Schafft es Marburg zurück an die Spitze der DBBL?

Mit einem Spiel mehr hat der Herner TC derzeit die Tabellenführung in der Basketball Bundesliga inne. Dahinter lauert der BC Marburg, der an diesem Spieltag mit einem Sieg gegen Chemnitz wieder die Spitze übernehmen kann.

Am 14. Spieltag der 1. DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) hat der Tabellenführer Herner TC spielfrei. Das ist die Chance für die Marburgerinnen, mit einem Sieg über Chemnitz die Tabellenspitze zurück zu erobern. Marburg und Herne stehen derzeit mit jeweils zwei Minuspunkten ganz oben, Herne hat jedoch einen Sieg und somit zwei Pluspunkte mehr auf der Habenseite.

Hier die Partien des 14. Spieltags in der Basketball Bundesliga:

Eintracht Braunschweig - TK Hannover (Sa., 16 Uhr)

XCYDE Angels - TV Saarlouis Royals (So., 16 Uhr)

Ein Spiel, dessen Ausgang Weichen stellt für den Rest der Saison, nennt man landläufig ein Schlüsselspiel. Das Aufeinandertreffen der XCYDE Angels gegen den TV Saarlouis am Sonntag hat definitiv diesen Status, und zwar für beide Vereine.

Dass dies gegen die Royals, wie sich das Team um Trainer Ondrej Sykora nennt, keine einfache Aufgabe wird, dürfte jetzt schon feststehen. Seit letzter Woche herrscht im Lager der Saarländerinnen beste Stimmung. In einem harten Kampf konnten sie den mehrfachen deutschen Meister TSV Wasserburg bezwingen. Mit einem einzigen Punkt setzten sie sich nach einer spannenden Partie am Ende durch und das auch noch vor heimischem Publikum. Von der Atmosphäre in der Stadtgartenhalle durften sich auch die Angels vor gar nicht allzu langer Zeit selbst überzeugen. Sieben Wochen ist es er, dass die Nördlingerinnen ins ferne Saarlouis reisten und dort eine deutliche Niederlage hinnehmen mussten. Beim 54:74 hatte man von Beginn an keine Chance und musste ohne Punkte ins Ries zurückkehren. Ein Hauptgrund der Niederlage war allerdings die überaus strapaziöse Anreise an einem Mittwoch Nachmittag.

Dass bei der Partie gegen die Royals so gar nichts glücken wollte, dafür waren besonders die drei US-Amerikanerinnen im Kader der Gäste maßgeblich verantwortlich. Sie bereiteten der Verteidigung der Angels immense Probleme und konnten sich immer wieder erfolgreich in Richtung des gegnerischen Korbs durchsetzen. Ein Teil des Trios ist Point Guard Ariel Hearn, die bisher genau 200 Punkte in dieser Saison erzielte und damit eine von vier Spielerinnen jenseits der 200er Marke ist. Neben einer beeindruckenden Dreierquote strahlt sie zudem beim Rebound höchste Gefahr aus. In dieser Disziplin steht ihr auch Landsfrau Bronaza King Fitzgerald in nichts nach. Die erst 22-jährige Centerin legte besonders in den vergangenen Partien ausgezeichnete Auftritte hin und übernimmt eine Menge Verantwortung für ihre Mannschaft.

Im Gegensatz zum Hinspiel wird am Wochenende auch Nadjeschda Ilmberger wieder für die Gäste aus dem Saarland auflaufen. Erst seit vier Partien kann sie wieder aktiv für ihren Verein mitwirken und glänzte von Beginn an sofort mit energischen Auftritten. Damit ist sie ohne Frage eine große Bereicherung für ihr Team und eine weitere Schlüsselspielerin, um die sich die Schwaben kümmern müssen. (Katja Gersteyr)

TSV Wasserburg - Eisvögel USC Freiburg (So., 16 Uhr)

Freiburg rangiert derzeit mit einer ausgeglichenen Bilanz von sechs Siegen und sechs Niederlagen auf Platz fünf der Tabelle und steht somit zwei Plätze hinter dem TSV Wasserburg, der mit neun Siegen aus zwölf Spielen auf Platz drei der Tabelle steht. Vergangenes Wochenende konnten die Eisvögel zuhause einen deutlichen Sieg gegen Keltern einfahren und werden am Sonntag hochmotiviert an den Inn kommen.

