Eishockey
Ein Außenseiter, drei Pokal-Erfahrene: Wer gewinnt das OLYMP Final4 2021?
Ein Außenseiter, drei Pokal-Erfahrene: Wer gewinnt das OLYMP Final4 2021?
Ein Außenseiter und drei Teams mit Pokalerfahrung kämpfen am Wochenende in Stuttgart um die Nachfolge des Thüringer HC als DHB-Pokalsieger: HSG Blomberg-Lippe, TuS Metzingen, SG BBM Bietigheim und die Luchse aus Buchholz-Rosengarten.
Ein neuer Ball, ein neuer Pokalsieger und eine TV-Premiere: das OLYMP Final4 der Handball Bundesliga Frauen am kommenden Wochenende in der Stuttgarter PORSCHE-Arena hält einiges Neues für Fans und Spielerinnen bereit. Erstmals wird das komplette Turnier - die beiden Halbfinals am Samstag und das Endspiel am Sonntag - live im Free-TV von SPORT1 übertragen, zweitens beginnt mit dem OLYMP Final4 die am Montagmorgen von der HBF verkündete Ballpartnerschaft mit Select. Und es wird der 15. Verein gesucht, der den Titel DHB-Pokalsieger der Frauen seit 1975 erringt.
Buchholz-Rosengarten zum ersten Mal dabei
Denn keiner der vier Halbfinalisten hat bislang den Pokal gewonnen, die HSG Blomberg-Lippe steht zum sechsten Mal in einem Pokal-Halbfinale, die TuS Metzingen zum fünften Mal, die SG BBM Bietigheim war bei den beiden vergangenen OLYMP Final4-Turnieren jeweils im Endspiel (verlor aber gegen den VfL Oldenburg und den Thüringer HC), nur die Luchse aus Buchholz-Rosengarten sind Debütanten beim OLYMP Final4.
„Wir haben ein toll besetztes Turnier mit dem Zweiten, Dritten und Vierten der Bundesligatabelle sowie den Handball-Luchsen als Überraschungsteam. Und wir erwarten richtig spannende Spiele“, sagte HBF-Geschäftsführer Christoph Wendt in der digitalen Medienrunde am Montag. Wendt dankte Namensgeber OLYMP, der Porsche-Arena und allen weiteren Partnern „für die tolle Unterstützung, um in diesen schwierigen Zeiten das Turnier zu veranstalten. Leider muss das OLYMP Final4 ohne Zuschauer über die Bühne gehen, aber wir sind froh, dass wir nach der Absage im Vorjahr nun wieder am Start sind.“
Im ersten Halbfinale am Samstag um 12 Uhr stehen sich die HSG Blomberg-Lippe und HL Buchholz 08-Rosengarten gegenüber. In der Bundesligasaison gewann Blomberg mit 27:26 in Rosengarten, im Rückspiel gab es ein 28:28. „Wir wissen, wie stark die Handball-Luchse sind, und sie haben ihre tolle Form am Sonntag mit dem Sieg gegen Leverkusen unter Beweis gestellt“, sagte Blombergs Trainer Steffen Birkner: „Jeder, der sich für ein solches Turnier qualifiziert, will auch ins Finale.“ Diese Vorfreude teilte auch Kapitänin Laura Rüffieux:
Wir hatten einen Umbruch in der Mannschaft, deswegen ist es für viele junge Spielerinnen das erste Final4, wir freuen uns total.
Die HSG Blomberg-Lippe hatte die HSG Bensheim/Auerbach und den Buxtehuder SV in Achtel- und Viertelfinale geschlagen, die Luchse aus der Nordheide hatten gleich im Achtelfinale mit dem Erfolg über den mehrfachen Pokalsieger VfL Oldenburg für ein Ausrufezeichen gesorgt, und dann das Viertelfinale auswärts in Leverkusen gewonnen. „Wir nehmen dennoch die Rolle als Außenseiter dankend an“, betonte HL-Trainer Dubravko Prelcec, der angesichts der Teilnahme beim OLYMP-Final4 die Gedanken an den Abstiegskampf ausklammert: „Wir konzentrieren uns von Spiel zu Spiel. Wir wollen die positive Energie von unserem Liga-Sieg gegen Leverkusen mitnehmen.“ Das sieht Luchse-Kapitänin Evelyn Schulz ähnlich: „Wir reisen ohne Druck nach Stuttgart, das ist Vorfreude pur, wir wissen, dass unser Halbfinalgegner Blomberg eine ganz starke Mannschaft hat.“
Favoritenrolle bei SG BBM Bietigheim
Im zweiten Halbfinale um 14.30 Uhr kommt es dann zum rein schwäbischen Duell zwischen der TuS Metzingen als Ligaviertem und dem Vizemeister SG BBM Bietigheim. Während die TusSies nach dem Achtelfinalerfolg gegen die Kurpfalz Bären im Viertelfinale den Titelverteidiger Thüringer HC bezwangen, hatten die Bietigheimerinnen etwas einfacheres Spiel mit Mainz im Achtelfinale und Bad Wildungen im Viertelfinale.
„Die Favoritenrolle ist klar verteilt in diesem Spiel - und geht nach Bietigheim“, sagte Metzingens Trainerin Edina Rott. Die SG hatte beide Ligaspiele gegen die TusSies in der Saison 2020/21 gewonnen. „Wir wollen das Final4 genießen, es ist zunächst einmal ein Spiel, in dem vieles passieren kann, um ins Finale einzuziehen muss vieles klappen“, sagt Rott, während Metzingens Nationalspielerin Maren Weigel anmerkte: „Wir freuen uns alle total auf das Turnier. Es geht unter dem Motto ‘Alles oder Nichts‘ , das wird auf jeden Fall toll, vor allem für die Spielerinnen, die zum ersten Mal dabei sind.“
Bietigheims Trainer Markus Gaugisch hofft inständig auf den ersten Pokaltitel seiner Mannschaft, die 2017 und 2019 Deutscher Meister geworden war. „Wenn Metzingen uns zum Favoriten erklärt, haben wir uns das als Verein erarbeitet. Wir wissen aber auch, dass wir 100 Prozent Leistung bringen müssen, in beiden Spielen - und wir kennen die hohe Qualität von Metzingen. Es geht für uns um die richtige Mischung aus Zielgerichtetheit und Lockerheit.“
SG-Spielführerin Kim Naidzinavicius ist kein Freund davon, eine Favoritenrolle zu vergeben - und hat auch keine guten Erinnerungen an das OLYMP Final4 - weil sie dort noch nie mit Bietigheim gewann: „Ich erwarte ein enges Halbfinale. Wir alle wollen unbedingt diesen Titel gewinnen - und natürlich Anna Loerper mit einem Titel ins Karriereende verabschieden, sie hat das absolut verdient.“
Der Spielplan des OLYMP Final4 2021:
Samstag, 15. Mai 2021
12.00 Uhr: HSG Blomberg-Lippe vs. HL Buchholz 08-Rosengarten
14.30 Uhr: TuS Metzingen vs. SG BBM Bietigheim
Sonntag, 16. Mai 2021
17.15 Uhr: Finale mit anschließender Siegerehrung
Alle Spiele des OLYMP-Final4 sind live im Free TV bei Sport 1 zu sehen.
Erschienen in Handball am 11. Mai 2021
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