Biathlon

Biathlon WM in Hochfilzen: Zeitplan und Hintergrundinfos

Am Donnerstag, 9. Februar, startet in Hochfilzen in Österreich die Biathlon WM. Zehn Tage lang kämpfen die DSV-Athletinnen um Medaillen.

In wenigen Tagen geht es los: die Biathlon Weltmeisterschaft in Hochfilzen. Bis auf Franziska Preuß sind alle Athletinnen fit und bereit für den Saisonhöhepunkt. Franziska Preuß hat aufgrund einer langwierigen Erkrankung noch nicht zu voller Leistungsstärke zurückgefunden und wird deshalb in Hochfilzen nicht an den Start gehen. Ersatzfrau Nadine Horchler wird für sie im Sprint dabei sein.

Und das ist der Zeitplan der Damen in Hochfilzen

  • Do., 09.02.2017, 14:45 Uhr (MEZ): Mixed Staffel, 2 x 6 + 2 x 7,5 km
  • Fr., 10.02.2017, 14:45 Uhr (MEZ): Damen Sprint, 7,5 km
  • So., 12.02.2017, 10:30 Uhr (MEZ): Damen Verfolgung, 10 km
  • Mi., 15.02.2017, 14:30 Uhr (MEZ): Damen Einzel, 15 km
  • Fr., 17.02.2017, 14:45 Uhr (MEZ): Damen Staffel, 4 x 6 km
  • So., 19.02.2017, 11:30 Uhr (MEZ): Damen Massenstart, 12,5 km

Bei den Damen gehen folgende DSV-Athletinnen an den Start: Laura Dahlmeier (SC Partenkirchen), Maren Hammerschmidt (SK Winterberg), Franziska Hildebrand (WSV Clausthal-Zellerfeld), Vanessa Hinz (SC Schliersee)und Nadine Horchler (SC Willingen).

Karin Orgeldinger, Sportdirektorin Nordisch/Biathlon, sagt vor dem WM-Start in Hochfilzen: "Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Franziska Preuß ist die Personaldecke nun leider etwas dünner als geplant. Insofern hoffen wir natürlich, dass alle WM-Starter ohne weitere Ausfälle und gesund durch die Weltmeisterschaft kommen." Dann sollten alle in der Lage sein, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. "Bei den Damen haben wir beim Sprint ja gleich fünf Eisen im Feuer", sagt sie. Der WM-Titel von Laura in der Verfolgung im vergangenen Jahr beschert dem DSV erstmals einen zusätzlichen Startplatz, den erhielt heuer Nadine Horchler.

Zufrieden mit seinen Damen ist Bundestrainer Gerald Hönig." Wir waren ab Östersund in der Lage, um das Podest mitzulaufen, und das nicht nur mit einer Athletin. Sicherlich setzt sich Laura ein Stück weit ab und spendet den anderen auch mal Schatten, wenn es nicht so läuft. Aber wir haben bisher eine kompakte Mannschaftsleistung gezeigt, das haben auch die drei Staffelsiege deutlich gemacht." Auch die weiteren guten Ergebnisse in den Einzelrennen lassen Hönig optimistisch nach vorne schauen. Im Training wurde der Schwerpunkt auf das Schießen gelegt. In Wettbewerbsformen haben Hönig und sein Team versucht, die Athletinnen auf Stresssituationen einzustellen. Zum Ort der WM sagt der der Bundestrainer: "Hochfilzen ist ein Ort, der keine besonderen Schwierigkeiten birgt. Wir haben natürlich positive Erfahrungen sammeln können, vor allem mit den Podestplatzierungen im letzten Jahr." Hönigs Ziel: mit zwei, drei Medaillen von der WM zurückfahren.

