Basketball

Spitzenrolle bestätigt: Keltern mit dem fünften Sieg im fünften Spiel

Am fünften Spieltag der 1. DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) schrammte Schlusslicht Saarlouis haarscharf am ersten Erfolgserlebnis vorbei. Währenddessen gab sich Spitzenreiter Keltern in Osnabrück keine Blöße.

Hier die Ergebnisse des fünften Spieltags:

SNP BasCats USC Heidelberg – TSV Wasserburg 92:90

Ein ebenso knappes Spiel entwickelte sich zwischen Aufsteiger Heidelberg und Wasserburg – mit dem besseren Ende für die Gastgeberinnen, die somit ihren ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg ins Oberhaus bejubeln durften. Mit einer Sechs-Punkte-Führung ging Wasserburg ins letzte Viertel, das dann von den BasCats mit 32:24 gewonnen wurde. Ein fulminanter Schlussspurt, der gezeigt hat, dass Heidelberg in der Liga angekommen ist. Rachel Arthur (19 Punkte), Pele Gianotti (18), Victoria Harris (17) und Britta Daub (15) ragten bei den SNP BasCats heraus. Für den TSV kam Kelly Moten als beste Schützin auf 29 Punkte. Zwei Sekunden vor der finalen Sirene verwandelte Rachel Arthur die beiden entscheidenden Freiwürfe für Heidelberg. “Wir haben erneut zu lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Wir haben nach dem Seitenwechsel stark begonnen, haben es aber nicht geschafft, dieses Niveau zu bewahren”, befand Wasserburgs Trainerin Sidney Parsons. (DBBL)

GiroLive-Panthers – Rutronik Stars Keltern 58:78

GISA LIONS SV Halle – Herner TC 53:69

XCYDE Angels – Eisvögel USC Freiburg 101:90

Transition, Transition, Transition. So bezeichnet man im modernen Basketball den schnellen Übergang von Defensive zu Offensive oder auch andersherum. Umschaltspiel würde man wohl im Fußballerjargon sagen. Die XCYDE Angels beherrschen dieses Element des Basketballs besonders gut und haben es unter ihrem Coach Ajtony Imreh zu ihrem Markenzeichen gemacht. Danielle McCray und Sami Hill schalteten derart schnell um, dass es den Eisvögeln aus Freiburg erst einmal die Luft nahm. Doch auch die Gäste zeigten, dass sie Transition können und glichen das Match in Windeseile wieder aus. Ihre Schrafschützinnen Breen und Hart hielten ihr Team im Spiel. Bis zum 20:19-Zwischenstand nach dem ersten Viertel hatte die wieder erfreulich gut gefüllte Hermann-Keßler-Halle eine sehr sehr gute und intensiv geführte Partie gesehen. So ging es auch weiter und erst als die dominierende Gästespielerin Hart zur Erholung auf der Bank Platz nahm, ergriffen Vorpahl und Co die Chance um sich ein wenig abzusetzen und das Ergebnis bis zur Halbzeit auf 42:33 hochzuschrauben.

Mit extrem hoher Intensität ging es weiter und dazu absolut sehenswert: rassige Zweikämpfe auf allen Positionen. Geiselsöder gegen Hart. Hill gegen Rohdewald, Vorpahl gegen Breen, Meynadier gegen Genco. Die Angels behaupteten ihren Vorsprung durch das dritte Viertel hindurch und lagen mit sieben Punkten in Führung als zum letzten Mal eine Viertelpause anstand. Transition-Basketball kostet eine Menge Energie und Kraft. Welches Team würde noch mehr davon im Tank haben? Eine frühe Antwort kam von Angels-Spielerin Magaly Meynadier. Hervorragend bedient von ihrer kongenialen Partnerin Vorpahl tanzte die Luxemburgerin durch die Freiburger Zone und schraubte den Nördlinger Vorsprung in zweistellige Dimensionen. Das Match wäre zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden gewesen, wäre da nicht Gästespielerin Samantha Fuehring gewesen, die in der zweiten Halbzeit kaum noch zu stoppen war. Und so kam was kommen musste: 40 Minuten Basketball schrumpften am Ende auf entscheidene 5,8 Sekunden zusammen. Rohedefeld hatte per Jumpshot zum 85:85 ausgeglichen. Auszeit Nördlingen. Der Ball ging zu Luisa Geiselsöder, die den Wurf auch losbekam, aber der Ball wollte nicht in den Korb fallen. Verlängerung: als wollte die 19-jährige Nördlingerin diesen Fehlwurf wieder gutmachen, lief sie in den 5 Minuten Extrazeit zur Hochform auf, klaute Freiburg zwei Mal den Ball und traf, traf und traf. (Kurt Wittmann)

