Basketball

Spitzenreiter Marburg beim Meister auf dem Prüfstand

Am 5. Spieltag der 1. DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) wird der amtierende Meister Keltern den aktuellen Tabellenführer aus Marburg fordern. Unter der Woche verlor Keltern überraschend das Nachholspiel bei den flippo Baskets in Göttingen.

Hier die Partien des 5. Spieltags in der Basketball Bundesliga

Eisvögel USC Freiburg - Herner TC (Sa., 19.30 Uhr)

TV Saarlouis Royals - Fireballs Bad Aibling (So., 15 Uhr)

TSV Wasserburg - ChemCats Chemnitz (So., 16 Uhr)

Nach drei Auftritten in der Fremde dürfen sich die Wasserburger Basketball-Damen am Sonntag wieder ihrem Publikum präsentieren. Sprungball gegen die ChemCats aus Chemnitz ist um 16:00 Uhr in der Badria-Halle. Am OVB-Sponsorentag wollen die Innstädterinnen nach der knappen Niederlage gegen Marburg schnell wieder zurück in die Erfolgsspur. „Wir sind voll motiviert und haben diese Woche sehr hart gearbeitet“, so Head-Coach Sidney Parsons, die zusammen mit Co-Trainerin Corina Kollarovics vor allem am Zusammenspiel im Angriff und der Rotation in der Verteidigung gefeilt hat: „Wir haben uns dabei hauptsächlich auf uns selbst konzentriert, werden aber Chemnitz keinesfalls unterschätzen.“

Denn dass die 1. Bundesliga voller Überraschungen steckt, habe auch die Niederlage von Keltern in Göttingen unter der Woche gezeigt. Die Wasserburger Trainerin warnt bei den Gästen aus Sachsen hauptsächlich vor den drei US-Amerikanerinnen, die den Großteil der Punkte erzielen. Maya Hood mit 14,3 Zählern pro Spiel, Anastacia Owens (11,0) und Jasmine Smith (10,0) sind auch die einzigen Chemnitzerinnen, die im Schnitt zweistellig punkten.

Alle drei sind vor der Saison ebenso neu nach Chemnitz gekommen wie vier weitere Spielerinnen. Mittlerweile findet das Team aber immer besser zusammen und konnte letzte Woche auch den ersten Saisonsieg feiern. Nach Niederlagen gegen Herne und Freiburg wurde Göttignen 72:61 bezwungen. Dabei konnten auch die Finnin Camilla Grönberg mit 11 und die Tschechin Klara Brichacova mit 9 Punkten wichtige Akzente setzen.

Coach Amanda Davidson hat zudem einige sehr talentierte Nachwuchskräfte in der Mannschaft, allen voran Elea Gaba. Die 17-jährige Centerin überzeugt mit durchschnittlich 5,3 Punkten und 3,7 Rebounds. Verzichten muss Davidson nach Auskunft aus Chemnitz am Sonntag auf die weiterhin verletzte U20-Nationalspielerin Lucille Peroche und auch die WNBL-Spielerinnen, die zeitgleich einen Einsatz in der U18-Bundesliga haben.

Egal in welcher Besetzung der Tabellenachte der DBBL zum TSV - derzeit auf Platz drei - anreist, Parsons verspricht: „Wir werden uns auf unsere Stärken konzentrieren und alles geben. Wir freuen uns, endlich wieder vor unserem super Heimpublikum aufzutreten. Das wird uns den letzten wichtigen Push geben!“ (TSV Wasserburg)

XCYDE Angels - TK Hannover (So., 16 Uhr)

Der nächste Hochkaräter kommt ins Ries. Nachdem man erst letzten Sonntag denkbar knapp am amtierenden Meister aus Keltern scheiterte, möchte man nun den ersten Sieg in eigener Halle einfahren. Doch die Gäste aus Hannover habe eine schillernde Truppe aufzuweisen und werden ein harter Brocken sein für die XCYDE Angels.

Eine Sache hat man mit den Gästen aus dem fernen Niedersachsen schon mal gemeinsam. Nach einem guten Start beim Season Opening mussten sich beide Teams gegen die Rutronik Stars geschlagen geben. Anders als bei den Nördlingerinnen, fiel diese auf Seiten der Turnschwestern jedoch sehr deutlich aus. Im Gegensatz zu den Angels absolvierten die Hannoveraner seither noch zwei weitere Spiele, in denen kein weiterer Sieg errungen werden konnte. So stehen sie nach vier Partien ebenfalls nur mit zwei Punkten da und geraten wohl langsam unter Zugzwang. Allerdings handelt es sich bei Keltern und Wasserburg auch um echte Spitzenteams, gegen die eine Niederlage schon beinahe zu erwarten ist.

Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Mannschaften ist, dass sie nach der vergangenen Saison den Weggang von zwei ihrer jeweils besten Spielerinnen kompensieren mussten. Bei den Niedersachsen verabschiedeten sich Melissa Jeltema (Karriereende) sowie Stephanie Grigoleit (1.Liga Italien). Da das restliche Team in großen Teilen erhalten geblieben ist, musste Trainer Dr. Roger Battersby bzw. Coach Bunts respektive Managerin Doro Richter nicht allzu viele Neuzugänge integrieren.

