Basketball

Keltern verliert das Topspiel gegen Wasserburg in eigener Halle

Nach dem fünften Spieltag ist lediglich ein Team aus der Basketball Bundesliga ungeschlagen: der amtierende Meister aus Wasserburg.

Aus zwei macht eins: Der TSV Wasserburg ist nach dem Sieg im Topspiel in Keltern die einzige noch unbesiegte Mannschaft in der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga). Die Chemnitzerinnen feierten derweil als einziges bis dato noch siegloses Team gegen Saarlouis ihren ersten Saisonerfolg.

Hier die Ergebnisse des 5. Spieltags:

*Herner TC - BG 74 Veilchen Ladies 84:60**

BC Pharmaserv Marburg - Fireballs Bad Aibling 93:79

Dritter Sieg in Folge für Marburgs Erstliga-Basketballerinnen. Ein starke Trefferquote (46 Prozent) und schönes Kombinationsspiel (24 Assists) waren die Garanten dafür.

Vor der Partie wurden alle Beteiligten auf eine Geduldsprobe gestellt. Die Gäste aus Bad Aibling standen stundenlang im Stau. Das Spiel wurde in Absprache mit Schiedsrichtern und Ligaleitung auf anderthalb Stunden nach der ursprünglichen Ansetzung verlegt.

Drei Minuten vor der Frist eilten die Fireballs in die Halle. Ohne Aufwärmen ging es aufs Parkett. Die Leistung des Vorjahressechsten ist daher umso beachtlicher. Ein starkes zweites Viertel reichte den Marburgerinnen zum dritten Sieg im fünften Ligaspiel.

11:10 und 14:13 hatten die Oberbayerinnen Mitte des ersten Abschnitts gar geführt. Dann zog das Pharmaserv-Team von der elften Minute bis kurz vor dem Seitenwechsel von 21:19 auf 51:32 davon. In der 23. Minute führten die Gastgeberinnen gar mit 63:40. Die Partie schien gelaufen.

Während die klare Führung das Pharmaserv-Team zu lähmen schien, besannen sich die Fireballs sich auf ihr Vereinsmotto ‚Äûmia brennan‚Äú, auf Hochdeutsch: ‚Äûwir brennen‚Äú. Auf 64:74 (32.) kam die Mannschaft aus dem Mangfalltal heran.

Dann flogen nach und nach Destinee Young (Unsportliches und Technisches Foul, 35.), Trainer Milos Kandzic (Technische Fouls, 33. / 37.) und Alina Hartmann (fünftes Foul, 37.) raus. Die Gäste nur noch zu fünft und ohne Trainer. Spätestens dann stand der Sieger fest. (Marcus Richter)

TK Hannover - AXSE BasCats Heidelberg 72:69

ChemCats Chemnitz - TV Saarlouis Royals 69:56

Sechs Tage lagen zwischen den beiden Heimspielen, sechs Tage Zeit, um alle Stellschrauben zu justieren und die Probleme vom ersten Heimspiel zu beheben. Das funktionierte abseits von Parkett schon richtig gut. An diesem goldenen Oktobernachmittag ging mit dem neuen Ticketsystem alles problemlos über die Bühne. Ein gutes Omen diesmal, denn auch auf dem Spielfeld lief es direkt überraschend gut. Eine ganz starke Verteidigung stoppte jeden Angriff der Royals. Acht zu null führte das Team von Amanda Davidson. Nach fast vier Minuten erst kamen die Gäste aus dem Saarland zu ihren ersten Punkten und dann aber auch direkt besser ins Spiel. Bis zum Viertelende drehte das Team von Nationaltrainer Hermann Paar beim Stand von 14:15 die Partie. Bereits zu diesem Zeitpunkt drückte auf beiden Seiten jeweils eine Akteurin dem Spiel den Stempel auf. Bei den Gästen überzeugte Sabine Niedola mit am Ende starken 27 Punkten, allerdings erhielt sie in ihrem Team wenig Unterstützung.

