Trotz Niederlage sammelt der Thüringer HC eine Menge Selbstvertrauen

Der Thüringer HC kommt aus Györ mit einer 28:31 (15:19) Niederlage zurück, bringt aber mit diesem Ergebnis viel Selbstvertrauen und Hoffnung für die beiden noch ausstehenden CL-Partien mit nach Thüringen. Alicia Stolle erzielte acht Feldtreffer für den THC. Beste Werferin für die Gasrgeberinnen war mit sechs Toren Anne Mette Hansen.

Der Thüringer HC kam schlecht ins Spiel, nach einem Fehlwurf und einem Ballverlust durch Schrittfehler legten die Gastgeberinnen schnell auf 2:0 vor. Das erste Tor für die Damen aus Thüringen erzielte Iveta Luzumova per Siebenmeter. Doch weiterhin fanden die Gäste kein Mittel gegen die kompakte Györer Abwehr und ließen diese bis zur 7. Minute auf 6:2 davon ziehen. Jetzt trafen die Thüringerinnen, Ina Großmann und Emily Bölk verkürzten auf 4:6. Doch zwei super Hüftwürfe von Eduarda Amorim stellten den alten Vier-Tore-Abstand wieder her. (8:4 - 10. Minute)

In der Folge spielten die Damen des THC, nicht zuletzt durch einige starke Paraden von Ann-Cathrin Giegerich, mit mehr Selbstvertrauen und verkürzten wieder auf 6:8. Es folgte ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Teams. Es gelang weder Györ die Führung auszubauen, noch den Thüringerinnen den Rückstand zu verringern. Eine moralische Wende brachte die 19. Minute. In einer Unterzahlsituation, im Spiel 5-gegen-6, gelang Iveta Luzumova ein Ballgewinn und ein Treffer ins leere Tor des ungarischen Meisters. Der 12:12-Ausgleich war der Lohn für einen bis dahin beherzten Auftritt der Gäste. Györs Trainer Gabor Dany sah sich gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Diese brachte sein Team nicht in die Erfolgsspur zurück. Alicia Stolle traf aus dem Rückraum zur 13:12-Gästeführung und jetzt musste Györ einem Rückstand nachlaufen. Bis zur 26. Minute blieb die Partie ausgeglichen, erst dann bestraften die routinierten Ungarinnen Konzentrationsfehler beim THC und gingen verdient mit 19:15 in die Halbzeitpause.

Die Thüringerinnen starteten besser in die zweite Halbzeit. Eine Parade von Ann-Cathrin Giegerich und ein Treffer durch Emily Bölk brachten eine Verkürzung auf 16:19 aus THC-Sicht. Giegerich blieb jetzt der starke Rückhalt im THC-Tor und setzte ein weiteres Achtungszeichen als sie in der 35. Minute das Siebenmeter-Duell gegen Stine Oftedal gewann. Mit diesem Pfund wucherten jetzt ihre Mitspielerinnen und schafften aus dem 16:20 ein 20:20 Remis in der 38. Minute. Alicia Stolle hatte mehrfach getroffen, sie machte heute ihr bestes Spiel im THC-Trikot. Die Vorentscheidung der Partie fiel in der 50. Spielminute. Iveta Luzumova erhielt für ein normales Zufassen in der Abwehr eine zweifelhafte Zeitstrafe, was Herbert Müller nicht mehr ruhig hinnehmen konnte.

Die Verwarnung für den Coach war die Folge. Er ließ wie oft trainiert, das Tor leer und spielte 6-gegen-6 und hatte Pech mit seiner Entscheidung. Zwei Treffer ins leere THC-Tor brachten das 28:26 für Györ, das in dieser Phase mit Frankreichs Torhüterin Amadine Lenaud und Routinier Anita Görbicz noch einmal “frische Kräfte” aufbot. Und das Starensemble wankte letztlich nicht mehr. Auch wenn Iveta Luzumova noch einmal den Anschlusstreffer (27:28 - 55. Minute) erzielen konnte, es reichte am Ende nicht zu einer Sensation. Mit dem 31:28 blieben beide Punkte in Ungarn. Die THC-Mannschaft hat heute den Nachweis erbracht, dass sie einen großen Schritt in Sachen Wettkampfhärte vorangekommen ist. Zu einer Wurfausbeute von 52% wie bei Györ reichte es noch nicht, aber 47 stellen schon eine gute Marke dar.

Verfasst von Franziska Braun/Roman Knabe

Erschienen in Handball am 05. November 2018

Artikel zum Thema

Weitere Artikel