Volleyball
DBBL-Playoffs: Herner TC holt bei Deutscher Meisterschaft Bronze
DBBL-Playoffs: Herner TC holt bei Deutscher Meisterschaft Bronze
Der Herner TC wird drittbestes Team der DBBL und sichert sich gegen den BC Pharmaserv Marburg Bronze.
Das Rennen um den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft ist beendet: Nach einem Unentschieden in der ersten Partie gewinnt der Herner TC gegen den BC Pharmaserv Marburg mit 78:60.
Spiel 1: BC Pharmaserv Marburg vs Herner TC 77:77
Im ersten der beiden Partien trennten sich der Tabellenfünfte der Hauptrunde, Marburg, und der Tabellendritte aus Herne unentschieden. Normalerweise gibt es im Basketball Verlängerung, wenn nach der regulären Spielzeit keine Entscheidung gefallen ist. Im Modus für das DBBL-Duell um Bronze ist aber das Gesamtergebnis nach Hin- und Rückspiel entscheidend. Bedeutet: Der Sieger der Partie am Sonntag, 16.30 Uhr, in Herne beendet die Saison mit einer Plakette um den Hals.
Die Partie endete so kurios, wie sie begonnen hatte: mit einem Patt. Nach dem Sprungball kam es sofort zu einem Halteball zwischen Marburgs Finja Schaake und der Hernerin Beatrice Attura. Die Folge: erneuter Sprungball, diesmal mit Schaake und Attura. Herne begann stark (17:6, 7. Minute / 22:12, 11.) und traf besser als das Pharmaserv-Team. Das kam bis zum Seitenwechsel leicht heran (33:40). Doch erst Mitte des dritten Durchgangs kamen die Gastgeberinnen richtig in Fahrt und der Funke sprang aufs Publikum über.
Kurz vor Ende des Viertels brachte Steffi Wagner den BC erstmals in Führung (54:52) und Diana Voynova vollendete in ihrem vorletzten Spiel als Profi einen 12:0-Lauf zum 60:52 (32.). Die Lahnstädterinnen begeisterten in dieser Phase mit schönen Spielzügen und holten beim 63:54 (33.) ihren größten Vorsprung heraus. Der Hauptrundendritte glich aus (67:67), Katie Yohn brachte Marburg per Dreier zwei Minuten vor Ende mit 75:70 nach vorn, doch 10,1 Sekunden vor dem Ende holte Emina Karic für Herne die Führung zurück (77:75). Zwei Marburger Auszeiten nacheinander brachten den richtigen Impuls: 4,6 Sekunden vor der Sirene glich Paige Bradley zum Endstand von 77:77 aus.
Spiel 2: Herner TC vs BC Pharmaserv Marburg 78:60
Der Tabellendritte war über weite Strecken einen Schritt schneller als Marburg, kombinierte und traf besser. Den Gästen gelang der erste Korb erst nach 3 Minuten und 12 Sekunden, da stand es schon 0:12. Nach 7 Minuten lag der Fünfte der Hauptrunde gar mit 6:24 zurück.
Die Hessinnen zeigten nun ihr wahres Gesicht und kamen auf 29:30 heran (15.). In dieser Phase agierte Marburg engagierter, ließ Herne nicht mehr zur Entfaltung kommen. Doch statt der ersten Führung sahen die rund 50 mitgereisten BC-Anhänger, wie das Team aus dem Ruhrpott zurückschlug (44:32. 19.). Bis zum 44:51 (23.) blieben die Lahnstädterinnen dran. Dann zog der HTC bis auf 75:48 (34.) davon, und die Entscheidung war gefallen. So wurde es für das Pharmaserv-Team nichts mit dem historischen Bronze-Hattrick und Herne nahm Revanche für die Niederlagen in den Spielen um Platz drei vor zwei Jahren.
Patrick Unger (Trainer Marburg): ‚ÄûWir haben wieder den Anfang verpennt und Herne ins Spiel kommen lassen, dann aber erneut Moral bewiesen und uns zurückgekämpft. Es ist ein bisschen die Story unserer Saison: Wenn wir nicht aggressiv genug sind, rennen wir einem Rückstand hinterher. Herne war einfach zu gut und ist zu Recht Dritter. In Tonisha [Baker], Diana [Voynova] und Katie [Yohn] hatten wir drei angeschlagene Spielerinnen und dann auch noch Foulprobleme auf der Aufbauposition. Das, was im Tank war, haben wir rausgehauen, aber es war nicht genug.‚Äú
Marie Bertholdt (Spielerin Marburg): ‚ÄûZum zweiten Mal hintereinander so schlecht ins Spiel zu starten, tut weh. Obwohl wir vor dem Spiel extra noch darüber gesprochen hatten, hat Herne gleich mehr Energie ins Spiel gebracht und wir waren nicht aggressiv genug. So haben wir uns selbst ein Loch gegraben und es war schwer, da wieder herauszukommen. Das haben wir sogar geschafft, dann aber drei, vier Fehler hintereinander gemacht und Herne zu viele zweite Chancen gegeben. Und damit kommst du dann nicht durch. Aber wir haben alles gegeben.‚Äú
Diana Voynova (Topscorerin für Marburg in ihrem letzten Spiel als Profi): ‚ÄûDas ist nicht das Ergebnis, das wir wollten. Gratulation an Herne. Sie sind am Anfang aggressiv zum Korb gezogen und haben alles getroffen. Es war hart, von minus 18 wieder zurückzukommen. Wir haben das geschafft, dann waren aber ein paar Fehler ausschlaggebend dafür, dass Herne wieder weggezogen ist. Und wenn nicht alle zu 100 Prozent fit sind, ist es schwer, dann noch einmal zurückzukommen.‚Äú
Das Marburger Team geht als viertbeste Mannschaft Deutschlands in die Sommerpause, mit Blümchen statt Bronzemedaille. Foto: Marcus Richter
Marek Piotrowski (Trainer Herne): ‚ÄûUnser sehr guter Start ins Spiel war vorentscheidend. Es war aber kein leichtes Spiel, Marburg hat sich zurückgekämpft, Respekt dafür. Das hat sicher viel Kraft gekostet und wir waren ein bisschen frischer. Wir haben vor unserem eigenen Publikum besser getroffen und dann das Spiel wieder schnell in den Griff bekommen. Mit unserer Saison bin ich mehr als zufrieden. Ich denke, wir sind verdient Dritter geworden und haben damit den Platz aus der Hauptrunde bestätigt.‚Äú
Erschienen in Basketball am 30. April 2018
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