Das sagen die DSV-Biathletinnen vor der WM

Laura Dahlmeier: "Die Saison läuft bis jetzt perfekt, ich bin aktuell im gelben Trikot und habe viele gute Rennen gemacht, ohne große Ausreißer nach unten. Außerdem bin ich gesund geblieben. Ich denke, ich habe die Saison bisher gut eingeteilt, bin aber auch ein Jahr älter und dadurch belastungsfähiger geworden. Ich kann mittlerweile einfach mehr Rennen am Stück laufen. Nach Antholz war ich ein bisschen in den Bergen unterwegs, habe die ein oder andere lockere Skitour gemacht und bei diesem Alternativtraining die Sonne in den Bergen genossen. Das tat sehr gut, jetzt fühle ich mich wieder frisch. Mein Ziel ist es, bei der WM Bestleistungen abrufen zu können. Aktuell fühle ich mich gut, wir haben in der Vorbereitung gut trainiert und ich hoffe, dass bei der WM dann alles passt. Hochfilzen taugt mir. Ich habe dort schon viele gute Ergebnisse abgeliefert. Der Schießstand taugt mir auch. Mir gefällt das Stadion, die Strecke, und es sind immer viele Leute da. Wir haben dort schon Staffelsiege feiern können - ich verbinde durchwegs positive Gefühle mit Hochfilzen. Die Strecke mag ich, sie zählt nicht zu den ganz schweren, es sind viele Gleitpassagen dabei. Aber auch zwei, drei nicht ganz einfache Abfahrten, auch schon mal mit einer Kurve am Ende. Außerdem gibt es eine etwas heikle 180-Grad-Kurve, und an diesen markanten Stellen können wir Sportler schon mal Zeit gut machen oder liegen lassen. Das macht Hochfilzen auch besonders. Ich möchte die der Weltmeisterschaft natürlich voll angreifen und versuche auf Sieg zu laufen."

Maren Hammerschmidt: „Wir haben uns in Obertilliach den Feinschliff für die WM geholt, sind nochmal in die Grundlagen gegangen, was im vollen Wettkampfkalender schwierig ist. Mir persönlich war die Technik wichtig, die im Wettkampfrhythmus gerne mal verloren geht. Beim Schießen ging es für mich darum, Ruhe reinzubekommen. Aktuell fühle ich mich noch nicht ganz bereit für die WM. Aber der Trainingsaufbau ist so gewählt, dass ich zum Start sicher fit sein werde. Die Strecken kommen mir entgegen, Hochfilzen liegt mir. Ich freu mich eigentlich schon seit letztem Jahr wieder auf den Ort und find’s richtig cool, dass die WM dort stattfindet. Mit dem Wissen, dass es in der letzten Saison richtig gut geklappt hat, mag man so ein Stadion oder so eine Strecke natürlich besonders gern. Die Runden machen immer einen relativ einfachen Eindruck. Der Schießstand hat aber auch so seine Tücken. Gerade, weil man ihn oft zu leicht nimmt und aus einem leichten Anstieg zum Schießen kommt. Die Strecke ist nicht sehr schwer, aber sterben kann man da trotzdem ganz gut. Spezielle Platzierungen habe ich nicht im Kopf. Aber ich bin sehr motiviert und habe meine Ziele für Hochfilzen. Mit einer WM-Medaille heimzufahren ist natürlich das große Ziel. Aber ich will einfach für mich richtig gute Leistungen bringen, um mit der WM zufrieden sein zu können. In der Staffel laufen zu dürfen, ist auch immer das Ziel bei einer WM. Das war letztes Jahr in Oslo ein Wahnsinnsgefühl für mich. Ich bin relativ schwierig in die Saison reingekommen. Der Dezember war nicht so meins. Dementsprechend bin ich froh, dass ich im Januar die Kurve gekriegt habe. In den letzten drei Wochen hat sich eine aufsteigende Tendenz gezeigt, sowohl läuferisch als auch im Schießen. Deswegen bin ich recht optimistisch."

