Basketball

Für die BG 74 Veilchen Ladies und die Lions Halle wird es eng

Sechster Spieltag in der Basketball Bundesliga: Einige Teams stecken im Tabellenkeller.

Während sich die vier führenden Mannschaften aus Wasserburg, Keltern, Nördlingen und Marburg allesamt keine Blöße gaben, kristallisieren sich nach dem 6. Spieltag der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) zusehends jene Teams heraus, die sich wohl in der unteren Tabellenhälfte ansiedeln werden.

Hier die Ergebnisse des 6. Spieltags:

AXSE BasCats Heidelberg - BC Pharmaserv Marburg 59:88

Der allererste Auftritt im schönen Heidelberg war für Marburgs Erstligisten erfolgreich. Nur in der Anfangsphase hielt der gastgebende Aufsteiger mit. Der restlichen Spielzeit drückten die Hessinnen den Stempel auf.

Svenja Greunke drehte die letzte Heidelberger Führung (15:10) im Alleingang auf 17:19 (9. Minute). Mit einem viertelübergreifenden 12:0-Lauf setzten die Marburgerinnen ein erstes Ausrufezeichen (29:17, 13.). Näher als auf sechs Punkte (29:35, 18., und 32:38, 20.) kamen die Gastgeberinnen nicht mehr heran. Nach 29 Minuten lagen die Hessinen erstmals mit 20 Punkten in Front.

Defense, Rebounds, Fastbreaks, Pässe, Punkte. Die etwa 50 mitgereisten BC-Anhänger, einer machte gar auf seinem Rückweg aus dem Urlaub in Ruhpolding einen Umweg in die Neckarstadt, waren begeistert.

Dass die Lahnstädterinnen manch leichten Punkt unterm Korb verschenkten, wurde im BC-Block zunächst noch mit Haareraufen, mit fortschreitender Spieldauer und Blick auf die Anzeigetafel nur noch mit einem milden Lächeln quittiert. Denn die Marburger Fans hatten längst ihr Herz in Heidelberg verloren. An ihre Mannschaft. Und die dankte die Unterstützung nach Spielschluss mit einem Besuch auf der Tribüne.

Liebeskummer bereitet den BC-Fans allerdings Svenja Greunke. Die 28-Jährige knickte kurz vor Ende des zweiten Viertels mit dem Fuß um und schied aus. Der bange Blick geht am Montag auf Bilder vom MRT. In Alex Wilke fällt derzeit schon eine Spielerin aus.

Nach dem sechsten Spieltag steht Hessens einziger Erstligist im Damenbasketball mit vier Siegen unter den ersten fünf der Tabelle. Am Mittwoch geht es im CEWL-Europapokal mit einem Heimspiel weiter. Zu Gast: die rumänische Mannschaft CSM Satu Mare (20 Uhr, Georg-Gaßmann-Halle). (Marcus Richter)

GISA LIONS SV Halle - TK Hannover 66:101

Eng könnte es beispielsweise für die Lions aus Halle werden, die zu jenen Mannschaften gehören, die nach sechs Spielen erst einen Erfolg zu verzeichnen haben. Bei der deutlichen Heimniederlage gegen Hannover offerierte das Team von Coach Ren√© Spandauw einige Schwächen. Gerade die beinahe schon katastrophale erste Hälfte der Partie gegen die Turnschwestern aus Niedersachsen (31:62) zeigte Unzulänglichkeiten, die in dieser Form wohl von niemandem erwartet worden waren. ‚ÄûWir haben wieder nicht das gespielt, was wir wollten.

Und wenn der Gegner dann alles trifft, dann könnte man auch zu siebt auf dem Feld stehen, aber trotzdem nicht gewinnen‚Äú, erklärte Spandauw in der Nachbetrachtung. Im letzten Viertel entschied er sich dann, die jungen Spielerinnen spielen zu lassen, die auch nicht mehr falsch machen konnten als die Profis, die nun auf der Bank saßen. Die Mädchen verkauften sich teuer, begleitet von den Fans der Lions, die ihr Team bis zum Schlusspfiff lautstark unterstützten. Melissa Jeltema, die nie zu kontrollieren war, erzielte für die Gäste 26 Punkte.

Fireballs Bad Aibling - ChemCats Chemnitz 73:59

Auch im dritten Auswärtsspiel der Saison bleibt das Team von Amanda Davidson ohne Erfolg. Langezeit hielten die Chemnitzerinnen dagegen und konnten das Spiel relativ eng gestalten, mussten sich aber beim TuS Fireballs Bad Aibling am Ende mit 73:59 geschlagen geben. Insbesondere die erneut schwache Trefferquote machte ein besseres Ergebnis zunichte. In der Verteidigung konnten die Katzen phasenweise an die starke Leistung vom Heimspiel gegen Saarlouis anknüpfen und machten es Leistungsträgerin Lindsay Sherbert vor allem in der ersten Halbzeit richtig schwer, offensiv allerdings fehlte es erneut an der Zielgenauigkeit. Insbesondere in Korbnähe offenbarten die ChemCats die größte Schwäche. Nicht einmal 30 Prozent der Würfe fanden den Weg ins Ziel. Sogar die Trefferquote von jenseits der Dreipunktelinie war etwas höher als aus dem Nahbereich. Zwar lagen die Sächsinnen zu Beginn des vierten Viertels beim Stand von 55:51 in Schlagdistanz, mussten aber, durch vergebene Korbleger und der zur Unzeit kommenden schwachen Ausbeute von der Freiwurflinie, die Firegirls ziehen lassen. So waren die Gastgeberinnen zur Viertelmitte wieder auf über 10 Punkte enteilt. Diesen Rückstand konnten die Katzen nicht noch einmal aufholen.

