Ski Alpin: Erster Weltcup im Slalom mit Comeback von Schmotz
Ski Alpin: Erster Weltcup im Slalom mit Comeback von Schmotz
Am kommenden Wochenende geht es für die alpinen Damen im Ski-Weltcup weiter. Vier Wochen nach dem Saisonauftakt in Sölden stehen zwei Slaloms im finnischen Levi auf dem Programm. Der DSV geht mit sieben Athletinnen an den Start, auch Marlene Schmotz ist wieder dabei.
Nach einer kurzen Verschnauf- und Trainingspause reist das deutsche Ski-Alpin-Team der Frauen in dieser Woche zur zweiten Weltcup-Station nach Finnland. Bundestrainer Jürgen Graller setzt für die beiden Rennen am Samstag (21.11) und Sonntag (22.11) auf ein siebenköpfiges Team. Neben der erfahrenen Lena Dürr wird Marlene Schmotz nach langer Verletzungspause ihr Comeback geben. Außerdem mit nach Levi reisen Jessica Hilzinger, Martina Ostler, Andrea Filser, Marina Wallner und Weltcup-Debütantin Luisa Mangold.
Schmotz vor Comeback: „Rennfahren macht mir einfach Mordsspaß“
Besonders Marlene Schmotz, die nach fast einjähriger Pause nach dem zweiten Kreuzbandriss ihrer Karriere zurück im Weltcup ist, freut sich auf ihr Comeback: „Ich habe keine Beschwerden beim Skifahren oder danach. Es läuft alles reibungslos“, erklärte die 26-Jährige, die Anfang August wieder ins Skitraining eingestiegen ist, bei einem virtuellen Pressegespräch. Nervosität und Druck sollen bei ihrer Rückkehr auf die Piste nicht im Vordergrund stehen. „An erster Stelle steht einfach wieder die Freude, weil Rennfahren macht mir einfach Mordsspaß. Ich denke, dass dann schlussendlich am Start schon ein bisschen Nervosität kommt, was sicherlich nach so einer langen Pause auch normal ist, aber es überwiegt die Freude und einfach, dass es Spaß macht.“
Dürr sieht eigene Stärke im Slalom
Auch Teamkollegin Lena Dürr freut sich auf die Slalom-Wettkämpfe in Finnland: „Der Hang liegt mir und die Bedingungen. Und das ist einfach immer ein spezielles Feeling da oben, dadurch, dass es echt spät hell und dann früh wieder dunkel wird. Das ist schon was Besonderes. Ich freue mich jetzt, wenn es los geht und habe gute Erinnerungen an die letzten Jahre.“ 2017 konnte Lena Dürr mit Platz sechs im Slalom in Levi ihr zweitbestes Weltcup-Ergebnis einfahren. Im vergangenen Winter erreichte sie hier Platz 10.
Auch wenn es für sie beim Riesenslalom-Weltcup-Auftakt vor vier Wochen in Sölden nur für Platz 38 reichte, ist die 29-Jährige optimistisch: „Sölden war ein Riesenslalom und da ist das jetzt nochmal was anderes. Ich habe eine gute Startnummer und die Voraussetzungen sind andere. Slalom ist ja schon die Disziplin, die mir die letzten Jahre besser gelegen hat.“
Training ohne internationalen Vergleich
Bevor es für die deutsche Mannschaft mit einem von der FIS organisierten Charter-Flug von Zürich aus nach Finnland geht, haben die alpinen Frauen in Österreich noch einmal für die kommenden Rennen trainiert. „Wir haben nach Sölden sehr viel Slalom trainiert und die Form passt gut. Wir sind gerüstet und deshalb freue ich mich jetzt, dass es los geht“, sagte Lena Dürr. Wie das deutsche Team im internationalen Vergleich steht und was im Slalom möglich ist, ist schwer vorherzusagen, da internationale Vergleiche bisher auch aufgrund der Corona-Pandemie fehlen. „Wir haben nur unter uns trainiert und hatten nie wirklich andere Nationen dabei. Untereinander konnten wir uns aber gut messen“, erklärte Lena Dürr.
Bundestrainer Jürgen Graller gibt Nachwuchs Chance
Nach dem Rücktritt von Viktoria Rebensburg und Slalom-Spezialistin Christina Ackermann sowie verletzungsbedingten Ausfällen von Athletinnen im Sommer muss Bundestrainer Jürgen Graller neben seinen erfahrenen Athletinnen auch auf den Nachwuchs setzen. „Es muss einfach dieser Umbruch stattfinden. Wir haben jetzt die letzten zwei Jahre diese Mannschaft im Europacup geformt und das Thema ist jetzt, dass wir präsent sein wollen und auch müssen.“ Druck möchte der Bundestrainer dabei aber keinen aufbauen: „Für mich ist es wichtig, dass wir den jungen Athletinnen die Chance geben zu sehen, was wird gefordert im Weltcup. Da geht es nicht um Ergebnisse, sondern es geht einfach darum, diese Scheu vor dem großen Weltcup zu verlieren, um dann wirklich in zwei, drei Jahren bereit zu sein“, sagte er im Pressegespräch.
Neben dem Blick auf den Nachwuchs hat Jürgen Graller auch in Hinblick auf Corona und einem damit verbundenen Mehraufwand durch verschärfte Hygienemaßnahmen und wöchentliche Corona-Tests viel zu tun. In den Vordergrund will er das aber nicht stellen. „Draußen an der Front sollte es einfach um den Sport gehen. Es geht darum, dass wir Freude haben am Skifahren und froh sind, dass wir nach wie vor trainieren dürfen. Im Hintergrund ist es aber extrem viel Arbeit“, erklärte Graller.
Erschienen in Ski Alpin am 17. November 2020
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