Volleyball
Thüringer HC trifft im EHF Cup auf rumänischen Meister CSM Bukarest
Thüringer HC trifft im EHF Cup auf rumänischen Meister CSM Bukarest
Nachdem sowohl der TuS Metzingen als auch die SG BBM Bietigheim vorfristig in der EHF Cup Gruppenphase gescheitert sind, vertritt nur noch der Thüringer HC den deutschen Frauenhandball auf internationalem Parkett. Er trifft am Sonntag, 10. Februar, um 14 Uhr in der Nordhäuser Wiedigsburghalle zum Treffen mit dem rumänischen Meister und Pokalsieger CSM Bukarest.
Dieses Mal gab es keine englische Woche zwischen zwei Spielen in der EHF Champions League. Die noch einsatzbereiten Nationalspielerinnen, u.a. Emily Bölk, Meike Schmelzer, Alexandra Mazzucco, Ina Großmann und Ann-Cathrin Giegerich waren in Oldenburg zum Regionallehrgang der DHB-Nationalmannschaft.Nach der Champions League ist somit vor der Champions League. „Wir freuen uns so auf diese Spiele“, sagt Herbert Müller und bedauert mit Wehmut das Abschneiden in Kristiansand. „Sportlich wäre so viel mehr möglich gewesen, wir hätten ganz andere Möglichkeiten, wenn wenigstens zwei bis drei Spielerinnen mehr zur Verfügung gestanden hätten“, sagt Herbert Müller.
Dabei hat er sicher die ersten 20 Minuten in Kristiansand im Kopf, wo der Thüringer HC die klar bessere Mannschaft war. So war der THC, wie schon gegen Bietigheim oder im Bad Wildungen mit nur acht Feldspielerinnen angetreten, weil sich das Lazarett in absehbarer Zeit nicht deutlich lichtet. Ohne Wechselmöglichkeiten müssen die Stammkräfte ohne Pause spielen und kommen so deutlich an ihre körperlichen Grenzen. Herbert Müller analysiert die bisherigen Champions League Spiele und stellt dabei fest, dass es bis auf Györ keine Übermannschaft gibt, dass der THC wohl mit voller Kapelle hätte durchaus punkten können.
Die Königsklasse ist in diesem Jahr so ausgeglichen wie nie zuvor. Noch ist zwar Györi Audi ETO KC der absolute Favorit, danach ist es ein großes Fragezeichen, wer ins FINAL4 einzieht. Mit Metz HB, Vipers Kristiansand stehen neben Rostow/Don und CSM Bukarest, nach dem Zerfall von Vardar andere Klubs bereit, sich im Viertelfinale für die Finalrunde in Budapest zu qualifizieren. „Von Odense Handball bis Ferencvaros Budapest ist jede Mannschaft in der Lage an einem guten Tag im Viertelfinale bis ins FINAL4 einzuziehen.“
Nach dem enttäuschenden Ausscheiden von Metzingen und Bietigheim im EHF Cup ist der THC die einzige Mannschaft, die weiterhin in drei Wettbewerben präsent ist und durch die stressigen englischen Wochen muss. „Mit Bukarest kommt nun die Mannschaft in die Wiedigsburghalle, die vollgestopft ist mit Weltklassespielerinnen und vor der Saison als großer Favorit gehandelt wurde“, sagt Herbert Müller. Herbert Müller freut sich besonders auf dieses Spiel, schließlich ist er selbst in Rumänien geboren und er kennt den rumänischen Handball so gut, wie sonst kein anderer. Bukarest hat national wie international nicht alle Wünsche erfüllt.
In der Meisterschaft liegt der rumänische Meister und Pokalsieger hinter Raminicu Valcea, hat sowohl des Supercup Spiel als auch das Hinspiel um die Meisterschaft gegen Valcea verloren. International hat die Mannschaft schon in der Vorrunde Federn gelassen und in Bietigheim Punkte abgegeben. Da hat die Mannschaft der SG BBM Bietigheim gezeigt, wozu sie in der Lage ist. In der Hauptrunde der Champions League geht es bei Bukarest rauf und runter. Gegen Györ gab es eine Klatsche, dort war Bukarest chancenlos, bei Krim Mercator haben sie souverän gewonnen. Die sind jetzt im Zugzwang gegen den Thüringer HC, wenn sie noch Platz zwei in der Gruppe erreichen wollen. Derzeit liegen die Vipers Kristiansand noch vor den Rumäninnen und den direkten Vergleich mit Kristiansand haben sie verloren. Bei Bukarest fehlt nach einem Kreuzbandriss bei der Europameisterschaft die dreifache Welthandballerin Cristina Neagu, ebenso die norwegische Auswahlspielerin Amanda Kurtovic. Das Team ist weiteren internationalen Weltstars gespickt.
Allein von Vardar kamen zu Beginn der Saison Andrea Lekic (SRB), Dragana Cvijic (SRB), Jovanka Radicevic (MNE) und Barbara Lazovic (SLO) gleich vier Spielerinnen von Weltklasse. Alle Positionen sind doppelt bis dreifach besetzt, mit Paula Ungureanu der rumänischen Nationaltorhüterin und der Kroatin Jelena Grubisic sind sie im Tor überdurchschnittlich gut besetzt. Bukarest ist zweifelsfrei eine überragende Mannschaft. Dennoch spornt Herbert Müller seine Mädels an: „Wir wollen gegen Bukarest über unsere Grenzen gehen. Vielleicht können wir für sie ein Stolperstein sein und so für eine Riesensensation sorgen.“
Gegenüber dem Wochenende gibt es leider keine Veränderung. Kerstin Wohlbold war diese Woche erkrankt und hat nicht trainiert. Ina Großmann ist im Aufbautraining. Sie hat bei der Nationalmannschaft ein Sonderprogramm absolviert und braucht noch eine Woche. Alicia Stolle absolviert im Rehazentrum Erfurt ein auf sie zugeschnittenes Aufbauprogramm. Die Mannschaft geht einmal mehr stark ersatzgeschwächt in ein großes Spiel mit hohen Erwartungen. Aber, das sind wir inzwischen ja gewöhnt.
Erschienen in Handball am 09. Februar 2019
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