Niederlage gegen Belgien: Deutschland verpasst trotz guter Leistung EM-Quali

Starke Leistung der deutschen Damen gegen den EM-Dritten und WM-Vierten aus Belgien: Im EM-Qualifikationsspiel in Marburg unterlag das Team von Bundestrainer Patrick Unger dem hohen Favoriten zwar mit 58:77 (22:16, 11:21, 10:17, 15:23), zeigte aber über weite Strecken der sehenswerten Partie eine ausgezeichnete Vorstellung.

Deutschland fährt nicht zur EM 2019. Das war allerdings auch vor dem Spiel in Marburg schon so gut wie klar. Ein nötiger Sieg gegen den WM-Vierten Belgien mit mehr als 43 Punkten Differenz, aufgrund des Hinspiel-Debakels, wäre mehr als eine riesen Sensation gewesen.

Eine kleine Sensation waren aber schon die ersten rund 26 Minuten. Die deutschen Damen um Bundestrainer Patrick Unger spielten frech auf und führten nach dem ersten Viertel mit 22:16. Bis zum 41:43 blieb die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) vor 1.000 begeisterten Zuschauern dran und vergab mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich.

Dann setzte sich die Erfahrung der Belgierinnen durch, die ihre größte Führung erst durch einen Dreier in der Schlusssekunde verbuchten. Die Stimmung im Publikum trübte das indes nicht. Besonders die rund 100 Teilnehmer am DBB-Minifestival feierten und tanzten. Auch die Marie-Bertholdt-Fangirls verbreiteten gute Stimmung.

Die EM-Qualifikation endet für Deutschland am Mittwoch, 21. November, in der Lindenhalle in Wolfenbüttel. Gegner ist ab 19.30 Uhr die Schweiz. Das Hinspiel gewann Deutschland mit 56:54.

Vor dem Spiel in der Georg-Gaßmann-Halle waren die gebürtige Marburgerin Finja Schaake, Ex-BC-Spielerin Svenja Greunke sowie Kapitänin Svenja Brunckhorst und Sonja Greinacher vom DBB-Präsidium für ihr 50. Länderspiel geehrt worden.

In den Pausen wurden die Viertplatzierten bei der U23-3x3-WM ausgezeichnet (mit Ex-Marburgerin Luana Rodefeld) sowie die U18-Europameisterinnen (um Co-Trainerin Aleks Heuser), die zuvor in der Halle ein Testspiel absolviert hatten.

Patrick Unger sagt über sein Debüt als Bundestrainer:„Die Zukunft sieht rosig aus. Aber wir müssen uns auch mit der Gegenwart beschäftigen. Belgien spielt seit Jahren zusammen, Emma Meesseman ist eine der besten Spielerinnen der Welt. Aber es muss unsere Mentalität werden, dass wir physisch spielen, egal gegen wen. Es war schon okay, vor allem, wie druckvoll wir gegen den Ball verteidigt haben. Aber wir müssen noch besser am Brett arbeiten. Minus 19 ist ein bisschen zu hoch ausgefallen, am Ende sind uns die Körner ausgegangen. Aber man sieht, dass es viele gibt, die für den deutschen Damenbasketball alles geben. Leonie Fiebich hat mir zum Beispiel sehr gut gefallen, und das in ihrem ersten Länderspiel. Für uns Marburger war es natürlich toll: ausverkauftes Haus, tolle Stimmung, was war cool – und ging eigentlich zu schnell vorbei. Jetzt wollen wir sehen, dass wir den nächsten Schritt machen und gegen die Schweiz ein gutes Spiel zeigen.“

Verfasst von Marcus Richter

Erschienen in Basketball am 19. November 2018

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