Der Winter naht: Biathletinnen bereiten sich auf neue Saison vor
Der Winter naht: Biathletinnen bereiten sich auf neue Saison vor
ExklusivIn weniger als zweieinhalb Monaten startet der Biathlon-Weltcup 2020/2021. Doch bereits jetzt hat der Biathlon Weltverband Änderungen für die Wettkampfkalender der zweiten Liga und des Nachwuchs bekannt gegeben. Trotzdem geht die Saisonvorbereitung weiter. Zu einem ersten Kräftemessen kam es Anfang September bei den Deutschen Meisterschaften.
Noch sind die deutschen Biathletinnen auf grauem Asphalt unterwegs und bereiten sich auf die kommende Weltcup-Saison vor. Nachdem das Training an den Stützpunkten bereits seit Mai wieder weitaus ohne Einschränkungen stattfinden kann, ging es für die besten deutschen Damen im Juli zum dreiwöchigen Trainingslager auf die Seiser Alm in Südtirol. Neben Skiroller-Training und Ausflügen mit den Mountainbike standen beim Team um Denise Herrmann, Franziska Hildebrand, Maren Hammerschmidt, Franziska Preuß, Vanessa Hinz, Janina Hettich und Karolin Horchler auch Bergtouren auf dem Programm.
Testwettkampf statt Sommer-WM
Eigentlich wäre das Trainingslager die perfekte Vorbereitung auf die vom 19. bis 23. August 2020 in Ruhpolding geplante Sommer Biathlon Weltmeisterschaft gewesen, doch diese wurde Corona-bedingt bereits Anfang Juni abgesagt. Die deutschen Athletinnen nutzten die Trainingszeit Ende August in der Chiemgau-Arena in Ruhpolding daher für zwei Testwettkämpfe. Gemeinsam mit der Schweizer und Österreichischen-Mannschaft, die für Trainingslager vor Ort waren, duellierten sie sich in Super-Sprint und Massenstart. Siegreich zeigten sich dabei die beiden Deutschen Franziska Preuß und Denise Herrmann.
Kräftemessen bei den Deutschen Meisterschaften
Zum ersten offiziellen Wettkampf seit dem vorzeitigen Corona-Abbruch der vergangenen Saison im März kam es für die deutschen Biathletinnen dann am ersten September-Wochenende im sächsischen Altenberg. Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften standen verkürzter Einzel, Sprint und Verfolgung auf dem Programm. Bereits vor Beginn der Wettkämpfe mussten die deutschen Skijägerinnen Vanessa Hinz, Karolin Horchler und auch Nachwuchsbiathletin Vanessa Voigt ihre Starts verletzungsbedingt absagen.
Denise Herrmann kaum zu schlagen
Bei den drei Wettkämpfen konnte sich Denise Herrmann gleich zwei Titel sichern. Nachdem die 31-Jährige bereits den Sprint für sich entscheiden konnte, gewann sie auch in der abschließenden Verfolgung den deutschen Meistertitel. Herrmann schoss bei vier Schießen nur einmal daneben und kam nach zehn Kilometern mit mehr als drei Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten Franziska Preuß ins Ziel. Dritte in der Verfolgung wurde Janina Hettich, die sich zum Auftakt der Meisterschaften den Sieg im Einzel über 12,5 Kilometer sichern konnte. Zweite im Einzel wurde Maren Hammerschmidt vor Denise Herrmann als Dritte. Im Sprint komplettierten Sophia Schneider und Franziska Preuß das Podest hinter der siegreichen Herrmann.
Denise Herrmann konnte sich gleich drei Titel sichern. Foto: Aliyah Holzapfel
City-Biathlon in Wiesbaden mit deutscher Beteiligung
Als letztes Großevent vor dem Winter steht am 27. September noch der City-Biathlon in Wiesbaden auf dem Programm, bei dem sich internationale Topathletinnen und -athleten aus dem Weltcup auf Rollerski gegeneinander messen. Als deutsche Starterinnen sind Maren Hammerschmidt, die verletzungsbedingt für Karolin Horchler nachrückte, und Vanessa Hinz gemeldet. Ob Hinz allerdings, bedingt durch ihre Verletzung, rechtzeitig zum City-Biathlon wieder fit sein wird ist noch offen.
Weltcupsaison soll wie geplant stattfinden
Indes teilte der Biathlon Weltverband (IBU) mit, dass die kommende Weltcupsaison und auch die WM im slowenischen Pokljuka (9. bis 21. Februar) wie geplant stattfinden sollen. Am 26. und 27. September will das IBU-Exekutivkomitee bei einem Treffen über mögliche Änderungen im ersten Trimester (November-Dezember 2020) des Weltcup-Programms entscheiden. Wenn alles so bleibt wie geplant startet der Biathlon-Weltcup 2020/2021 am 28. November im finnischen Kontiolathi mit den Einzelrennen der Frauen und Männer.
IBU-Cup startet erst im Januar 2021
Dahingegen gab die IBU bereits jetzt Einschnitte für den IBU-Cup, die zweite Liga der Biathletinnen und Biathleten, bekannt. Die für November und Dezember geplanten IBU-Cup-Wettkämpfe wurden abgesagt. Die IBU-Cup-Serie soll nun im Januar beginnen und die Europameisterschaft wie geplant Ende Januar im polnischen Duszniki Zdroj stattfinden. Der komplette neue Wettkampfplan soll Ende September bekannt gegeben werden.
IBU Junior-Cup entfällt komplett
Den Biathlon-Nachwuchs trifft die Entscheidung der IBU für die kommende Saison am härtesten. Alle IBU Junior Cups inklusive der Junioren-Europameisterschaft wurden abgesagt. Lediglich die Jugend- und Juniorenmeisterschaften sollen wie geplant vom 24. Februar bis 7. März 2021 im österreichische Obertilliach stattfinden. Begründet werden die Absagen seitens der IBU damit, dass aufgrund finanzieller und logistischer Erwägungen nicht die gleichen sehr hohen Standards an den erforderlichen gesundheitlichen Schutzmaßnahmen garantiert werden können wie beim Biathlon Weltcup.
Deutschlandpokal auf nationaler Ebene
Auf nationaler Ebene gibt es bei der Deutschlandpokal-Serie sowie beim Schülercup bisher noch keine Absagen. Von Seiten des Deutschen Skiverbands wurden im Juni die Termine und Austragungsorte bestätigt. Diesen zufolge beginnt die neue Saison für die Nachwuchs-Biathleten bereits im Oktober mit dem Nordcup am Notschrei im Schwarzwald. Mit Ausnahme des ersten Deutschlandpokals, der im Dezember im italienischen Ridnaun stattfinden soll, sind alle weiteren Stationen in Deutschland vorgesehen.
Erschienen in Biathlon am 19. September 2020
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