Basketball

Die Lions vom SV Halle kommen dem Abstieg gefährlich nahe

Die Chancen für die GISA Lions SV Halle den Platz in der 1. Bundesliga im Basketball der Damen zu halten stehen schlecht.

Nach der 25-Punkte-Niederlage im Ost-Derby der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) in Chemnitz sind die Chancen der GISA Lions auf den Klassenerhalt nicht größer geworden. Die letzten drei Spiele der Hauptrunde müssen nun gegen Saarlouis und Heidelberg sowie in Bad Aibling gewonnen werden. Währenddessen muss Heidelberg alles verlieren und Göttingen darf nur maximal einmal gewinnen.

Hier die Ergebnisse des 19. Spieltags:

BC Pharmaserv Marburg - BG 74 Veilchen Ladies 70:63

Durch den Heimsieg gegen den Tabellenvorletzten hat sich das Pharmaserv-Team die Chance auf Startplatz drei für die Playoffs erhalten. Das wird beim Restprogramm (siehe unten) allerdings nicht einfach. Nach der Niederlage des bisherigen Tabellenvierten, Bad Aibling, beim Spitzenreiter Keltern rückt der BC (Bilanz 12:7) immerhin vom fünften Rang eine Position nach vorne.

Endlich war die Georg-Gaßmann-Halle mal wieder gut gefüllt. Möglich machten das unter anderem die Sponsoren des Tages: die Sparkasse Marburg-Biedenkopf und die Deutsche Leasing. Die Zuschauer sahen eine abwechslungsreiche, intensive und spannende Begegnung.

Die akut abstiegsbedrohten Göttingerinnen (Platz 11, Bilanz 4:15) bestimmten die erste Viertelstunde. Zwar hatte das Pharmaserv-Team von Beginn an die Rebound-Hoheit (am Ende 50:25), doch machte es zu wenig daraus. Gegen die aggressive Gäste-Verteidigung leistete sich der BC viele Ballverluste. Mit 24:13 lagen die Veilchen Ladies in der 13. Minute vorn.

Dann fanden die Lahnstädterinnen besser ins Spiel. Nach sieben Ballverlusten allein im ersten Abschnitt, kamen in den verbleibenden 30 Minuten nur noch genau so viele dazu. Die Folge: mehr Abschlüsse, mehr Treffer. Bis zum Seitenwechsel kämpfte sich Marburg auf 30:33 heran und drehte die Partie mit einer 11:0-Serie zum 44:37 (26. Minute).

War die Dreier-Bilanz in den ersten 30 Minuten beim BC mager (3/13), klingelte es im Schlussdurchgang ganze sechs Mal von außen im Göttinger Korb. Insgesamt sieben Marburgerinnen trafen von jenseits der 6,75-Meter-Markierung. Bis zum 56:61 (35.) blieb der Aufsteiger dran. Gut zwei Minuten vor dem Ende sorgte Paige Bradley aus der Distanz mit dem 70:60 für die Entscheidung für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball. (Marcus Richter)

TV Saarlouis Royals - AXSE BasCats Heidelberg 85:69

ChemCats Chemnitz - GISA LIONS SV Halle 102:77

Die Ernüchterung auf Seiten der GISA LIONS war nach der Niederlage in Chemnitz groß. Es verbleibt aber weiterhin die Hoffnung der Hallenserinnen auf ein ‚ÄúBasketballwunder‚Äù, um sich noch aus den Fängen des Abstiegsgespenstes zu befreien. Vor allem die Leistung der Lions im dritten Viertel, das mit 14:39 verloren ging, gilt es zukünftig unbedingt zu verbessern. Auch hatten die Chemnitzer Distanzschützinnen an diesem Tag ordentlich Zielwasser getrunken und die LIONS bekamen diese über die gesamte Spieldauer nie in den Griff. Bemerkenswerte 16 Drei-Punkt-Würfe (bei 24 Versuchen) der ChemCats rutschten durch die gegnerische Reuse. Aufmunterung gab es nach dem Spiel aber von etlichen ChemCats-Fans die betonten, dass man die Lions doch gerne weiterhin als Gegner in Liga eins hätte. Für die Lions sicherlich nur ein schwacher Trost. Valerie McQuade (22 Punkte), Abigal Asoro (21) und Jacobine Klerx (19) erzielten die meisten Punkte für Chemnitz, während Brittany Hrynko für Halle auf 24 Zähler kam. (DBBL)

