Eishockey

Auftakt der Eishockey Bundesliga: So geht's weiter

Die Eishockey Bundesliga ist in die neue Saison gestartet. Sieben Teams nehmen in diesem Jahr teil und kämpfen um den Meistertitel. Und um Zuschauer.

Nachdem Hannover abgestiegen ist und Hamburg auf den Aufstieg verzichtet hat, startet die Frauenbundesliga mit nur sieben Teams in die neue Saison. Nicht nur mehr Teams würden der Liga gut tun – auch mehr Zuschauer. Durchschnittlich 50 Fans sitzen pro Spiel auf den Tribünen, vor allem Familie und Freunde der Spielerinnen. Fraueneishockey fristet in Deutschland ein Schattendasein. Das bekommen auch die Spielerinnen zu spüren. In Deutschland kann keine einzige Spielerin von dem Sport leben – immerhin 14 werden aktuell durch die Sportfördergruppe der Bundeswehr finanziert. Mehr dazu lest ihr in diesem Artikel der sportschau. Wir wollen euch im Folgenden die sieben Teams kurz vorstellen:

Die Team der Eishockey Bundesliga Frauen 2019/20

Mad Dogs Mannheim: Die Mannheimerinnen haben sich verstärkt. Etwa Stürmerin Vanessa Gasde wechselte vor der Saison von Berlin nach Mannheim. Mit der U-18-Nationalspielerin Annabella Sterzik (SC Bietigheim-Bissingen), Lola Liang (Löwen Frankfurt), der 18-jährigen Deutsch-Amerikanerin Priscilla Ziefle (Syracuse Nationals) und Yvette Reichelt (eigene Jugend) sind vier weitere Talente zu den Schwarz-Gelben gestoßen, außerdem setzen die Mad Dogs erneut auf die Nordamerikanerinnen Lisa Campeau (Kanada) und Theresa Knutson (USA). Das erklärte Ziel für die Saison: „Wir wollen Fünfter werden, aber natürlich würde ich meinem Team auch Rang vier gönnen“, will Coach Randall Karsten nach Platz sechs in der vergangenen Saison nun mehr.

EC Bergkamener Bären: Nach Abgängen einiger Spielerinnen aus Altergründen und dem Rücktritt des langjährigen Trainers Robert Bruns, stellen sich die Bärinnen in dieser Saison mit Trainer Kai Bürger der Bundesliga. Beim Freundschaftspiel gegen die niederländische Nationalmannschaft verabschiedeten sich Trainer Robert Bruns und Arno Deutsch, die mit dem EC Bergkamen viele Erfolge feiern konnten (u.a. Deutscher Meister 2005 und DEB Pokalsieger 2006 und 2007).

Düsseldorfer EG: Im Bereich Scouting werden die DEG-Frauen weiterhin von Miriam Thimm unterstützt. Bereits die aktuellen Kontingentspielerinnen Kristen und Jocelyn hat sie erfolgreich nach Düsseldorf bringen können. Die DEG Frauen starten mit ihrem neuen Trainer René Nosper in die Saison. "Ich freue mich aber sehr über meine neue Aufgabe bei den Frauen der DEG und hoffe, dass wir gemeinsam den Standort Düsseldorf im Bereich der Frauenbundesliga weiterentwickeln werden" berichtet der neue Coach nach dem Training.

ESC Planegg-Würmtal: An seinen Zielen für die kommende Saison lässt Klaus Wüst keine Zweifel. „Wir wollen Deutscher Meister werden“, gibt der Vorsitzende des ESC Planegg die Richtung vor. Zweimal Platz zwei hinter dem ECDC Memmingen waren für den einen oder anderen bei den Pinguinen dann doch etwas des Schlechten zu viel. Im nächsten Frühjahr will der Deutsche Rekordmeister jedenfalls seinen insgesamt achten Titel feiern. Zwar verzeichnete der Vize-Meister der vergangenen Saison fünf Abgänge, doch mit den beiden Amerikanerinnen Jacyn Reeves und Justine Reyes sowie der Deutsch-Norwegerin Eirin Stendahl konnten die Lücken gut geschlossen werden. Zumal Anna Maria Fiegert aus den USA zurückgekehrt ist und sich auch Torfrau Lisa Hemmerle wieder dem Eishockey-Verein angeschlossen hat.

