Coronavirus

Romy Kasper führt virtuelle Straßenrad-Bundesliga an

40,4 Kilometer lang in der virtuellen Welt Watopia: Das erste Rennen der virtuellen Rad-Bundesliga hat mehr als 400 Fahrer und Fahrerinnen gelockt. Bei den Frauen führt nach diesem Rennen Romy Kasper die Liga an. Am Mittwoch wird bekanntgegeben, auf welche Strecke es am Samstag geht.

In Zeiten der Corona-Krise muss man ideenreich sein, um auch den Spaß am Radfahren nicht zu verlieren. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat bereits sein Programm der German Cycling Akademie (GCA) verlängert, gestern fand das erste Rennen der GCA Liga powered bei Müller – Die lila Logistik statt. Bei den Frauen hatte am Ende Romy Kasper die Nase vorn. Die deutsche Nationalfahrerin aus Forst gehört zwar normalerweise keinem Bundesliga-Team an, doch für die Serie hat sie über rad-net ROSE gemeldet und führt nun nach dem ersten Rennen die Liga an.

Mehr als 400 Sportlerinnen und Sportler der Straßen-Bundesliga des BDR hatten sich zur Premiere angemeldet und standen pünktlich am Start. 40,4 Kilometer mussten gefahren werden, zu Hause am Computer. Jeder für sich allein. Und doch war es fast ein richtiges Radrennen, auch wenn die Kulisse eher einer Durchquerung des Grand Canyons glich, als dem sonst in der Bundesliga gewohntem Terrain, wie beispielsweise dem Pfälzer Wald.

Kasper: "Wenn du einmal hinten hängst, hast du kaum noch eine Chance"

Am Ende des Wettkampfs zeigte sich, dass nicht das Können allein entscheidend war, sondern man braucht auch Erfahrung, wie man in diesen Rennen agieren kann. „Wenn du die Steigung siehst und dann erst antrittst, hast du schon verloren. Man braucht eine gewisse Kenntnis, muss beispielsweise auch im Sprint viel früher antreten als bei einem realen Rennen“, sagt Kasper, die erst ihren zweiten Zwift-Wettkampf bestritt und dennoch drei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz herausfuhr. „Das war ganz schön anstrengend. Man muss vom Start bis ins Ziel volle Power fahren. Und wenn du einmal hinten hängst, hast du kaum noch eine Chance, nach vorn zu fahren,“ so Kasper, die einen maximalen Wattwert von 303 trat. Niemand schaffte mehr. Auch nicht Tanja Erath, die erfahrene Zwift-Fahrerin, die über einen solchen Wettbewerb vor drei Jahren ihren ersten Profivertrag bei Canyon SRAM ergatterte. Sie wurde Dritte hinter der Bundesliga-Fahrerin Kerstin Pöhl (Belle Stahlbau).

Anders als bei der regulären Liga auf der Straße, bei der nur die zu Saisonbeginn angemeldeten Teams starten können, ist die GCA-Liga offen für alle. In die Rang- und Punkteliste kommen jedoch nur Teams, Athletinnen und Athleten (ab Jahrgang 2003 und älter), welche im Jahr 2020 im Besitz einer gültigen BDR-Lizenz sind. Grundvoraussetzung zur Teilnahme ist auch ein gültiger Zwift Account.

Der zweite Lauf der GCA Liga powered bei Müller – Die lila Logistik findet am kommenden Samstag statt. Auf welcher Strecke das Rennen ausgetragen wird, wird am Mittwoch bekanntgegeben.

Verfasst von Sportfrauen/BDR

Erschienen in Coronavirus, Radsport am 21. April 2020

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