Eishockey

Start in die Eishockey-Bundesliga: Diese Teams sind in dieser Saison am Start

Die Saison in der Eishockey Bundesliga beginnt. Acht Vereine spielen in diesem Jahr um die Meisterschaft. Sportfrauen hat sich die Teams mal genauer angesehen.

Es geht los, der Puck fliegt auch in der Frauen Bundesliga wieder. Und das in dieser Saison mit acht Vereinen in der ersten Liga. Lange war das nicht klar gewesen. Nachdem dem SC Langenhagen / Hannover Lady Scorpions auf Grund einer fehlenden Spielstätte zunächst die Zulassung für die anstehende Saison seitens des DEB verwehrt wurde, konnten sie zur Termintagung mit dem Pferdeturm in Hannover eine den Statuten entsprechende Spielstätte vorweisen und der Spielplan so anschließend finalisiert werden.

Demnach werden folgende acht Vereine in der kommenden Saison in der Frauen-Bundesliga an den Start gehen: Bären Bergkamen, DEG Eishockey, ECDC Memmingen, Eisbären Juniors Berlin, ERC Ingolstadt Panther, ESC Planegg-Würmtal, Mad Dogs Mannheim und SV Langenhagen.

Neben dem Aufsteiger DEG Eishockey, der sich in der vergangenen Saison als Meister der 2. Liga Nord die Teilnahme an der höchsten deutschen Frauen Eishockey Liga gesichert hat, sind alle anderen Mannschaften bereits bekannte Gesichter. Lediglich der OSC Berlin trägt nach dem Anschluss an die Eisbären Junios Berlin einen neuen Namen. Bevor die Liga am 23. September beginnt, hier ein Überblick zu den Teams.

Der amtierende Meister: Der ESC Planegg

Der Trainer: Matthias Fritsche

Die Vorbereitung: Seit Kurzem werden die amtierenden Meister von Matthias Fritsche trainiert. Er sagt: "Die Vorbereitung läuft gut." Anfang August gab es das erste von zwei Intensivwochenenden, an denen die Mädels des ESC Planegg neben den Trainings auf dem Eis auch Trockentraining absolviert haben. Ende August ging es noch eine Woche nach Pribram (CZ). "Dort haben wir nach drei Tagen Trainingslager an einem viertägigen Turnier teilgenommen - zusammen mit Mannschaften aus Ufa, Budapest, Wien und Bratislava", sagt Fritsche. Danach gingen die ESC-Damen zu gewohnten und regelmäßigen Trainingszeiten über.

Das Ziel: Das ist in Planegg einfach formuliert. Fritsche will mit dem Team so arbeiten, dass an die Leistung der vergangenen Jahre angeknüpft werden kann. Heißt: Die Meisterschaft bleibt in Planegg im Blick.

Der Kader: Es gibt ein paar Abgänge sowie Neuzugänge. "Die Abgänge gilt es zu kompensieren und die Neuen gut in die Mannschaft zu integrieren."

Der Pokalsieger: ECDC Memmingen

Der Trainer: Werner Tenschert

Die Vorbereitung: Seit Mitte Mai sind die Mädels der Memminger Indians im Sommertraining. Das heißt im speziellen Kraft und Ausdauer zu erlangen und die Koordination zu verbessern. "Dies geschieht unter anderem bei unserem Partner H³O - Studio für Fitness / Physio / Ernährung in Memmingen, beim Spinning und beim Kraftzirkel", erklärt Teamleiter Peter Gemsjäger. Ab dem 6. August begann für das Team die „Eiszeit“ zweimal die Woche in auswärtigen Stadien ehe ab dem 11. September in Memmingen das Eis wieder zur Verfügung stand.

Das Ziel: Nach den äußerst erfolgreichen letzten Jahren, setzen sich die Frauen der Memminger Indians auch dieses Jahr zum Ziel, um die Deutsche Meisterschaft zu spielen, und die Pokalerfolge - im DEB-Pokal und EWHL-Supercup - der vergangenen Saison zu wiederholen.

Der Kader: Neu besetzt werden in dieser Spielzeit in Memmingen die beiden Kontingentstellen mit den beiden kanadischen Stürmerinnen Taylor Day (23 Jahre) und Sonja Weidenfelder (24) von der University of Toronto. Des Weiteren kehrt Nationalstürmerin Marie Delabre (23), nach ihrem fünfjährigen Studium in den USA zu den Indians zurück, für die sie bereits davor fünf Jahre lang spielte. Eine weitere Rückkehrerin ist die erfahrene Verteidigerin Mandy Dibowski (28) aus Ravensburg, die ebenfalls vor einigen Jahren schon einmal das Dress der Indians trug.