TK Hannover - TSV Wasserburg 64:81

Souverän setzten sich die Wasserburger Basketball-Damen trotz des Ausfalls von Top-Scorerin Monique Reid in Hannover durch. Mit dem 81:64 (48:31) sicherte der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger Rang zwei in der 1. Bundesliga ab.

18,4 Punkte, 8,6 Rebounds und 3,3 Assists im Schnitt steuerte Reid in ihren bisherigen 14 Spielen für den TSV Wasserburg in der DBBL bei. Auf diese Unterstützung muss das Team nun in den kommenden Spielen verzichten, da eine Rückenverletzung einen Einsatz der Centerin in den nächsten paar Wochen unmöglich macht. Ohne Reid und auch noch ohne Tobin ging in Hannover wie erwartet das Rebound-Duell 40:44 verloren. ‚ÄûDas war zu erwarten bei unserer Besetzung heute. Außerdem ist Hannover die reboundstärkste Mannschaft der Liga‚Äú, so Head-Coach Nikolay Gospodinov, dem aber vor allem die 22 Offensiv-Rebounds für Hannover ärgerten.

Die Partie startete ausgeglichen und erst Ende des ersten Viertels konnten sich die Gäste aus Bayern erstmals etwas absetzen (23:17). In der Folge hielten sie den Druck weiter hoch und bauten die Führung kontinuierlich aus. In der 14. Minute betrug der Vorsprung erstmals zehn Punkte (35:15), kurz nach dem Seitenwechsel wurde dann die 20-Punkte-Marke geknackt (51:31). Die Wasserburgerinnen ließen nicht locker und waren fünf Minuten vor dem Ende mit 81:51 in Front.

‚ÄûDas war ein guter und wichtiger Sieg. Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden mit der Leistung heute‚Äú, erklärte der Wasserburger Trainer, den allerdings ärgerte, dass am Ende noch der Schlendrian Einzug hielt und Hannover einige Punkte gutmachen konnte. Der 81:64-Sieg war allerdings nie gefährdet. Drei Spieltage vor dem Pokalfinale und den Play-Offs fordert Gospodinov aber, dass seine Spielerinnen die Konzentration über die volle Spielzeit hoch halten. (TSV 1880 Wasserburg)

TH Wohnbau Angels - Herner TC 58:65

Beim Herner TC wollte über den Auswärtssieg in Nördlingen keine rechte Freude aufkommen. Nach Karin Kuijt hat es nun auch die Bettonvil-Schwestern erwischt. Loyce trat die Reise ins Ries wegen eines gebrochenen Fingers nur als Zuschauerin an, und Jill schlug kurz vor Ende des dritten Viertels mit dem Fuß um und wird wohl in den nächsten Wochen auch fehlen. Der Fuß schwoll direkt heftig an, was nichts Gutes erahnen lässt. ‚ÄúWir freuen uns natürlich über diesen Sieg, aber lieber wären wir mit acht gesunden Spielerinnen nach Hause gefahren. Am Ende war zu spüren, alle wollten den Sieg für Jill, alle haben noch aggressiver verteidigt und dann auch verdient gewonnen‚Äù, erklärte HTC-Trainer Marek Piotrowski. Für die entscheidenden Punkte in der Schlussphase sorgten Courtney Range, Natalie Burton und Beatrice Attura. (DBBL)

Nach vier knappen und hart umkämpften Vierteln nehmen die Gäste aus Herne mit einem 65:58 die Punkte mit nach NRW, zum Großteil weil die TH Wohnbau Angels nicht gut genug auf den Ball aufpassen und am Ende ein wenig das Glück fehlte, das man auch braucht um enge Matches zu gewinnen.

