Coronavirus

Kanu-Slalom-Fahrerinnen zur Qualifikation nicht bei EM 2020 dabei

Vier Kanu-Slalom-Fahrerinnen haben sich für die EM in Prag qualifiziert – doch der Verband sagt die Teilnahme aufgrund des hohen Corona-Risikos ab. Immerhin zwei Fahrerinnen nehmen an der U23-EM in Krakau teil.

Nach drei anstrengenden Wettkampftagen haben die vorqualifizierten Sportlerinnen und Sportler gezeigt, dass sie zurecht aktuell das Maß aller Dinge in der deutschen Kanuslalom-Szene sind. Bei den Kajakfahrerinnen ist Ricarda Funk (Bad Kreuznach) die unangefochtene Nummer eins in Deutschland. Sechs Starts, sechs Siege. Einzig die Augsburgerin Elena Apel kann ihr noch folgen, belegte wie bei den Deutschen Meisterschaften auch bei der EM-Qualifikation den zweiten Platz.

Lena Stöcklin paddelt zurück ins Nationalteam

Im Kampf umd den dritten EM-Startplatz setzte sich die C1-Spezialistin Andrea Herzog durch. Sie startet normalerweise nicht in beiden Kategorien, nutzte jedoch die Gelegenheit an diesem Wochenende, da sie wie die anderen Olympia-Starter vorqualifiziert war. Als C1-Weltmeisterin sicherte Herzog sich mit ihrem Sieg am Sonntag den deutschen Meistertitel. Lediglich am zweiten Tag konnte Elena Apel sich vor der Leipzigerin platzieren. DM-Bronze sicherte sich die Leipzigerin Lena Stöcklin. An allen drei Wettkampftagen landete sie auf Platz drei und paddelte sich damit zurück in das Nationalteam.

DSC01473_Ricarda Funk_ c Uta Büttner.jpg Ricarda Funk holt sechs Siege in sechs Rennen. Foto: Uta Büttner

Vier Deutsche Fahrerinnen für EM qualifiziert

Nominiert für die EM in Prag vom 18. bis zum 20. September wären eigentlich im K1 Ricarda Funk (Bad Kreuznach), Elena Apel (Augsburg) und Andrea Herzog (Leipzig) sowie im C1 Andrea Herzog (Leipzig), Elena Apel (Augsburg) und Lena Stöcklin (Leipzig). Doch der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hat entschieden, nicht an den Wettkämpfen der Kanuslalom-Europameisterschaften im tschechischen Prag teilzunehmen. "Damit folgen wir der im Trainerrat beschlossenen Richtlinie, nicht in Regionen zu reisen, in denen eine Reisewarnung der Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik besteht", sagte Chefbundestrainer Klaus Pohlen.

Deutscher Kanuverband sagt Teilnahme wegen Corona-Risiko ab

Weiter sagt er: "Die Entscheidung erfolgte in Abwägung aller relevanter vorliegenden Fakten. Wir sehen uns in der Verantwortung der Wahrung der Gesundheit unserer Sportlerinnen und Sportler sowie aller beteiligten Betreuer und Betreuerinnen. Der Deutsche Kanu-Verband weiß um die herausragende sportliche Form seiner Sportlerinnen und Sportler, die sich trotz aller widrigen Umstände in den letzten Wochen gewissenhaft auf diese Veranstaltung vorbereitet und den Wettkämpfen entgegen gefiebert haben. Wir bedanken uns bei unserem Trainerteam, allen Landes- und Heimtrainern, sowie allen Betreuern und Betreuerinnen und hoffen darauf, in absehbarer Zeit wieder zu normalen Lebensumständen zurückkehren zu können." Der europäische Verband ECA hat die EM noch nicht abgesagt.

Weltmeisterin Andrea Herzog, die sich zusätzlich für die U23-Europameisterschaften im polnischen Krakau Anfang Oktober qualifiziert hat, sagt dazu: "Es ist die richtige Entscheidung. Man muss es nicht erzwingen, nach Prag zu fahren. Privat würde ich jetzt auch nicht mehr dorthin reisen, deswegen finde ich es auch richtig jetzt zu sagen, das Risiko ist zu groß. Natürlich wäre es ein schöner Saisonabschluss gewesen. Aber den habe ich ja noch in Kraukau, falls es stattfinden sollte. Das Jahr ist sowieso hin, das war es schon vor langer Zeit. Und ich habe mich schon vor langer Zeit damit abgefunden, dass es nicht mehr viele Wettkämpfe in diesem Jahr geben wird. Deshalb ist es zwar schade, aber für mich persönlich nicht so schlimm. Dann genieße ich die Zeit noch zu Hause und bereite mich richtig auf die nächste Saison vor."

Herzog und Apel starten bei U23-EM in Krakau

Doch auf einen Höhepunkt arbeiten die A-Team-Mitglieder Andrea Herzog und Elena Apel trotzdem noch hin, die U23-EM vom 1. bis 4. Oktober in Krakau (Polen). Beide hatten sich auch für die U23-Nationalmannschaft qualifiziert. Dabei paddelte sich die Canadier-Spezialistin Herzog auch in das Kajak-Team, nimmt ihre Startberechtigung jedoch nicht wahr. Apel, immer als Doppelstarterin unterwegs ist, wird in beiden Disziplinen um Medaillen kämpfen. Die U23-EM-Starter sind:

C1-Damen:

  • Andrea Herzog (Leipzig)
  • Elena Apel (Augsburg)
  • Zoe Jakob (Schwerte)

K1-Damen:

  • Elena Apel (Augsburg)
  • Selina Jones (Augsburg)
  • Franziska Hanke (Augsburg)
Verfasst von Uta Büttner/DKV

Erschienen in Coronavirus, Wassersport am 11. September 2020

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