Vor allem auf zwei Spielerinnen müssen die Wasserburger Basketball-Damen aufpassen: Kelly La Nette Moten und Kristen Gaffney. Moten erzielt pro Spiel 18,1 Punkte und steht damit auf Platz zwei der Rangliste der 1.DBBL. Lediglich ihre Teamkollegin Gaffney ist mit durchschnittlich 18,8 Zählern noch erfolgreicher. Erstere ist mit – für einen Point Guard beachtlichen – 7,1 Rebounds auf Platz zehn der Rebound-Tabelle und letztere mit im Schnitt 10,1 Abprallern sogar auf Platz drei. Head-Coach Sidney Parsons warnt jedoch davor sich nur auf diese beiden zu konzentrieren. „Natürlich sind sie die Schlüsselspielerinnen des Teams über welche die meisten Aktionen laufen. Aber auch die anderen Spielerinnen kennen ihre Rollen und sind zu einem ‘Big-Game‘ fähig. Das dürfen wir nicht zulassen!“

Hinter den Wasserburgerinnen liegt eine anstrengende Trainingswoche nach der Niederlage gegen Saarlouis. Ein Punkt war vor allem das Thema Abschlüsse, denn vergangene Woche betrug die Wurfquote nur 28% - unterirdisch. „Wir haben aber auch viel daran gearbeitet wieder in unseren Rhythmus zu finden. Beim letzten Spiel haben wir uns an Saarlouis‘ Spielweise angepasst, das wollen wir dieses Mal nicht. Wir wollen unser Spiel spielen“, so das Trainergespann Sidney Parsons und Corina Kollarovics.

Bereits das Hinspiel hat aber schon gezeigt, dass das keine allzu leichte Aufgabe ist. Das Hinspiel konnten die Wasserburger Basketball-Damen mit 74:76 für sich entscheiden. Aber sie benötigten dafür eine Verlängerung, stand es nach regulärer Spielzeit 68:68. Jedoch gehen die Damen vom Inn angeschlagen in das Match. Nach einem Zusammenstoß im Training vergangene Woche fällt Centerin Jewel Tunstull weiterhin auf noch ungewisse Zeit aus. „Das wird ein hartes Spiel und wir müssen dieses mal 40 Minuten lang unseren Basketball spielen und fokussiert bleiben“, da sind sich die beiden Coaches einig. (TSV Wasserburg)

BC Pharmaserv Marburg - ChemCats Chemnitz (So., 17.30 Uhr)

Für etliche Marburger Fans hat das Treffen mit Chemnitz eine besondere Bedeutung, denn sie freuen sich auf das Wiedersehen mit dem einstigen Publikumsliebling Amanda Davidson. Von 2007 bis 2013 spielte die jetzige Trainerin der ChemCats für den BCM und machte sich dabei viele Freunde „Ich freue mich auf einen harten Kampf in einer Halle mit toller Atmosphäre“, erklärt die 35-Jährige, die mit 334 Dreiern in der Bundesliga immer noch den Marburger Vereinsrekord hält vor Katie Yohn (251). Das rein Sportliche betreffend gibt sich Davidson eher zurückhaltend und wenig offensiv: "Natürlich treten wir dort nicht als Favorit an. Aber wir werden alles versuchen, um Marburg zumindest zu ärgern."

Ihr Marburger Pendant Patrick Unger zeigt im Vorfeld viel Respekt vor den ChemCats: "Das wird schwer, egal ob wir komplett sein werden oder nicht. Chemnitz wird nach dem klaren Sieg gegen Braunschweig mit viel Selbstvertrauen anreisen, und sie hatten im Hinspiel [82:68] gegen uns eine sehr gute erste Halbzeit. Sie werden sicher ihre Lehren aus dem Spiel ziehen. Wir aber auch."

Rutronik Stars Keltern - flippo Baskets BG 74 (So., 17.30 Uhr)

spielfrei: Herner TC

Verfasst von DBBL/Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 19. Januar 2019

Weitere Artikel