drei Viertelfinalspielen. Nur in den ersten drei Minuten lagen die Marburgerinnen vorne (8:6, 3. Minute). Dann zog der Tabellenvierte aus Oberbayern regelmäßig bis auf elf Punkte weg.

29:18 führten die Fireballs nach zehn Minuten. Nach einer Viertelstunde war der BC auf 33:35 dran und vergab mehrere Gelegenheiten zum Ausgleich. Für die Gastgeberinnen setzte in dieser Phase Destinee Young die Akzente. Für die Lahnstädterinnen brillierte im zweiten Viertel Katie Yohn mit 11 ihrer insgesamt 20 Punkte. In die Kabine ging Marburg mit 44:46 hoffnungsfroh.

Nach einem Defensiv-Rebound in der 22. Minute dribbelte Paige Bradley über das ganze Feld und glich zum 50:50 aus. In drei hektischen Minuten trafen die Mangfalltalerinnen besser und zogen auf 61:50 (16.) davon. Lindsay Sherbert machte in diesem Durchgang mit elf Zählern den Unterschied.

Nach Dreiern von Katie Yohn und Steffi Wagner zum 66:74 (35.) hofften die rund 15 mitgereisten BC-Anhänger auf die Wende. Doch ein Dreier von Chelsea Waters gefühlt nach der 24-Sekunden-Sirene stellte den Elf-Punkte-Abstand wieder her. Das 73:80 bei 14 Sekunden auf der Uhr kam zu spät.

Die zweite Partie der Serie nach dem Modus ‚Äûbest of three‚Äú muss das Pharmaserv gewinnen. Sollte das am Freitag, 19 Uhr in heimischen der Georg-Gaßmann-Halle gelingen, steigt das Entscheidungspiel um den Einzug ins Halbfinale am Sonntag, 8. April, 16 Uhr in Bad Aibling. (Marcus Richter)

Rutronik Stars Keltern - ChemCats Chemnitz 84:51

Ohne Margot Vidal-Geneve und Abigail Asoro mussten die Chemnitzer Basketballerinnen zum ersten Playoff-Viertelfinalspiel bei den Rutronik Stars Keltern antreten. Der drückenden Überlegenheit der Gastgeberinnen hatten die verbliebenen ChemCats auch diesmal nichts entgegenzusetzen, dennoch schlug sich das Team von Amanda Davidson angesichts der dünnen Kaderdecke sehr achtbar. Mit dem 84:51-Sieg sichern sich die Sterne das 1 zu 0 in der Serie ‚Äûbest of three‚Äú. Ein weiterer Erfolg würde dem Team von Christian Hergenröther zum Einzug ins Halbfinale reichen.

In der Speiterlinghalle liefen die Chemnitzerinnen von Beginn an einem Rückstand hinterher, der sich beim Halbzeitstand von 39:25 allerdings noch in Grenzen hielt. Das dritte Viertel brachte dann aber bereits die Vorentscheidung. Keltern erzielte in diesen zehn Minuten fast genauso viele Punkte wie in der gesamten ersten Halbzeit. Mit 31:11 entschied der Hauptrundenerste nicht nur den dritten Spielabschnitt, sondern letztlich auch das Spiel für sich. Dass sich die Katzen nicht aufgaben, zeigte das letzte Viertel, welches mit einem Punkt gewonnen werden konnte. Ein großes Manko an diesem Abend war sicherlich die Unterlegenheit im Rebound. Keltern sammelte sich 27 Abpraller mehr ein und hatte dadurch immer wieder zweite Wurfchancen. (ChemCats)

TSV Wasserburg - TK Hannover 65:55

Auch die Wasserburgerinnen hatten zum Playoff-Einstieg mit Hannover weit mehr Mühe, als ihnen lieb gewesen sein dürfte. "Es war die erwartet harte Aufgabe", meinte dann auch TSV-Übungsleiter Nikolay Gospodinov, "wir haben uns im Angriff schwer getan, dafür aber wie schon in den letzten Spielen sehr gut verteidigt, und das war die Grundlage für den Sieg." Nach der Pause zog Wasserburg auf bis zu 16 Punkte davon, was gleichbedeutend mit der Vorentscheidung war. Im Endeffekt wirkte der amtierende Deutsche Meister ruhiger und abgeklärter und stieg somit erfolgreich ins Unternehmen "Titelverteidigung" ein. Monique Reid (20 Pkt.) für die Gastgeberinnen und Melissa Jeltema (15) für Hannover waren die besten Schützinnen. (DBBL)

Mit einem holprigen 65:55 (36:28) gegen die Gäste aus Hannover holen sich die Wasserburger Basketball-Damen den ersten Punkt im Play-Off-Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft. Das Spiel startete überaus zäh und erst ab der sechsten Minute konnte sich der frischgebackene Pokalsieger in der eigenen Halle auf 19:11 (12. Minute) etwas absetzen. Doch dann drehten die Gäste aus Niedersachsen auf und legten einen 15:2-Lauf aufs Parkett, den der TSV Wasserburg seinerseits bis zur Pause mit 15:2 konterte und mit einer Acht-Punkte-Führung in die Kabine ging.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Gastgeberinnen Punkt für Punkt davonziehen und lagen zwischenzeitlich sogar 16 Punkte in Front. Der Tabellensiebte Hannover konnte dann noch etwas Ergebniskosmetik betreiben, der 65:55-Sieg für den amtierenden deutschen Meister war aber nie gefährdet.

‚ÄûDas war das erwartet harte Spiel‚Äú, so Nikolay Gospodinov, der nach der tollen Leistung im Pokalfinale noch etwas die hundertprozentige Konzentration seines Teams vermisste. ‚ÄûWir haben uns im Angriff sehr schwer getan, aber unsere Verteidigung war wie auch in den letzten beiden Spielen sehr gut‚Äú, erklärt der Wasserburger Trainer den Grund für den Sieg.