Überragende Spielerin bei Hannover ist die US-Amerikanerin Veshaundra Young, die schon in der Vorsaison, damals noch bei Heidelberg, zu den besten Werferinnen der Liga zählte. Im Spielaufbau setzen die Gäste neben Top-Guard Hayden Palmer auf die in Nördlingen unvergessene Aliaksandra Tarasava, die außerdem höchste Korbgefahr ausstrahlt und zudem eine gute Dreierschützin ist. Auch sonst ist der Kader sehr hochklassig und tief besetzt. Auch wenn man beim Fendt-Caravan-Cup nicht selbst gegen die Hannoveraner antreten musste, konnte man sich bereits bei diesem Event ein Bild der Turnschwestern machen. Wer sich an diesem Testspielwochenende noch nicht selbst von den Gästen überzeugen konnten, dem werden Namen wie Birte Thimm, Inken Henningsen und Mary Ann Mihalyi sicher ein Begriff sein, handelt es sich doch um ehemalige bzw. immer noch aktive Nationalspielerinnen. Auch einige Nachwuchstalente finden sich in den Reihen der Hannoveraner. Die erst 18-jährige Karolin-Ivonn Tzokov spielte im Sommer für die U20-Nationalmannschaft und auch die gleichaltrige Niederländerin Marleen Peek sorgt mit ihren 1,96m für Gefahr unter den Körben und sollte besonders beim Rebound in Schach gehalten werden.

Dass in der Mannschaft der Gäste sehr viel Potenzial steckt, wird schnell ersichtlich. Da sie allerdings offensichtlich noch mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen haben, handelt es sich für die XCYDE-Angels um einen durchaus schlagbaren Gegner. Es gilt also, sich nicht von der ärgerlichen Niederlage der Vorwoche aus dem Konzept bringen zu lassen, sondern sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren und erneut eine gute Teamleistung abzurufen. Sollte dies gelingen, wird es sicher eine ansehnliche Partie auf hohem Niveau, aus der man hoffentlich siegreich hervorgehen kann. Dazu erhofft man sich wie immer die Unterstützung zahlreicher Rieser Basketballfans, wenn es am Sonntag um 16:00 Uhr zum zweiten Heimspiel in der Hermann-Kessler-Halle kommt. (Katja Gerstmeyr)

flippo Baskets BG 74 - Eintracht Braunschweig (So., 16 Uhr)

Gegen Aufsteiger und Schlusslicht Braunschweig will Göttingen nun unbedingt nachlegen, während Keltern die Möglichkeit hat, sich vor eigenem Publikum mit einem Sieg über den aktuellen Branchenführer für die Niederlage in Göttingen zu rehabilitieren.

Rutronik Stars Keltern - BC Pharmaserv Marburg (So., 17.30 Uhr)

Nach vier Spieltagen hat der Deutsche Meister bereits zwei Niederlagen zu Buche stehen - sicherlich nicht das, was man sich in Keltern unter einem guten Saisonstart vorgestellt hatte. Mit der Niederlage unter der Woche in Göttingen hatte jedoch kaum jemand gerechnet, auch die späteren Sieger nicht. Die aufopferungsvoll kämpfenden flippo Baskets hatten die Rutronik Stars mit 69:57 nach 25:32-Halbzeitrückstand niedergerungen. Der Schlüssel zum Überraschungscoup war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Die gastgebenden "Veilchen" ließen sich auch von dem Pausenrückstand keineswegs verunsichern, intensivierten nun die Verteidigungsarbeit und zogen damit den Gästen den Zahn. Mit einem 11:0-Lauf drehten sie die Partie und bauten den eigenen Vorsprung, lautstark unterstützt von ihren begeisterten Fans, Schritt für Schritt und letztlich entscheidend aus. Cori Coleman (17 Pkt.) und Alissa Pierce (16) waren dabei die besten Schützinnen. (DBBL)

Den Nachtisch zum Sonntagskaffee gibt es für die Basketballfans in der Speiterlinghalle in Dietlingen. Dort treffen der Deutsche Meister und der aktuelle Tabellenführer aufeinander. Keltern empfängt Marburg.

Die Gäste sind noch ungeschlagen und fahren mit Rückenwind in den Enzkreis. Die Hausherrinnen müssen dagegen einen Dämpfer wegstecken. Im Nachholspiel am Mittwoch verloren die Rutronik Stars bei den bis dato sieglosen Göttingerinnen.

Aber die Mannschaft aus Baden besitzt genügend individuelle Klasse, um sich von diesem Rückschlag nicht unterkriegen zu lassen. Davor warnt auch Marburgs Coach Patrick Unger. In der Saisonvorbereitung unterlag das Pharmaserv-Team dem Meister zwei Mal. (Marcus Richter)

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 19. Oktober 2018

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