Eishockey

Das sagen ESC-Kapitänin Mona Pink und die Trainer zu den Playoffs

Es ist soweit, die Playoffs der Frauen Eishockey Bundesliga starten. Im Halbfinale warten spannende Partien zwischen dem ESC Planegg und den Eisbären Juniors Berlin und zwischen den ECDC Memmingen Indians und dem ERC Ingolstadt. Wir haben uns bei Kapitänin Mona Pink und den Trainrn der Teams umgehört, wie die Stimmung ist.

Am Wochenende starten zum zweiten Mal in der Geschichte des deutschen Frauen-Eishockey die vier besten Teams der Liga in die Playoffs. Dabei treffen die ECDC Memmingen Indians auf den ERC Ingolstadt und der ESC Planegg auf die Eisbären Berlin Juniors. Letztere haben es zum ersten Mal in die Playoffs geschafft und gehen als Außenseiter in das Duell mit dem Tabellenführer aus Planegg. Das heißt aber auch: Berlin kann ohne Druck ins Spiel gehen. Trainer Sebastian Becker sagt: "Natürlich gehen wir als Vierter gegen Planegg als Underdog in die Serie. Nichtsdestotrotz werden wir gewohnt kämpferisch und offensiv spielen. Wenn die Chancenverwertung eher dem entspricht, was wir in den vergangenen Spielen gegen Bergkamen gesehen haben, ist für uns etwas drin."

ESC Planegg geht selbstbewusst in die Serie

Die Favoritenrolle in dieser Begegnung hat eindeutig der ESC Planegg. Kapitänin Mona Pink sagt: "Die Stimmung im Team ist sehr gut. Es war schon eine Überraschung, dass wir punktgleich mit Memmingen an der Tabellenspitze gelandet sind. Insgesamt haben wir in der Liga nicht viele Punkte hergeschenkt – das gibt uns ein gutes Selbstbewusstsein." In den vergangenen Wochen hatten die Teams der Bundesliga hin und wieder nur ein Spiel am Wochenende, außerdem aufgrund von Turnieren der Nationalmannschaften eine längere Ligapause. "Es ist eine Herausforderung, wieder in den Rhythmus zu finden. Daher wollen wir fokussiert an das erste Spiel gehen und das Spiel am Sonntag erst einmal ausblenden. Es muss von Anfang an die Einstellung als Mannschaft passen. Auch Berlin hat sehr gute Einzelspielerinnen und es wird von der Tagesform abhängen, wer am Ende gewinnt."

Mona Pink ist sicher: "Schon ein Ausrutscher kann das Weiterkommen gefährden, schließlich haben wir nur maximal drei Spiele. Aber in den vergangenen Wochen haben wir gemerkt, wie wir uns als Team gemeinsam weiterentwickelt haben. Das müssen wir jetzt nutzen." Die Chancen nutzen wollen auch die Berliner Eisbärinnen, die mit der Playoffs-Teilnahme die bese Platzierung seit der Saison 2015/16 erreicht haben. Becker sagt: "Gerade auch in Berlin haben wir in den beiden letzten Saisons unter anderem sehr knappe Spiele gesehen, die in die Verlängerung gegangen sind. Darauf kann man aufbauen."

Planegg gegen Berlin live auf Sportdeutschland.TV

Indians empfangen Ingolstadt im Playoff Halbfinale

Im zweiten Playoffs-Spiel begegnen sich die Memmingen Indians und der ERC Ingolstadt. Ein Blick auf die Abschlusstabelle verdeutlicht, dass die Indians mit breiter Brust in die wichtigste Saisonphase gehen. 52 von 60 möglichen Punkten hat sich das Team von Headcoach Werner Tenschert erarbeitet, dazu 93:32 Treffer erzielt. Halbfinalgegner Ingolstadt brachte es dagegen nur auf 30 Punkte mit einer Tordifferenz von 51:48. Dazu konnten die Memmingerinnen wie schon in der Vorsaison alle vier Begegnungen der Hauptrunde gegen die „Schanzerinnen“ gewinnen.

2020.02.19 ING2.JPG Hart umgekämpfte Begegnungen zwischen Memmingen und Ingolstadt. Foto: ECDC Memmingen

Ingolstadt hat sich vor der Saison praktisch ausschließlich mit Nationalspielerinnen verstärkt und ist sicherlich mit dem Ergebnis aus der Hauptrunde nicht besonders zufrieden. Aber in den Playoffs geht bekanntlich alles wieder bei „Null“ los und so können die Oberbayern eine durchwachsene Saison jetzt noch ins Positive wenden. „Es werden sicher zwei sehr schwere Begegnungen“ meint ECDC Trainer Werner Tenschert, „aber mit der Unterstützung des heimischen Publikums möchten wir den Finaleinzug schaffen“.

Ingolstadts Trainer Christian Sohlmann schätzt die Chancen ziemlich gleicht verteilt ein. "Natürlich hat Memmingen bisher alle vier Spiele gegen uns in dieser Saison für sich entschieden, aber in den Playoffs werden die Karten neu gemischt. Memmingen hat ein starkes Powerplay, das heißt, wir müssen von der Strafbank wegbleiben."

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Eishockey am 22. Februar 2020

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