Ganz anders auf Seiten der ChemCats, dort prägte Abigail Asoro das Spiel mit am Ende 16 Punkten, 4 Steals, 4 Blocks, allerdings auch vier Fouls, was in der Folge des Spiels für eine längere Zwangspause auf der Bank führte, doch da agierten die Gastgeberinnen geschlossen als Team. Über den Halbzeitstand von 31:26, setzten sich die Chemnitzerinnen bis Mitte des dritten Viertels auf 39:30 ab. Es folgte ein erneuter Einbruch und die Erinnerung an die ersten Saisonspiele wurde wieder wach, als ein schwaches Viertel die gesamte Partie kostete. Saarlouis schaffte es die Begegnung erneut anzuführen. Allerdings konterten die Katzen zum Abschluss des dritten Spielabschnitts zum 47:46. Somit mussten die letzten zehn Minuten die Entscheidung bringen. Das taten sie und wie. Lediglich zehn Punkte wurden den Saarländerinnen gestattet, 22 erzielten die Cats. (ChemCats)

TH Wohnbau Angels - GISA LIONS SV Halle 85:78

Die Heimweste bleibt weiß. Im dritten Heimspiel der Saison holen die TH Wohnbau Angels ihren dritten Heimsieg. Mit 85:78 fahren die Nördlinger erneut einen überzeugenden Sieg ein und setzen sich damit im oberen Feld der Tabelle fest. Überragende Spielerin bei den Rieserinnen war US-Point Guard Jen Schlott mit 21 Punkten, 4 Assists und 3 Rebounds. 31 Punkte durch das kanadische Power-Duo Hill / Pierre-Louis, deren sensationelle 23 Rebounds und das Double-Double der 17-jährigen Luisa Geiselsöder ragten außerdem aus einer hervorragenden Teamleistung heraus.

Nach der unnnötigen Niederlage in Heidelberg hatten sich Schlott und Co einiges vorgenommen. Insbesondere Sami Hill und Aleksandra Racic brannten darauf ihre schwache Vorstellung vor einer Woche vergessen zu machen und zündeten gleich zu Beginn des Spiels ein Offensiv-Feuerwerk. 11 der 15 Punkte zum 15:6 gingen auf das kanadisch-serbische Duo. Auch als Coach Bär anfing zu wechseln spielten seine Mädels weiter wie aus einem Guss. Die neue Kapitänin der Angels Laura Geiselsöder kam ins Spiel, versenkte erst einen Floater, dann einen Dreier und danach zwei Freiwürfe. Beim 32:14 nach dem ersten Viertel konnten einem die Hallenser fast leid tun. Die Spielfreude und das Selbstbewusstsein der Rieserinnen war geradezu ansteckend und übertrug sich auch auf die trotz herrlichsten Herbstwetters erfreulich zahlreichen Zuschauer.

Dass nach einer Phase der spielerisch leichten Überlegenheit die Spannung abfällt und der Gegner aufholt, ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen im Basketball. So auch beim Match der Angels gegen die Lions. Der 18-Punkte-Vorsprung bröckelte, auch weil Halle jetzt defensiv deutlich aggressiver agierte, doch ein zweistelliger Vorsprung hatte Bestand. Mit 48:35 ging es in die Pause und die Nördlinger Basketballfans hatten ein erfrischendes und gutklassiges Bundesliga-Spiel gesehen mit hohen Trefferquoten und deutlicher Reboundüberlegenheit (30:15) der Gastgeber.