Jetzt heißt es Kräfte sammeln, denn nun starten die Hammerwochen. Bereits am Mittwoch reißt der ChemCats-Tross nach Halle. Dort steht ab 19:30 Uhr das Pokalspiel an. Auch die Hallenserinnen sind eher in die Saison gestrauchelt und konnten mit dem Sieg gegen Aufsteiger Göttingen ebenso erst ein Erfolgserlebnis einfahren. Am Wochenende setzte zudem eine derbe Heimniederlage gegen Hannover. Das Team von Ren√© Spandauw ist vor dem Heimpublikum sicherlich auf Wiedergutmachung aus und wird alles in die Waagschale werfen. Doch auch das Team von Amanda Davidson will in die nächste Pokalrunde einziehen und sich das nötige Selbstvertrauen für die Partie am Freitagabend gegen Heidelberg holen. (ChemCats)

TV Saarlouis Royals - Rutronik Stars Keltern 68:91

TSV Wasserburg - Herner TC 84:65

Souverän, aber etwas glanzlos besiegten die Wasserburger Basketball-Damen den Herner TC in der heimischen Badria-Halle mit 84:65 (41:27). Der TSV bleibt damit ungeschlagen an der Tabellenspitze der 1. Bundesliga.

‚ÄûWir konnten teilweise unsere Sachen nicht ganz zu Ende spielen, so wie wir wollten‚Äú, erklärt Head-Coach Georg Eichler die Tatsache, dass sein Team obwohl stets überlegen sich nie weiter als 26 Punkte absetzen konnte. Aber da müsse er als Trainer in den englischen Wochen mit EuroCup und Liga Verständnis zeigen: ‚ÄûWir sind ein bisschen müde und haben auch gestern ein härteres Training absolviert. Aber man sieht, wenn wir den Ball so gut bewegen, wie wir es heute gemacht haben, dann sind wir offensiv kaum zu halten.‚Äú Auch in der Verteidigung bot der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger vor allem zu Beginn eine tadellose Vorstellung. Bis zur 18. Minute hielten die Wasserburgerinnen die Gäste aus Nordrhein-Westfalen bei mageren 16 Punkten, lockerten aber in der Folge die Zügel etwas. Nur bis zur zweiten Minute und dem 2:4 konnte Herne dranbleiben, doch dann zündeten die Hausherrinnen den nächsten Gang. Besonders auch Neuzugang Monique Reid hatte in ihrem ersten Spiel vor heimischem Publikum mit sechs Punkten in der Anfangsphase großen Anteil an der schnellen 10:4-Führung, die schnell weiter ausgebaut wurde.

Nach 20:10 (12. Minute) und 27:12 (14.) wurde schnell klar, dass der Sieger an diesem Tag wohl nur TSV Wasserburg heißen kann. Nach einem 14:0-Lauf Mitte des dritten Viertels zum 55:33 waren dann auch die letzten Zweifel ausgeräumt. Im Angriff überzeugten die Innstädterinnen einmal mehr durch große Ausgeglichenheit: Wieder punkteten sechs der zehn eingesetzten Spielerinnen zweistellig. ‚ÄûWir wollten heute unbedingt gewinnen und in der Liga ungeschlagen bleiben‚Äú, so ein zufriedener Georg Eichler nach dem 84:65-Sieg und vor dem wichtigen EuroCup-Auswärtsspiel am Donnerstag im schweizerischen Freiburg. (TSV 1880 Wasserburg)

BG 74 Veilchen Ladies - TH Wohnbau Angels 54:86

Auch für den Liganeuling BG 74 Veilchen Ladies wird die Luft langsam dünner. Gegen die Angels aus Nördlingen hatten die Göttingerinnen nie den Hauch einer Chance. Die erste Fünf, auf deren Schultern lange Zeit die gesamte Verantwortung lag, war physisch nicht imstande, dem Druck der Gäste standzuhalten. Insofern erklärt sich dann auch die Deutlichkeit des Ergebnisses. Die knapp 400 Fans unterstützten ihr Team zwar bis in die Schlusssekunden hinein, doch ob deren Support als Motivation und Grundstein für den angestrebten Klassenverbleib reichen wird, erscheint doch eher fraglich. Aleksandra Racic ragte bei Nördlingen als beste Schützin mit 19 Punkten heraus.

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 23. Oktober 2017

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