Basketball
Herner TC übernimmt Tabellenspitze in der Basketball Bundesliga
Herner TC übernimmt Tabellenspitze in der Basketball Bundesliga
Marburg verliert das Spitzenspiel des 17. Spieltags in der 1. DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) gegen Herne, das damit neuer Tabellenführer ist. Im Verfolgerfeld landen Keltern und Wasserburg knappe Auswärtssiege. Das Kellerduell ging derweil an Saarlouis.
Hier die Ergebnisse des 17. Spieltags der Basketball Bundesliga:
Eisvögel USC Freiburg – Eintracht Braunschweig 90:74
TK Hannover – Rutronik Stars Keltern 54:62
XCYDE Angels – TSV Wasserburg 54:57
Den kompletten Bericht zum Bayern-Derby gibt's hier.
TV Saarlouis Royals – ChemCats Chemnitz 73:68
spielfrei: flippo Baskets BG 74
BC Pharmaserv Marburg – Herner TC 63:81
Im Spitzenspiel hat Marburgs Erstliga-Team im direkten Duell die Tabellenführung an den Herner TC verloren. Eine schwache zweite Halbzeit sorgte neben der Niederlage für den Verlust des direkten Vergleichs, der bei Punktgleichheit (Bilanz beider Teams 13:2) den Ausschlag gibt. Um Rang 1 vor den Playoffs zurückzuerobern, müssten die Hessinnen in den verbleibenden fünf Spielen einen Sieg mehr holen als der HTC.
Nach starkem Beginn des Pharmaserv-Teams (15:7, 7. Minute) kamen die Gäste besser in Tritt. Nach fast ausgeglichenem zweiten Viertel gingen die Marburgerinnen mit einer Fünf-Punkte-Führung in die Kabine. In der vollen Georg-Gaßmann-Halle unter den Augen von rund 100 Teilnehmerinnen des Trainingscamps „Mädchen spielen Basketball“ übernahm nun das Team aus dem Ruhrpott das Kommando. Marburg erzielte in den ersten vier Minuten nach dem Seitenwechsel nur zwei Punkte, Herne elf, und in der 29. Minute erfreuten sich die Gäste-Fans in der manchmal überhart geführten Begegnung erstmals einer zweistelligen Führung (59:48) ihrer Mannschaft. Der BC gab sich nicht auf, agierte aber überhastet. Ballverluste und schlechte Wurfentscheidungen waren die Folge. Und unter dem eigenen Korb ließen sich die Marburgerinnen zu einfach ausspielen. Nach einem Herner 8:0-Lauf war die Partie – und der direkte Vergleich – drei Minuten vor Schluss entschieden.
Patrick Unger (Trainer Marburg): „Unsere erste Halbzeit war toll, in der Zweiten haben wir nicht so verteidigt, wie wir das wollen, waren unter anderem zu weit von den Schützinnen weg. Das ist bitter, denn ich weiß, dass wir das besser können. Das waren heute vielleicht 70 Prozent. Herne hat mehr Intensität und Physis aufs Feld gebracht, wir haben es im Laufe des Spiels ein bisschen schleifen lassen. Wir waren zu ängstlich, um zum Korb zu ziehen, und müssen die Angriffe auch smarter ausspielen. Wir wären gern Tabellenführer geblieben, aber das Wichtigste der Saison kommt noch. Und bis dahin werden wir noch verschiedene Sachen ausprobieren, und hoffentlich sind dann bei uns auch alle wieder fit.“
Mali Sola (Spielerin Marburg, früher Herne): „81 Punkte für den Gegner, das geht so nicht. Vor allem im dritten Viertel haben wir uns gar nicht groß gewehrt. Am Anfang sah es ja gut aus. Aber uns hat dann auch ein bisschen die Kraft gefehlt mit unserer kleinen Rotation. Offensiv war es teilweise gar nicht so schlecht. Aber defensiv, läuferisch und von der Aggressivität her war das einfach nicht gut. Das waren höchstens 80 Prozent von dem, was wir eigentlich können. Das macht mir Hoffnung. Wir sind eigentlich stark genug, Herne zu schlagen. In den Playoffs werden das ganz andere Spiele.“
Marek Piotrowski (Trainer Herne): „Vorige Woche haben wir nicht gut gespielt. Heute wollten wir einfach guten Basketball spielen. An den direkten Vergleich haben wir gar nicht gedacht. In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut in der Verteidigung, da hat Marburg 42 Punkte gemacht. In der Kabine gab es dann ein paar ernste Worte. Die Wirkung hat man gesehen. Wir haben zum Beispiel danach keinen Dreier mehr zugelassen und das Penetration gestoppt. Ich glaube, auch das hohe Ergebnis ist verdient, aber Marburg hat in einigen Situationen auch unglücklich ausgesehen. Wir sind glücklich über Platz 1 und hoffen, dass wir ihn bis zum Ende verteidigen. Aber unter den ersten vier kann jeder jeden schlagen. Und in zwei Wochen kann wieder alles anders aussehen.“
Erschienen in Basketball am 12. Februar 2019
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