Basketball

Duelle der Verfolger: Wer kann der Spitze noch gefährlich werden?

Die Rutronik Stars Keltern haben den TSV 1880 Wasserburg in der Tabelle überholt. Wer kann den beiden Spitzenreitern noch gefährlich werden?

In einer vorgezogenen Partie des 16. Spieltags der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) verlor der TSV Wasserburg das Gipfeltreffen und damit auch die Tabellenführung an die Rutronik Stars aus Keltern.

Hier die Partien des 16. Spieltags:

TSV Wasserburg – Rutronik Stars Keltern 61:73

Alle Infos zum Spiel auf Sportfrauen

AXSE BasCats Heidelberg – TK Hannover (Sa., 17.30 Uhr)

GISA LIONS SV Halle – TH Wohnbau Angels (Sa., 18 Uhr)

‚ÄûWir haben in Halle noch nen Job zu erledigen,‚Äú so Angels-Point-Guard Jen Schlott und meint damit die Last-Second-Niederlage in der letzten Saison, die noch bei vielen ihrer Teamkolleginnen in unverarbeiteter Erinnerung ist. So auch bei Aleks Racic: ‚Äû Der Wurf von Inken Henningsen aus ca.10 Metern schien ewig in der Luft zu schweben, die Schluss-Sirene ertönte, da waren wir noch zwei Punkte vorne und dann schlug der Ball in den Korb ein wie eine Bombe und wir waren völlig konsterniert.‚Äú

Am Samstag treffen die TH Wohnbau Angels erneut auf die Halle Lions, aber diesmal auf ein Team, das mitten in einer Krise steckt. Die Löwinnen liegen derzeit auf dem letzten Tabellenplatz und haben bereits einige Personalveränderungen vorgenommen, einige davon kurzfristig in der vergangenen Woche.

Während die Situation bei den Nördlingerinnen seit dem letzten Aufeinandertreffen im Großen und Ganzen unverändert ist, hat sich beim Ligakonkurrenten einiges getan. Nach einer längeren Flaute im Hallenser Lager, trennten sich die Verantwortlichen Anfang Dezember zunächst von Coach Ren√© Spandauw, dessen Stelle nun von Cotrainer Christian Steinwerth ausgefüllt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt konnten die Löwinnen lediglich drei Partien für sich entscheiden. Da sich seit dem Wechsel allerdings kein weiteres Erfolgserlebnis einstellte, wurde in dieser Woche auch noch die Auflösung des Vertrags von Katarzyna Kiejdrowska verkündet. Dafür ist nun die ehemalige Nördlinger Spielerin Nadja Prötzig an Bord der Lions. Bei Halle baut man auf ihre Erfahrung und erhofft sich mit ihrer Hilfe einen Schritt Richtung Klassenerhalt.

Doch nicht nur Nadja Prötzig ist im Ries bereits bekannt, auch Khadijan Shumpert dürfte vom Hinspiel in der HKH noch allzu gut in Erinnerung sein. Beim knappen 85:78-Sieg der Angels erzielte die Top-Scorerin der Lions 33 Punkte und war damit ziemlich außer Kontrolle. Unterstützt wird die Centerspielerin von ihrer US-amerikanischen Kollegin Milan Quinn, die ihre Stärken besonders im Rebound hat. Beide Centerinnen verletzten sich allerdings am letzten Wochenende, so dass abzuwarten bleibt, ob sie einsatzfähig sein werden. Die dritte Amerikanerin im Bunde, Brittany Hrynko, hält auf dem Spielfeld die Fäden in der Hand. Die meisten Assists der Liga sprechen für ihr Spielverständnis und ihre Übersicht als Point Guard. Außerdem zu beachten ist natürlich Nationalspielerin Inken-Viktoria Henningsen, deren Qualitäten im Ries wie oben erwähnt, gut bekannt sind. Die Situation gegen Tabellenschlusslicht Halle antreten zu müssen ist sicherlich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits könnte man die schwierige Situation des Gegners, der sogar gegen die beiden Aufsteiger Heidelberg und Göttingen jeweils eine Niederlage hinnehmen musste, ausnutzen und hoffentlich mit zwei Punkten im Gepäck ins Ries zurückkehren. Andererseits sind die Teams, die sich in einer verzweifelten Lage befinden, bekanntlich am gefährlichsten und man weiß nicht, was am Wochenende auf die Nördlingerinnen zukommt.

Wenn man es schafft, einen ähnlichen Auftritt wie beim Hinspiel hinzulegen, bei dem eine starke Reboundleistung die Basis legte und gleich fünf Spielerinnen zweistellig punkteten, sollte ein Sieg durchaus möglich sein. Gestartet wird dieses Vorhaben am Samstag um 18 Uhr und ob die Angels diesmal am Ende siegreich sind, weiß man bekanntlich nach der Schluss-Sirene, manchmal auch erst ein paar Sekunden später. (Katja Gerstmeyr)

Fireballs Bad Aibling – BC Pharmaserv Marburg (Sa., 19 Uhr)

Nach 15 Spieltagen stehen die Marburgerinnen auf Rang fünf. Mit Platz drei im Blick reist das Pharmaserv-Team am Samstag nach Bad Aibling. Doch es droht auch Platz sieben.

