Volleyball
Jana Hirsch und Chiara Fach: Zwei Nachwuchstalente greifen an
Jana Hirsch und Chiara Fach: Zwei Nachwuchstalente greifen an
Von der Grundschule bis zur Bundesliga: Chiara Fach und Jana Hirsch gehören zu den Nachwuchstalenten des VC Wiesbaden. Beide stehen schon mehr als zehn Jahre für den Verein am Netz und hatten in dieser Saison ihre ersten Einsätze in der 1. Bundesliga.
Mit zehn Jahren stand Chiara Fach (19) das erste Mal in einer Halle, um sich ein Bundesligaspiel des VC Wiesbaden anzusehen. Seither hatte sie einen Traum: selbst einmal das Trikot des VC zu tragen und damit in der Bundesliga auf dem Feld zu stehen. Acht Jahre später hatte sie sich ihn erfüllt. Sie spielte mit Wiesbaden in der 2. Bundesliga, ein Jahr später sogar in der 1. Liga. Sie sagt: „Ganz ehrlich: Mir würde es schwerfallen, für einen anderen Verein zu spielen. Der VC Wiesbaden hat mich meine ganze Jugend über begleitet und ich habe unzählige Erfolge hier gefeiert.“
Ausgezeichnete Talentförderung
Obwohl der VC Wiesbaden kein offizieller Stützpunkt für Volleyball-Talente ist, klappt es gut mit der Nachwuchsförderung. Vergangene Saison haben gleich vier Jugendmannschaften um den deutschen Meistertitel gespielt. Aktuell gehören 36 Nachwuchs-Teams zum Verein. Als Auszeichnung für die gute Förderung erhielt der VC Wiesbaden im Jahr 2016 das „Grüne Band“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Immer wieder schaffen es Spielerinnen aus den eigenen Reihen bis ganz nach oben in die Bundesliga – so wie Chiara und ihre Teamkollegin Jana Hirsch (22). Beide wurden in der Grundschule entdeckt und haben an der Volleyball- Talentförderung in Zusammenarbeit mit der Elly-Heuss-Schule in Wiesbaden teilgenommen. Mit Erfolg. Chiara und Jana spielen nun seit mehr als zehn Jahren im Verein. Und hatten in der vergangenen Saison erste Spielzeiten in der 1. Volleyball Bundesliga.
Schnell im Team aufgenommen
„Ich war super aufgeregt, in der ersten Mannschaft mittrainieren zu dürfen, noch dazu war das alles sehr spontan. Allerdings hat sich das bereits im ersten Training gelegt, da ich sowohl von der Mannschaft als auch vom Trainerteam super aufgenommen worden bin“, erinnert sich Jana. Nur die Aufregung vor den Spieltagen hat sich noch nicht gelegt. Wird es vielleicht auch nie ganz. Aber das gehört im Spitzensport ja dazu. Auch Chiara hat sich gut aufgenommen gefühlt im Team von Bundesligatrainer Christian Sossenheimer. Die Neue? Das war sie ganz schnell nicht mehr. Trotzdem bedeutete es für beide eine Umstellung. Chiara sagt: „Das Trainingspensum ist natürlich nochmal deutlich höher als bei uns in der 2. Bundesliga, aber wir machen ungefähr die gleichen Übungen, deswegen war die Umstellung gar nicht so groß.“ Da Chiara jahrelang während der Schulzeit oder im Hessenkader zweimal täglich trainiert hat, ist sie mit dem höheren Pensum gut zurechtgekommen.
Guter Zusammenhalt ist wichtig
Attacke. Nach dem Schlachtruf geht das Training für Jana und Chiara los. Aufwärmen, Übungen, ein Spiel zum Abschluss. Die Spielerinnen dehnen sich, bauen ab, dann wieder der Schlachtruf. Der Zusammenhalt in beiden Bundesliga-Teams ist gut. Durch die vielen Trainingsstunden und Auswärtsfahrten kennen sich die Spielerinnen gut und sind auch privat befreundet. „Das verbindet und ich habe schnell Freundschaften geschlossen, die mir sowohl im Sport als auch außerhalb sehr wichtig sind“, sagt Jana. Die gute Stimmung hat es den beiden Nachwuchsspielerinnen einfacher gemacht, den Schritt in die 1. Bundesliga zu machen.
Jana war sogar schon früher in Volleyballhallen unterwegs als Chiara. Ihre Mutter spielte selbst in der 2. Bundesliga und ist bis heute als Trainerin aktiv. Volleyball hat schon immer zu Janas Leben gehört. „Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, einmal selbst in der 1. Bundesliga vor so vielen Zuschauern spielen zu können. Mein Traum war bis dahin immer die 2. Bundesliga zu erreichen. Die Saison 2019/2020 hat somit meine Erwartungen übertroffen.“ Auch für Chiara sind die Momente unvergesslich, in eine Halle voller Zuschauer einzulaufen. Vor allem das erste Spiel in der ersten Liga beschreibt sie als einen „magischen Moment“. Die beiden haben Gefallen gefunden an der 1. Bundesliga. Der neue Traum: Dort einen festen Platz haben und die Leistung weiter steigern.
Auch außerhalb des Sports sind die beiden Spielerinnen ehrgeizig. Während Jana aktuell ihren Bachelor im Fach Biologie macht, studiert Chiara im vierten Semester International Management. Bei beiden soll noch ein Master oben drauf. Ob die berufliche Zukunft oder die sportliche Karriere – der Aufschlag ist längst gemacht. Und jetzt greifen Jana und Chiara so richtig an.
Erschienen in Volleyball am 30. April 2020
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