Einem komplett ausgeglichenen dritten Viertel, in dem die zweistellige Führung der Gastgeber Bestand hatte, sollte ein letzter Spielabschnitt folgen, in dem beide Teams noch einmal ihre ganze Konzentration aufbringen wollten. Die Lions hatten sich noch lange nicht aufgegeben und sie schafften es tatsächlich den Rückstand unter die ominöse Zweistelligkeitsgrenze zu drücken. (66:57, 34.Minute). Doch die Antwort der Angels kam postwendend. Von wem sonst als der an diesem Nachmittag überragenden Jennifer Schlott. Die Co-Kapitänin bestimmte das Tempo des Angels-Spiels, gab die entscheidenden Pässe und scorte in ihrer unnachahmlichen Art selbst, wenn es eben sein musste. Kim Pierre-Louis bestätigte ihre Position als Toprebounderin der 1.Bundesliga und pflückte an diesem Nachmittag unglaubliche 23 Abpraller vom Brett.

Mit vier Siegen aus fünf Spielen liegen die Angels nunmehr auf dem geteilten Tabellenplatz zwei, sehr zur Freude ihrer zahlreichen Fans und es scheint als steuere man einer Saison entgegen, wo der Blick nicht bange nach hinten gerichtet bleiben muss. Am nächsten Sonntag beim Aufsteiger in Göttingen heißt es konstant zu bleiben und mit Selbstvertrauen sowie Konzentration weitere Punkte zu sammeln. (Kurt Wittmann)

Rutronik Stars Keltern - TSV Wasserburg 67:76

Es war das erwartet enge Spiel jener beiden Mannschaften, die von nahezu allen Kennern der deutschen Damenbasketballszene als Topfavoriten auf den Titel genannt werden. ‚ÄúWasserburg hat uns heute gezeigt, dass wir hart arbeiten müssen, um den Champion herauszufordern‚Äú, resümierte Sterne-Übungsleiter Christian Hergenröther nach der ersten Saisonniederlage mit seinem Team. Wasserburg erwischte den besseren Start, führte schnell mit 7:0. Die Sterne taten sich anfangs schwer, kämpften sich aber Schritt für Schritt hinein in dieses Spitzenspiel, das dieser Bezeichnung freilich nicht durchgehend gerecht wurde. Kurz vor Ende des ersten Viertels lag Keltern dann erstmals vorne, was jedoch nur von kurzer Dauer war. In die zweiten zehn Minuten starteten die Gastgeberinnen erneut mit Fehlwürfen und lagen folgerichtig mit acht Zählern zurück. Hergenröther intervenierte vor allem im Offensivbereich, was phasenweise auch Erfolg hatte. Doch zur Pause betrug der Rückstand der Gastgeberinnen immer noch sechs Zähler.

Der Start in die zweite Hälfte gelang Keltern besser. Immer wieder schlichen sich jedoch Ungenauigkeiten ein, was von den Gästen clever genutzt wurde. Nach 25 Minuten führten die Sterne knapp, gerieten aber alsbald wieder in Rückstand. Auf beiden Seiten wurden immer wieder Fehler produziert und es wurde ungenau abgeschlossen, sodass es bis in die Schlussphase hinein dauerte, ehe sich der amtierende Meister aus Wasserburg vor nur rund 250 Zuschauern entscheidend absetzte.

Zuvor blieb es knapp und intensiv und somit auch durchaus unterhaltsam. Als sich die Inn-Städterinnen dann bis auf acht Punkte absetzen konnten, hatte Keltern keine probate Antwort mehr. ‚ÄúIch bin sehr froh, dass wir gegen Keltern, mithin eine Topmannschaft, auswärts gewonnen haben, gerade auch im Hinblick auf das EuroCup-Spiel am Donnerstag gegen Venedig‚Äù, meinte TSV-Trainer Georg Eichler nach dem Spiel. Kritikpunkte nannte er jedoch auch: ‚ÄúImmer wenn wir die Chance hatten, davonzuziehen, haben wir zu viele Fehler gemacht. Es waren tolle Ansätze zu sehen, aber wir sind noch lange nicht konstant genug. Daran müssen wir arbeiten.‚Äù Die besten Schützinnen waren die US-Amerikanerin Amber Orrange (20 Pkt.) für Keltern und die Französin Margaux Galliou-Loko (16) für Wasserburg.

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 16. Oktober 2017

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