Mit den beiden 13-jährigen Nachwuchstalenten vom ESV Kaufbeuren, Ronja Hark und Sabina Kaiser (beide U16 Nationalspielerinnen), stehen den Indians insgesamt 21 Spieler und drei Torhüter zur Verfügung. Nicht mehr zur Verfügung im Kader stehen Franziska Albl (Landesligaherren des TEV Miesbach) und Carina Bitzer (Karriereende).

Chef an der Bande bleibt weiterhin Werner Tenschert (58), der die Memminger Frauen seit 2013 erfolgreich trainiert. Ihm zur Seite steht auch in der kommenden Spielzeit Markus Rose (39).

Der Verfolger: Der ERC Ingolstadt

Der Trainer: Christian Sohlmann

Die Vorbereitung: Den EWHL-Supercup wollen die Ingolstädterinnen erneut als Vorbereitung nutzen. "Daher sind da die Ergebnisse eher zweitrangig", sagt Trainer Christian Sohlmann. Natürlich will der ERC da aber gerne vorne mitspielen.

Das Ziel: "Wir wollen unsere Leistung der letzten Saison bestätigen und um den Titel mitspielen", sagt Sohlmann. Er geht davon aus, dass der Titel erneut in Bayern bleibt und sieht seine Damen auf jeden Fall als ernstzunehmenden Anwärter auf den Titel. "Wir haben oben sicherlich wieder den kleinsten Kader, aber ich bin davon überzeugt, dass unsere Chancen nicht schlecht stehen." Er vermutet, dass der Aufsteiger als Düsseldorf ein schweres Jahr haben wird.

Der Kader: Beim Kader hat sich in Ingolstadt nicht viel verändert: Carina Hoffmann, Lydia Lanzl und Sarah Kazubek haben das Team verlassen, hinzu kommt nur Tamara Lan Yee Chiu vom ESC Planegg. "Also ist der Kader erneut sehr klein und wir hoffen, dass wir vom Verletzungspech verschont bleiben", sagt Sohlmann. "Wir sind qualitativ gut aufgestellt aber quantitativ könnte es besser sein."

Die Kämpfer: Hannover Lady Scorpions

Der Trainer: Bruce Keller

Die Vorbereitung: Die Vorbereitungen bei den Hannover Lady Scorpions laufen gut. Die Spielerinnen haben individuelle Sommertrainingspläne erhalten und trafen sich regelmäßig zum Floorball spielen. "Alle sind heiß darauf, auf das Eis zu kommen", sagt Teamleiterin Roschi Schweitzer. Im Vergleich zur vergangenen Saison konnten die Scorpions schon früh mit den Planungen beginnen. Dann kam jedoch das Problem um die Eishalle auf. Nachdem das Okay vom Verband nun eingegangen ist, freut sich besonders Kapitänin Jasmin Schebitz: "Ich habe mich einfach riesig darüber gefreut!" Die Stimmung im Team ist nun erst recht gut. "Wir haben die ganze Zeit über zusammen gehalten,uns gegenseitig gestärkt."

Das Ziel: Vorgenommen haben sich die Scorpions natürlich, eine gute Saison zu spielen. Die Ladys um Trainer Keller sind bekannt dafür, zu kämpfen. Das wollen sie auch in der neuen Saison. Das Team ist sicher: Platz 5 ist ein reelles Ziel.

Der Kader: Der Kader in Hannover ist schon weit fortgeschritten: Mit Nina Hemmes, Pia Szawlowski, Bria Harding und Melissa Ames sind starke Spielerinnen dazu gekommen. Beinahe das komplette Team der Vorsaison steht außerdem wieder mit auf dem Eis. EIne schwierige Saison liegt hinter den Lady Scorpions - das hat den Zusammenhalt gestärkt.

Die Motivierten: Madogs Mannheim

Der Trainer: Randall Karsten

Die Vorbereitung: Bevor es ab August in Mannheim auf´s Eis ging, galt es noch einige Konditionseinheiten zu absolvieren. Zusätzlich zu den Eiseinheiten in Mannheim gab es wieder zwei Vorbereitungsspiele in der Schweiz.

Das Ziel: Das Ziel, das Trainer Randall Karsten vorgibt, ist klar: Platz 6 oder weiter nach vorne. "Da bin ich offen für alles."

Der Kader: Zwar gibt es Abgänge bei den Mad Dogs Damen, doch diese konnten durch einige Neuzugänge gut kompensiert werden. Erstmalig werden die Mad Dogs Damen mit 2 Amerikanerinnen ihr Team verstärken. Victoria Hanson und Natalie Flynn, die in der NCAA Division 1 für die Boston University spielten, werden Ende August mit ins Teamtraining in Mannheim einsteigen. Aus Wolfsburg kommt die erst 14-jährige Fine Raschke in die Quaderstadt. Sie konnte sich schon International in der U15 Nationalmannschaft beweisen und wird nun versuchen, sich in der Bundesliga zu etablieren.