Die 1. Liga ist ausgeglichen wie selten. Unter der Woche holte sich Keltern durch einen Auswärtssieg beim bisherigen Klassenbesten Wasserburg die Tabellenführung. Dahinter tummeln sich fünf Teams mit zehn, neun und acht Saisonsiegen. In Bad Aibling treffen die gastgebenden Fireballs (Dritter, 10 Siege) auf den Fünften, den BC Marburg (9).

Nach dem Hinspielerfolg (93:79) für die Hessinnen würden sie durch einen erneuten Erfolg an den Gastgeberinnen vorbeiziehen. Diese Partie Mitte Oktober war für beide Seiten denkwürdig: Die Oberbayerinnen steckten stundenlang im Stau. In Marburg wartete man auf die Gäste. Die Partie begann mit 90-minütiger Verspätung, nachdem die Firegirls direkt vom Bus auf Feld gesprintet waren. Marburg fand schneller ins Spiel, die Kurstädterinnen hielten die Niederlage durch eine starke zweite Halbzeit in Grenzen.

Inzwischen haben sie sich in der oberen Tabellenhälfte etabliert. Die Heimstärke der Fireballs bekam auch schon Meister Wasserburg zu spüren. Nun versuchen die Hessinnen, als erstes Team nach dem neuen Spitzenreiter Keltern die Punkte aus dem ‚ÄûFire Dome‚Äú zu entführen. Dass BC-Kapitänin Katie Yohn an einer Fußverletzung laboriert und ihr Einsatz für Samstag noch fraglich ist, macht die Aufgabe für das Pharmaserv-Team nicht einfacher. (Marcus Richter)

TV Saarlouis Royals – ChemCats Chemnitz (So., 15 Uhr)

In der Planet Photo DBBL steht am Wochenende der 16. Spieltag bevor. Für die Chemnitzer Basketballerinnen führt die Reise dabei ins Saarländische. Fast schon traditionell begibt sich das Team von Amanda Davidson bereits am Samstag auf die Autobahnen gen Südwesten. Nach einer hoffentlich ruhigen und erholsamen Nacht im Hotel geht es am Sonntagnachmittag gegen die gastgebenden Saarlouis Royals. Der Gegner hatte erst vor ein paar Wochen seinen Headcoach Herrmann Paar, der zugleich auch Nationaltrainer der deutschen Auswahl ist, beurlaubt. Neu an der Seitenlinie der Saarländerinnen steht Marc Hahnemann, zuvor Co-Trainer von Paar. Assistierend zur Seite steht ihm Angela Tisdale. Die erfahrene US-Amerikanerin wechselte damit vom Parkett an die Seitenlinie.

Für beide Teams ist es ein durchaus richtungsweisendes Spiel. Mit jeweils fünf Siegen liegen beide Teams in der Tabelle punktgleich auf Platz acht beziehungsweise neun. Dank des Sieges im Hinspiel nehmen die ChemCats aktuell mit Rang acht die letzte Play-off-Position ein. Und die sollte im Optimalfall verteidigt werden, will man nicht im Ligaendspurt noch in den Abstiegskampf abrutschen. Dafür muss aber endlich der erste Auswärtssieg her. Nach dem starken Auftritt in Keltern, dürfen die Katzen durchaus selbstbewusst nach Saarlouis fahren. Wichtig wird sein genau so intensiv in der Verteidigung zu arbeiten, wie es in den letzten zehn Minuten in Keltern der Fall war. Einfach wird es allerdings nicht. Bei den Royals besticht bereits die ganze Saison Sabine Niedola mit sehr starken Leistung. Ihr schlagkräftigstes Argument: Durchschnittlich 22,3 Punkte pro Spiel. Topwert der gesamten Liga. Das alleine wäre schon mehr als überzeugend, doch die Lettin sammelt dazu noch über zehn Rebounds ein. Heißt es am Sonntag also Niedola gegen ChemCats? Weit gefehlt. Zwar fallen die restlichen Spielerinnen im Team rein punktetechnisch extrem ab, aber genau das macht es so schwer die Royals auszurechnen. In jedem Spiel sind es andere Spielerinnen, die den entscheidenden Wurf landen können. Wer es am Sonntag sein wird zeigt sich ab 15 Uhr in der Stadtgartenhalle in Saarlouis. (ChemCats)

BG 74 Veilchen Ladies – Herner TC (So., 16 Uhr)

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 27. Januar 2018

Weitere Artikel