Volleyball

Karla Borger spielt mit Jugend-Talent Svenja Müller bei der Beach Liga

Neues Format, hohe Belastung, starkes Teilnehmerfeld: Am Samstag startet die Beach Liga in Düsseldorf. Karla Borger geht dabei nicht wie gewohnt mit Julia Sude an den Start, sondern mit Jugend-Talent Svenja Müller. Sie sieht das Turnier mit mindestens 28 Spielen vor allem als gute Trainingsmöglichkeit.

Es ist soweit – am Samstag startet Deutschlands erste Beachvolleyball Liga: Die Beach Liga in Düsseldorf. 16 Teams, davon acht Damen-Teams, messen sich über 30 Tage in einem noch nie da gewesenen Ligamodus mit abschließendem Final4-Wochenende. Wir haben mit Nationalspielerin Karla Borger über das Format, ihre Partnerin Svenja Müller und die Vorbereitung während Corona gesprochen.

Was hältst du vom Format der Beach Liga?

„Ich finde den Gedanken hinter dem Turnier richtig super. Die Jungs haben seit Wochen wirklich hart dafür gearbeitet und das jetzt so schnell realisiert. Ich habe ehrlich gesagt nicht daran geglaubt, dass ich Mitte Juni schon wieder auf dem Beachplatz ein Turnier spielen kann. Das Ganze war ein Versuch – und ich bin sicher, das wird ein mega Event.“

Konntest du dich überhaupt vorbereiten?

„Seit drei Wochen steht fest, dass ich bei der Beach Liga mitspiele. Ehrlich gesagt habe ich bis dahin nicht viel trainiert. Im März waren wir ja noch in den USA und sollten dort ein Turnier spielen. Als sich dann aber die Situation mit Corona verschärft hat, konnten wir das nicht mehr verantworten und sind vor Turnierstart wieder nach Hause geflogen. Da habe ich erst mal pausiert und mich wenig bewegt. Als ich von der Beach Liga erfahren habe, dachte ich mir: Ups, ich muss ja erst wieder in Form kommen. Also habe ich mit Krafttraining begonnen und war auch jetzt wieder ein paar mal im Sand.“

"Ich habe ehrlich gesagt nicht daran geglaubt, dass ich Mitte Juni schon wieder auf dem Beachplatz ein Turnier spielen kann."

Dann bist du fit?

„Ich würde sagen zu 85 Prozent. Es fehlt noch an Schnelligkeit und Spritzigkeit. Aber vielleicht kommt das auch im Turnier. Ich merke auf jeden Fall schon eine leichte Anspannung, das Medieninteresse ist ja durchaus groß und es haben sich namhafte Spielerinnen angemeldet.“

Du nimmst mit Svenja Müller teil, weil Julia Sude sich auf die Uni konzentrieren will.

„Genau, Juli hat abgesagt, weil sie sich in der Uni einiges aufgeladen hatte. Für mich war aber klar: Ich will unbedingt zocken und jedes Turnier mitnehmen, das in diesem Jahr noch möglich ist. Da hat sich die Chance aufgetan mit Svenja zu spielen. Sie hat ja erst vor ein paar Tagen die Abiprüfungen hinter sich gebracht. Als Jugendspielerin ist es für sie eine gute Chance, Spielpraxis zu sammeln.“

Hattet ihr schon die Möglichkeit, euch einzuspielen?

„Wir haben ein paar Mal gemeinsam trainiert. Es fühlt sich an, als wären wir eingespielt, aber wir sind es nicht wirklich. Aber wir können richtig frei aufspielen und ich habe da so ein Gefühl, dass Svenja richtig aufgehen wird. Sie ist 1,93 Meter groß und blockt unheimlich gut. Es wird spannend zu sehen, wie sie gegen die anderen Profiteams blockt.“

Wie schätzt du das Teilnehmerfeld ein?

„Das Niveau ist höher als bei vielen anderen deutschen Turnieren. Mit Victoria Bieneck und Isabel Schneider haben sich auch zwei andere Nationalspielerinnen angemeldet. Ich habe Respekt vor dem Turnier, auch weil die Belastung sehr hoch ist. Wir spielen zweimal pro Tag und das sieben Tage lang. So einen hohen Rhythmus gibt es sonst nirgends. Mal sehen, ob die Kraft nach hinten raus nachlässt. Auf jeden Fall sind das aber mindestens 28 Spiele, die ich auf jeden Fall als perfektes Training nutzen kann. Sollte Olympia 2021 tatsächlich stattfinden, will ich bis zu den Qualifikationsturnieren wieder in Topform sein.“

BorgerSude_Jumpy_08.jpg Karla Borger stürzt sich nach der Coronapause in die Beach Liga. Foto: Smail Mast

Das Teilnehmerfeld der Frauen bei der Beach Liga

Deutschlands Top-Duos in packenden Duellen am Netz. Ab dem 13. Juni werden sich über 7 Tage folgende Damen-Teams im Ligaformat messen:

  • Victoria Bieneck und Isabel Schneider
  • Kim Behrens und Cinja Tillmann
  • Karla Borger und Svenja Müller
  • Leonie Körtzinger und Sarah Schneider
  • Sarah und Lena Overländer
  • Leonie Klinke und Lena Ottens
  • Melanie Gernert und Sarah Schulz
  • Antonia Stautz und Leonie Welsch

Die Beach Liga live auf Twitch sehen

Alle Spiele werden live auf der Streamingplattform Twitch gestreamt und kommentiert. Alle weiteren Informationen, sowie eine aktuelle Tabelle und Spielergebnisse werden während des Events in Echtzeit auf der Homepage zu finden sein.

Der Modus bei der Beach Liga 2020

Jedes Team speilt in jeweils einer Woche die Hinrunde (Damen 13.6.-19.6., Herren 20.6.-26.6.) und die Rückrunde (Frauen 27.6.-03.07., Herren 04.07.-10.7.) bestehend aus je zwei Spielen gegen jedes andere Team. Am Ende qualifizieren sich die besten vier Teams für das abschliessende Final4 Wochenende (Damen 11.7. und Herren 12.7.), an welchem pro Geschlecht die ersten Beach Liga Meister*Innen gekürt werden.

Ein weiteres Novum, Die Beach Liga wird allen Zuschauern und Beachvolleyball-Interessierten die Teilnahme an einem Tippspiel ermöglichen, über das man bei erfolgreicher Teilnahme Sachpreise wie zum Beispiel signierte Spielershirts gewinnen kann. Während des Events wird es zudem diverse Aktionen für den guten Zweck in Zusammenarbeit mit der Laureus Sport for Good Foundation geben.


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Erschienen in Volleyball am 12. Juni 2020

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