„Alle Leistungsträger sowie Doppellizenzen konnten gehalten werden", sagt Trainer Karsten. "Hierdurch haben wir kaum Veränderungen und durch unsere Neuzugänge weitere Optionen, zumal einige Spielerinnen unserer 2. Mannschaft auch Potenzial für die Bundesliga mitbringen." Karsten wird auch in der kommenden Saison auf Co-Trainer Sven Schmitz zurückgreifen können. Karsten sagt: "Ich freue mich auf die Arbeit mit unserem jungen Kader, zudem ist es ein riesen Schritt für Mannheim erstmalig zwei Amerikanerinnen aufbieten zu können.“

Der Aufsteiger: Die EG Düsseldorf Frauen

Trainer: Kai Erlenhardt

Die Vorbereitung: Die EG Düsseldorf sind in der Saison 2017/18 neu in der 1. Bundesliga. Mit 16 Off Ice Trainingswochen hat sich das Team von Trainer Kai Erlenhardt schon vorbereitet. "Die Schwerpunkte lagen dabei ausschließlich auf den eishockeyspeziefischen Bereichen". sagt Erlenhardt. Dryland, Military Training, Schwimmen & Krafttaining - er hat seine Damen richtig schwitzen lassen. Und damit die auch richtig zueinander finden, sind auch Maßnahmen zu Integration geplant. Im August war das Team im Trainingslager - ohne Eistraining. "Einzelgespräche und der Gruppenaustausch stehen hier im Vordergrund", sagte der Trainer.

Das Ziel: Wo es in der Saison genau hingehen soll, soll im Trainingslager festgelegt werden."Danach beginnt die zielorientiere Arbeit, um dieses Ziel zu erreichen." Die Spieler sollen selbst entscheiden, was sie erreichen wollen. "Bekanntlich ist es aber so, dass Sportler selten sagen ,Wir wollen Letzter werden'", scherzt Erlenhardt.

Der Kader: Er wird mit einem Kader von 25 Spielerinnen und drei Torhüterinnen in die Liga starten. Drei junge Nachwuchsspielerinnen sind dazu gekommen sowie eine neue Torhüterin. Zwei der etablierten Spielerinnen haben Nationalmannschaftserfahrung. "Mit Haley Mclean und Kirsten Padalis haben wir unser Ausländerkontigent mit einer Stürmerin und einer Verteidigerin besetzt."

Eisbären Juniors Frauenteam

Die Trainerin: Amy Young

Die Vorbereitung: Die Vorbereitung verläuft nach dem Wechsel des Teams zu den Eisbären Juniors wie schon in den letzten Jahren beim OSC Berlin. Nach drei Monaten intensivem Sommertraining ist das Team um Cheftrainerin Amy Young seit Anfang August wieder auf dem Eis. "Die wichtigsten Vorbereitungsspiele werden wir beim internationalen Frauen-Turnier um den HOWOGE-Cup in Berlin gegen die nationalen Meister aus Dänemark (Hvidovre IK), Österreich (Sabres Wien)und der Schweiz (ZSC Lions Zürich) sowie den Bundesligisten EC Bergkamen bestreiten", sagt Teamleiter Torsten Szyska. Eine Woche später folgt dann ein Trainingslager in Weißwasser. "Da wir erst Mitte Oktober in die Saison starten, werden wir sicher noch das eine oder andere Vorbereitungsspiel einstreuen", so Szyska.

Das Ziel: Ein Saisonziel soll aktuell noch nicht genannt werden, "da wir hier aktuell noch in der internen Abstimmung stecken", so der Teamleiter.

Der Kader: Die Kaderplanungen für die neue Saison sind in Berlin abgeschlossen. Die EIsbären werden mit 21 Spielerinnen und zwei Torfrauen in die Saison starten. Bis auf drei Spielerinnen ist der Kader der gleiche, wie in der Vorsaison. Mit Anne Bartsch kehrte eine Nationalspielerin nach einer Saison in Schweden wieder ins Team zurück. Neu im Team ist die amerikanische Verteidigerin Ariana Buxman.

Bergkamener Bären

Infos folgen.

19427424_1531584240248872_622999119_n.jpg So liegen die Bundesliga-Tems in Deutschland verteilt. Karte: Chris Schirmer

Verfasst von Nina Probst

Erschienen in Eishockey am 17. September 2017

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