ERC Ingolstadt: "Nachdem wir praktisch nur Abgänge aus den hinteren Reihen hatten und zugleich Leistungsträgerinnen von anderen Klubs geholt haben, sind wir gut aufgestellt", umreißt Trainer Christian Sohlmann die Situation in einem Artikel des Donaukurier. Tatsächlich verließ mit Topscorerin Emma Terres (Eisbären Juniors Berlin) nur eine prägende Spielerin der Vorsaison das Ingolstädter Team. Miriam Pokopec (Angriff, nach Königsbrunn), Chiara Gehrsitz (Angriff, Frankfurt), Elena Hummel (Sturm, offen) und Paula Byszio (Tor, offen) sind die weiteren Abgänge. Dem gegenüber stehen mit den beiden Nationalspielerinnen Bernadette Karpf von Vizemeister Planegg und Hanna Amort von den Eisbären Juniors Berlin zwei spektakuläre Neuverpflichtungen für die Offensive. Ebenfalls als hochkarätige Neuzugänge können Dominique Quint - bisher Stammtorhüterin in Planegg - und die kanadische Topstürmerin Christina Ieradi (ebenfalls Planegg) angesehen werden. Der vorerst letzte Neuzugang, Tanja Eisenschmid, sagt: "Ich habe mich aus mehreren Gründen für den ERC Ingolstadt entschieden. Das größte Argument war jedoch, dass der ERC gerade in einer Aufrüstungsphase ist und es uns der Verein ermöglicht das beste Training zu bekommen."

ECDC Memmingen Indians: Bereits das siebte Jahr steht Headcoach Werner Tenschert an der Memminger Bande. Drei Meisterschaften, drei Pokalsiege und ein Titel im EWHL Supercup wurden unter seiner Leitung gewonnen. Prominentester „Neuzugang“ ist Rückkehrerin Sonja Weidenfelder, die im Frühjahr die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen hat und mittlerweile bereits auf die ersten erfolgreichen Einsätze im Trikot der DEB Frauennationalmannschaft zurückblicken kann. Die beiden Plätze für Kontingentspielerinnen belegen Lenka Serdar und Kassie Roache. Serdar spielten in den USA für die Cornell University, und erreichte mit ihrer Mannschaft 2018/19 die „Frozen Four“, das Finalturnier um die US Staatsmeisterschaft. Im Abschlussjahr erreichte die 22-jährige Stürmerin in 36 Spielen 25 Skorerpunkte (12 Tore, 13 Assists). Zweite Importspielerin ist Kassandra Roache, 23 Jahre, von der University of Toronto, aus deren Team bereits Sonja Weidenfelder und Taylor Day stammen. In 90 Spielen kam sie dort auf 50 Punkte (31 Tore, 29 Assists). Mit Jenni Miller (16 Jahre) aus Esslingen und Katharina Häckelsmiller (15) sollen zwei junge Nachwuchstalente an die Frauenbundesliga herangeführt werden. „Das erste Ziel ist das Erreichen der Play-Offs“ gibt sich Werner Tenschert bescheiden. „Um am Ende ganz oben zu stehen muss alles passen, das kann man nicht planen. Aber wenn alles rund läuft muss man uns erst einmal schlagen“. Im vergangenen Jahr landete seine Mannschaft nach der Hauptrunde mit zehn Punkten Vorsprung auf Rang eins und sicherte sich in den erstmals ausgetragenen Play-Offs den dritten Meistertitel.

Eisbären Juniors Berlin: Mit einem neuen Co-Trainer geht das Frauenteam der Eisbären Juniors in die neue Saison. Daniel Bartell wird Chefcoach Sebastian Becker bei der Trainingsarbeit unterstützen. Seit Mai bereitet sich das Frauenbundesligateam der Eisbären Juniors auf die Saison 2019/20 vor. Trainer Sebastian Becker: „Im Vergleich zur vergangenen Saison haben wir über den Sommer gerade auch im athletischen Bereich enorme Fortschritte erzielt. Das ist nicht nur der tollen Trainingsmoral der Mannschaft, sondern auch unserem Athletiktrainer Philipp Frank zu verdanken, der sich über Sommer mehr als leidenschaftlich dafür eingesetzt hat, unsere Spielerinnen noch fitter zu machen. Dafür möchten wir uns recht herzlich bedanken.“

Der ESC Planegg, der ERC Ingolstadt und die Memmingen Indians sind bereits im EWHL Supercup in die Saison gestartet.

Die Ergebnisse vom 1. Spieltag

  • Eisbären Juniors Berlin 1 : 5 Mad Dogs Mannheim
  • Düsseldorfer EG 2 : 5 EC Bergkamener Bären
  • ESC Planegg-Würmtal 3 : 2 OT ERC Ingolstadt
  • Eisbären Juniors Berlin 2 : 3 Mad Dogs Mannheim
  • Düsseldorfer EG 2 : 1 EC Bergkamener Bären

So geht es am 2. Spieltag in der Bundesliga weiter

Samstag, 5. Oktober

  • 17:15 ECDC Memmingen Indians - : - ESC Planegg-Würmtal
  • 17:30 EC Bergkamener Bären - : - Mad Dogs Mannheim
  • 20:00 ERC Ingolstadt - : - Eisbären Juniors Berlin

Sonntag, 6. Oktober

  • 09:00 EC Bergkamener Bären - : - Mad Dogs Mannheim
  • 11:00 ERC Ingolstadt - : - Eisbären Juniors Berlin
Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Eishockey am 04. Oktober 2019

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