Das Duell des Tabellendritten gegen den ‚Äìsechsten war auch ein Match zwischen zwei Wasserburg-Besiegern, also durchaus ein Match, wo man auf Qualität hoffen konnte. Doch bereits nach vier MInuten mussten die Angels erst einmal ohne die Spielerin auskommen, die bei ihnen für höchste Qualität steht: Topscorerin Kim Pierre-Louis nahm mit zwei schnellen Fouleinträgen auf der Bank Platz. Vor allem der Rebound war fortan eine knifflige Angelegenheit gegen eine enorm groß aufgestellte Mannschaft aus Herne. Obanor und Co mühten sich redlich und kämpften um jeden Ball, einen knappen Vorsprung der Gäste zur ersten Viertelpause konnten sie aber dennoch nicht verhindern. Mit dem 12:15 war Coach Bär dann eigentlich ganz zufrieden, noch vielmehr als seine Mädels zu Beginn des zweiten Abschnitts, immer noch ohne Pierre-Louis, die Führung erkämpften. Es kam den Angels natürlich zugute, dass Herne trotz körperlicher Überlegenheit lieber von außen feuerte als nach innen zu spielen, und ihre Würfe fielen nicht, zumindest nicht alle. Die Angels hingegen spulten ihre Offense geduldig ab auch auf die Gefahr hin immer wieder einmal die erlaubte Angriffszeit zu überschreiten. Nach dem Verlauf der Partie war man mit dem Low-Score-Ergebnis von 27:29 zur Halbzeit gar nicht einmal unzufrieden, Pierre-Louis hatte bis dahin gerade einmal 7 Minuten gespielt. 15 Turnovers, im Tennis würde man unforced errors sagen, verhinderten ein noch besseres Zwischenergebnis.

Es war und blieb ein enges Match. Zwei Spielerinnen konnten dabei sich besonders hervortun, oder besser gesagt, von der Gegenseite schlecht kontrolliert werden. Angels-Spielerin Racic bereitete der Herner Defense Probleme, wenn sie mit ihren langen Schritten den Korb attackierte. Auf der anderen Seite hatte diesen Part die Amerikanerin Range. Mit ihren 1,90m agierte sie meist von außen und war für die Nördlinger Verteidigung schwer zu handeln. Mit der Schluss-Sirene des dritten Viertels versenkte Hernes Bettonvil spektakulär einen Buzzerbeater zum 40:43, verletzte sich dabei aber so schwer, dass sie zur Untersuchung ins Nördlinger Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die Gäste zeigten sich aber alles andere als geschockt. Im Gegenteil: sie drehten jetzt mächtig auf und münzten ein paar Angels-Fehler in eine 40:47-Führung um. Jetzt nahm das Match Fahrt auf und entwickelte zum Ende hin die Qualität, die man sich davon versprochen hatte. Die Wurfquoten wurden besser, die Topakteure auf beiden Seiten übernahmen Verantwortung. Jen Schlott versuchte ihr Team noch einmal heranzuführen, doch Hernes Range traf jetzt auch die schwierigen und ganz schwierigen Würfe, so dass der Tabellendritte die Punkte mit nach NRW nehmen konnte. Die Angels gaben ein phasenweise hochklassiges Spiel aus den Händen, das im Nachhinein betrachtet durchaus gewinnbar gewesen wäre. Schlechtes Foul-Management und eine unterirdische Turnover-Quote (24 gegenüber 10 bei Herne) verhinderten ein mögliches Erfolgserlebnis . Gleich am nächsten Sonntag folgt das nächste Heimspiel, wenn sich der amtierende Tabellenführer Keltern in Nördlingen die Ehre gibt. Dies verspricht wiederum ein Match auf hohem Niveau zu werden. (Kurt Wittmann)

Rutronik Stars Keltern - Fireballs Bad Aibling 76:60

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 27. Februar 2018

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