Franziska Hildebrand:"Mit meinem bisherigen Saisonverlauf bin ich zufrieden. Natürlich fehlt noch der ein oder andere Ausreißer nach oben, aber den habe ich mir für Hochfilzen aufgespart ... Was das Material betrifft, bin ich weitergekommen. Je öfter ich die neuen Ski gelaufen bin, desto mehr habe ich gemerkt, welche Ski gut funktionieren und welche nicht. Das sind Erfahrungen, die ich erst einmal sammeln musste. Auch die Trainingsphase vor der WM hat mich da noch einmal weitergebracht. Die Form passt. Ich habe in den letzten Rennen gemerkt, dass es immer besser ging. Und gerade in Antholz hatte ich wieder ein richtig gutes Laufgefühl, so dass ich vom ersten bis zum letzten Meter Vollgas geben konnte. Das habe ich mit in die Vorbereitung genommen und hoffe, dann bei der WM in Top-Form zu sein.Mein Fokus in der Vorbereitung lag auf dem Schießen. Ich habe mich noch mal auf die Grundlagen zurückbesonnen, denn in Antholz hat zuletzt hier und da der Abzug nicht ganz gepasst oder das Trefferbild war nicht optimal. Mit Hochfilzen verbinde ich viele positive Erinnerungen! Es war der erste Weltcup-Ort, an dem ich während des Sprints mal gehört habe ‚Franzi, du führst', und im letzten Jahr habe ich dort meinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Die Strecke liegt mir, der Schießstand ist in Ordnung, die Stimmung ist wie bei einem Heim-Weltcup, das beflügelt! Ich freue mich drauf! Die Strecke liegt mir schon, sie ist etwas wellig mit einem längeren Anstieg, nach dem sofort eine Abfahrt kommt, die etwas anspruchsvoll ist, aber nicht zu sehr. Am Schießstand heißt es, den optimalen Puls zu finden, weil man vorher noch einen kleinen Berg hochläuft. Ich wünsche mir für die Mannschaft, dass wir mit beiden Staffeln und am liebsten auch in der Mixed-Staffel eine Medaille holen. Für mich wäre eine Einzelmedaille im Sprint ein Traum. Es ist ein Format, in dem sehr viele vorne reinlaufen können, und es macht mir derzeit am meisten Spaß."

Vanessa Hinz: „Die Vorfreude auf die WM ist groß! Es ist diesmal ja fast eine Heim-WM. Ob die Familie und Freunde nach Hochfilzen kommen oder nach Ruhpolding, das ist von der Entfernung fast egal. Nur dass es eben ein anderes Land ist. Ich mag die Strecken in Hochfilzen ganz gern. Ich bin nicht so die Bergläuferin, deswegen taugen mir die Strecken gut. Die Abfahrten sind nicht allzu schwierig, außer sie sind eisig. Das alles kommt mir sehr entgegen. Meine Leistungen und damit auch die Ergebnisse in dieser Saison sind konstanter geworden. Von kleineren Ausreißern abgesehen. Trotzdem möchte ich mir keinen Druck machen. Ich schau selten auf die Gesamtweltcupwertung. Alles in allem bin ich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Die Top-Favoritinnen sind die üblichen Namen, die sonst auch immer vorne sind. Ich glaube aber, es wird auch die eine oder andere Überraschung geben. Ich bin gespannt, wer das sein wird. Die Vorbereitung in Obertilliach war top! Für uns standen dort nochmal schnelle Einheiten auf dem Programm, um wieder in Schwung zu kommen, gerade nach Antholz und dem Ausdauerblock. Am Schießstand hab ich aufs Tempo geachtet. Bisher war ich nie wirklich zufrieden mit einer WM. Oft hab ich ausgerechnet dann mit die schlechtesten Ergebnisse der Saison gebracht, weil ich mich zu sehr unter Druck gesetzt habe. Das möchte ich besser machen. Dann sehen wir, was dabei rauskommt. Ich komme mir in dieser Saison routinierter vor und habe aus dem letzten Jahr viel gelernt.“

Franziska Preuß:"Es ist natürlich extrem bitter, dass ich nicht bei der WM dabei bin. Nachdem ich in diesem Winter immer wieder gesundheitliche Probleme hatte, war ich eigentlich ganz zuversichtlich, dass ich zumindest in Hochfilzen wieder fit und gesund am Start stehen kann. Kurzzeitig hatte es ganz gut ausgesehen und ich konnte zumindest für ein paar Tage einigermaßen vernünftig trainieren. Aber nachdem ich jetzt wieder einen Rückfall hatte, macht es keinen Sinn. Ich bin einfach noch immer nicht richtig gesund. In der Verfassung tue ich weder mir noch der Mannschaft einen Gefallen. Ich werde sicher mit der einen oder anderen Träne im Auge vor dem Fernseher sitzen, aber natürlich drücke ich auch ganz fest die Daumen für unsere ganze Mannschaft."

So sehen Sie die Biathlon-WM in Hochfilzen im TV

Die WM-Rennen in Hochfilzen werden von ARD http://www.daserste.de/programm/index.html und ZDF https://www.zdf.de/live-tv von EUROSPORT und EUROSPORT 2 http://www.eurosport.de/watch-eurosport.shtml übertragen.

Deutscher Ski-Verband / Nina Probst

Verfasst von Deutscher Skiverband

Erschienen in Biathlon, Wintersport am 06. Februar 2017

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