Volleyball
VCW-Teammanagerin Simona Kóšová: ,Heiß auf den Trainingsauftakt'
VCW-Teammanagerin Simona Kóšová: ,Heiß auf den Trainingsauftakt'
Früher stand Simona Kóšová selbst auf dem Feld, heute kümmert sie sich als Teammanagerin um den VC Wiesbaden. Wie schwierig dieser Job gerade angesichts der Corona-Pandemie ist, erzählt sie im Interview.
2016 kam sie als Mittelblockerin nach Wiesbaden, seit 2019 ist sie VCW-Teammanagerin: Simona Kóšová. Im großen Interview spricht sie über ihre besondere Rolle als Teammanagerin, den Fahrplan in der Saisonvorbereitung und die Qualitäten der Neuzugänge.
Der Großteil des Teams befindet sich aktuell im Urlaub. Wann startet die Saisonvorbereitung und wie sieht der Fahrplan bis zum ersten Ligaspiel am 4. Oktober beim USC Münster aus?
Kóšová: Wir haben bereits über den gesamten Sommer hinweg trainiert. Jetzt hat das Team noch einmal zwei Wochen frei und am 3. August startet das Team dann ganz offiziell in die Saisonvorbereitung. Ob dann die neuverpflichteten US-Amerikanerinnen Anna Wruck und Ashley Evans dabei sein können, ist aktuell noch unklar. Wir haben zwar schon die Flugtickets gebucht – ob beide den Flug dann tatsächlich antreten können, wissen wir jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie noch nicht. Ab dem 3. August wird dann aber auf jeden Fall täglich mit den Spielerinnen trainiert, die da sind. Im September sind mehrere Testspiele, sowohl in Wiesbaden als auch auswärts, geplant. Wir sind überzeugt, damit für den Saisonstart am 4. Oktober gut gerüstet zu sein.
Was macht Ihrer Meinung nach die Saisonvorbereitung so wichtig?
Kóšová: In der Vorbereitung legen wir den Grundstein für den Erfolg in der Saison. Deshalb ist die Bedeutung sehr hoch ist. Wir haben die besondere Situation, dass mit Ashley Evans und Pauline Schultz in der kommenden Saison zwei neue Zuspielerinnen für uns im Kader stehen, Daher wird der Fokus in den kommenden Wochen vor allem auf der Abstimmung zwischen dem Zuspiel und den anderen Spielerinnen liegen. Mein Eindruck ist, dass das Team heiß auf den Trainingsauftakt am 3. August ist. Die Pause war recht lang und der Start in die Saisonvorbereitung ist immer ein besonderer Stichtag, ab dem man die Tage bis zum ersten Ligaspiel herunterzählt und sich damit auf die Wettkampfphase fokussiert.
Wie sieht denn Ihr Arbeitsalltag als Teammanagerin aus?
Kóšová: Ich arbeite als direkte Verbindung zwischen der Mannschaft, dem Trainerteam und dem Management, weshalb mein Aufgabenfeld sehr groß und vielfältig ist. In der Sommerpause ist vor allem die Kaderplanung gemeinsam mit dem Trainertram ein wichtiges Aufgabenfeld. Hier bin ich insbesondere für die Kontaktaufnahme zu potenziellen Spielerinnen verantwortlich. Weitere Aufgabenfelder sind die Trainingsorganisation, die Beschaffung der Ausrüstung, Reiseplanung und die sportfachliche Unterstützung des Trainerteams. Darüber hinaus arbeite ich als Nachwuchskoordinatorin an der strukturellen Entwicklung unserer VCW-Jugendmannschaften mit. In dieser Woche haben wir beispielsweise das VCW-Sommercamp veranstaltet. Events wie dieses liegen damit auch in meinem Aufgabenbereich.
Das hört sich nach sehr vielfältiger Arbeit rund um das Feld an. Vermissen Sie es auch, selbst auf dem Feld zu stehen?
Kóšová: Hin und wieder schon, dass muss ich zugeben. Manchmal möchte man während des Spiels auf das Feld springen und helfen – vor allem in brenzligen Situationen. Nach meiner Knieverletzung war eine Bundesliga-Karriere jedoch nicht mehr möglich, das habe ich nun verinnerlicht. Meine neue Rolle macht mir aber auch sehr viel Spaß und hat es deutlich leichter gemacht, mit dem Profi-Volleyball aufzuhören.
Durch die COVID-19-Pandemie war das Training in der Sommerpause deutlich eingeschränkt. Wie sehr haben die Beschränkungen das Team belastet?
Kóšová: Nach dem Saisonabbruch sind alle Spielerinnen ziemlich schnell in ihre jeweilige Heimat geflogen, um bei ihren Familien sein zu können. Wir haben allen individuelle Trainingspläne zusammengestellt, damit sie auch zuhause trainieren konnten. Hier stand vor allem das Krafttraining im Fokus. Mit dem entsprechenden Hygienekonzept und unter Einhaltung der Abstandsregelungen dürfen wir seit einigen Wochen auch wieder in Kleingruppen, zuletzt sogar in Mannschaftsstärke, in der Halle trainieren. Auch wenn die Situation vor allem am Anfang ungewohnt war, haben wir die Zeit gut genutzt und vor allem an technischen Feinheiten gearbeitet.
Drei Neuzugänge hat der VCW in dieser Saison. Wie schätzen Sie die neuen Spielerinnen ein?
Kóšová: Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich am ehesten etwas zu Pauline Schultz sagen, die von unserer zweiten Mannschaft in das Erstliga-Team gewechselt ist. Vor drei Jahren stand ich bereits mal mit ihr auf dem Feld, als sie uns in der Bundesliga-Mannschaft ausgeholfen hat. Schon damals hat sie mir sowohl spielerisch als auch menschlich sehr gut gefallen. Ich denke, jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt für sie, um in das Erstliga-Team zu wechseln. Pauline arbeitet sehr hart und hat sich bereits in den ersten Wochen gut in das Team eingefügt. Unsere US-Amerikanerinnen Ashley Evans und Anna Wruck bringen beide viel Erfahrung mit, was unserem Kader eine wichtige zusätzliche Komponente verleiht. Darüber hinaus wird unserem Spiel die positive Energie beider Spielerinnen guttun. Alle freuen sich schon sehr, wenn Ashley und Anna in Wiesbaden ankommen und unseren Kader komplettieren.
Vielen Dank für das Gespräch!
Erschienen in Frauen im Sportbusiness, Volleyball am 25. Juli 2020
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