inexio Royals Saarlouis – TK Hannover 81:82

Der Fußball-Philosoph Jürgen Wegmann (genannt: “Die Kobra”) hat es schon vor etlichen Jahren sehr trefflich formuliert: “Wir hatten heute kein Glück. Und dann kam auch noch Pech dazu.” Oder auch: “Wennde unten stehs, kannse machen, wasse wills.” Soll heißen: Das Glück ist nicht unbedingt mit jenen, die am Tabellenende stehen. Das bekamen auch die Royals aus Saarlouis zu spüren, denen gerade einmal ein Pünktchen zum ersten Saisonerfolg fehlte. Dramatisch, unglücklich, ärgerlich, Hoffnung machend – das sind allesamt Begriffe, die man aus Royals-Sicht für die Partie gegen Hannover und deren Ausgang anwenden kann. Nervenstark verwandelte Janne Pulk für Hannover wenige Sekunden vor Schluss zwei Freiwürfe, machte aus einem 81:80 für die Gastgeberinnen ein 81:82 für die Turnschwestern, ehe ausgerechnet die sehr starke Nani Ilmberger mit der Schlusssekunde den letzten Korbleger für Saarlouis danebenlegte. Und dennoch steht für die Royals nun fest: Man ist absolut wettbewerbsfähig. Die nächsten Wochen – mit einer dann spielberechtigten Verstärkung – werden zeigen, wohin der Weg der Saarländerinnen wirklich führen wird. (DBBL)

BC Pharmaserv Marburg – flippo Baskets BG 74 83:57

Der BC Pharmaserv Marburg hat seinen fünften Sieg in Folge gefeiert, den dritten in der Bundesliga. Mit dem Heimsieg über die Flippo Baskets Göttingen (Bilanz 2:3) beendeten die Hessinnen ihre Englische Woche mit drei Spielen binnen acht Tagen und klettern in der Tabelle auf Rang vier (3:1). Erfolgreichste BC-Werferin war Alex Wilke (18 Punkte / 3 Dreier).

Auf dem Parkett landete Hessens einziger Erstligist im Damen-Basketball fast einen Start-Ziel-Sieg. Nur beim 6:6 (2. Minute) stand es unentschieden. Eine 11-Punkte-Serie sorgte für das 20:8 (7.). Nur einmal fiel die Höhe des Vorsprung noch unter die 10-Punkte-Marke (26:17, 11.). Beim 59:38 (24.) betrug die Differenz erstmals mehr als 20 Zähler.

Die Gastgeberinnen hatten das Spiel meist im Griff und begeisterten phasenweise die rund 400 Zuschauer mit starker Verteidigung (44 Rebounds), schnellem Umschaltspiel (16 Assists) und hoher Trefferquote (49 Prozent). Die starken Göttinger Dreierschützinnen kamen kaum zum Zuge (1/10), während der BC 11 von 33 Versuchen aus der Distanz versenkte.

Wehrmutstropfen: Joey Klug knickte kurz nach ihrer Einwechslung um und musste nach 26 Sekunden schon wieder vom Feld. „Wir hoffen, dass es nichts Schlimmes ist und schauen, dass wir schnell einen MRT-Termin bekommen“, sagte BC-Coach Patrick Unger. Grund zur Freude hatte dagegen das 18-jährige Marburger Eigengewächs Lisa Bonacker, das 3:12 Minuten vor Schluss zu ihrem ersten Bundesliga-Einsatz kam. Jetzt hat die Mannschaft erstmal zwei Tage frei.

Patrick Unger (Trainer Marburg): „Unser Fokus lag auf der Defense, wir haben den Gegner unter 60 Punkten gehalten. Wir wollten Göttingen die Dreier wegnehmen und auch dahinter dichtmachen. Dabei haben wir vieles richtig gemacht. 21 Ballverluste sind viel zu viel, aber auch bedingt durch unsere Spielweise. Wir haben den Ball wieder gut bewegt, und 16 Assists sind schon gut. Aber wir wollen mehr als 20 haben. Die ganze Mannschaft macht von Woche zu Woche Fortschritte, und wir arbeiten weiter so hart es geht.“ (Marcus Richter)

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 22. Oktober 2019

Weitere Artikel