In den weiteren Begegnungen des Viertelfinales setzten sich Keltern gegen Chemnitz mit 84:51, Bad Aibling gegen Marburg mit 81:73 und Herne gegen Nördlingen mit 65:66 durch. Damit ging in allen Best-of-Three-Duellen jeweils der in der Hauptrunde besser platzierte mit 1:0 in Führung. Spiel zwei findet dann jeweils am Freitag (06.04.) statt, Wasserburg spielt um 19:00 Uhr in der Sporthalle Birkenstraße in Hannover um den Einzug ins Halbfinale. (TSV 1880 Wasserburg)

Herner TC - TH Wohnbau Angels 60:55

Es bleibt dabei: Der Herner TC ist in den eigenen vier Wänden eine Macht. Nachdem bereits in der Hauptrunde alle elf Heimspiele gewonnen wurden, startete das Team um Trainer Marek Piotrowski auch in die Playoffs mit einem Heimerfolg. Allerdings wurde es gegen Nördlingen richtig eng, nachdem der HTC das dritte Viertel mit 5:14 verloren hatte und mit einem Ein-Punkt--Rückstand in den finalen Spielabschnitt ging. "Aber wir haben dann die Nerven behalten und als Team gewonnen", befand Hernes Loyce Bettonvil. Beste Schützin der Partie war allerdings eine Nördlingerin: Samantha Hill kam auf 17 Punkte. Ihr und ihren Mitstreiterinnen blieb immerhin das Gefühl, den Tabellendritten der Hauptrunde schlagen zu können. (DBBL)

Eine knappe Kiste war das zwischen dem Tabellendritten Herne und dem ‚Äìsechsten, den TH Wohnbau Angels im Play-Off-Auftakt am Ostermontag. Und was bringt die Bär-Truppe mit nach Hause außer übrig gebliebenen Ostereiern? Das Gefühl, den Tabellendritten schlagen zu können, denn beim 60:55 sahen die Gäste lange wie der mögliche Sieger aus. Die Angels hatten den Favoriten aus NRW am Rande einer Niederlage, verpassten aber am Ende zuzugreifen und das mögliche 1:0 mit nach Hause zu nehmen.

Die Angels starteten hellwach in die Partie und dominierten trotz ihrer offensichtlichen körperlichen Unterlegenheit den Rebound. Die 8:2-Führung der Gäste aus dem Ries veranlasste den Herner Coach bereits nach drei Minuten zu seiner ersten Auszeit. Die Angels spielten aber auch danach ihre Stärken aus, reboundeten dominant und forcierten den Schnellangriff. Am Ende des ersten Viertels festigten Mäkitalo und Hill mit zwei Dreiern eine 22:15- Gästeführung.

Es dauerte bis zur 15.Minute bis die favorisierten Herner den Rückstand wettmachen konnten und ihrerseits mit 29:26 in Führung gingen. Ausschlaggebend waren Unaufmerksamkeiten der Nördlinger Offense wie Defense. Da wurden im Angriff Bälle verschenkt und in der Verteidigung fehlerhaft agiert. Hernes bis dahin überragende Italienierin Attura brachte ihr Team erstmals nach vorne und behauptete dank eines 24:9-Viertels bis zur Halbzeitsirene auch eine knappe Führung. Bis dahin hatten die Angels zwar passabel gespielt, ihre offensiven Stärken aber noch nicht wirklich in die Waagschale geworfen. Sowohl Racic als auch Luisa Geiselsöder hatten sich offensiv noch gar nicht in Szene setzen können. Insofern ging die 39:31-Führung der Gastgeber auch völlig in Ordnung.

In der Halbzeitpause schien Coach Bär seine Mädels neu fokusiert zu haben. Innerhalb weniger Possessions hatten die Angels wieder aufgeschlossen und gestalteten das Match offen. Als Mäkitalo das 43:43 markierte war das ansonsten lautstarke Herner Publikum so leise geworden, dass man sogar Coach Bärs Lamentieren hören konnte, woraufhin er stante pede ein technisches Foul gepfiffen bekam. Hernes Hallensprecher bettelte sein Publikum um Lautstärke, aber das war wohl wenig angestachelt von der mauen Leistung ihres Teams. So gewannen die Gäste den dritten Abschnitt mit 14:5 und nahmen eine 45:44-Führung mit ins letzte Viertel.

Schön war es nicht, was beide Teams da ablieferten, Play-Off-Kampf eben. Man lebte mehr von den Fehlern der anderen als von den eigenen Stärken oder von dem, was die beiden Schiedsrichterinnen einem zugestanden, Freiwürfe zum Beispiel. Und Freiwürfe sind eine Domäne der Rieserinnen. Mit 92 Prozent verwandelten sie auch in Herne die ihnen zugesprochenen Würfe von der Linie. Noch zwei Minuten waren zu spielen, da lagen die Angels immer noch mit 55:54 vorne. Doch ein Dreier von Hernes Centerin Range holte das Momentum wieder nach NRW und die Gäste aus Bayern schafften es nicht mehr, die mögliche Sensation wahr zu machen. Coach Bär ließ noch serienweise foulen, was aber auch nichts einbrachte außer Freiwürfe für Herne. Mit 60:55 rettete sich der Tabellendritte vor der drohenden Niederlage und liegt nun mit 1:0 in Führung. Bis zum Freitag Abend, wenn beide Teams wieder aufeinander treffen. Dann wird es wohl wieder eine knappe Kiste geben. (Kurt Wittmann)

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 03. April 2018

Weitere Artikel