Basketball Bundesliga: Verfolgerduell beim TK Hannover

Während Schlusslicht Halle beim Herner TC gastiert, kommt es in Hannover zum Verfolgerduell: Der Tabellenvierte, der TurnKlubb Hannover, trifft auf den Tabellendritten Bad Aibling.

Die Zeit der Vorentscheidungen ist freilich noch nicht angebrochen, aber Tendenzen sind langsam erkennbar. Vor dem 15. Spieltag bleibt festzuhalten, dass die Teams der 1. Planet-Photo DBBL vom jeweiligen Leistungsvermögen her deutlich enger beisammen scheinen, als dies noch in den vergangenen Jahren der Fall war. Am Tabellenende ist noch kein Team abgeschlagen, hier wird es mit Sicherheit bis zum Ende der Hauptrunde (Punkterunde) spannend bleiben. Oben wiederum scheint es ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen dem amtierenden Meister Wasserburg und den Damen aus Keltern zu geben. Beide haben zwei Begegnungen verloren, aber schon sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Bad Aibling. Somit hatte unter anderem Wasserburgs ehemaliger Trainer Georg Eichler wohl recht, als er zu Saisonbeginn genau dieses Duell prognostizierte. Von Platz drei bis hinein in die Abstiegszone ist alles möglich, was auch die bisherigen Ergebnisse unterstreichen. Immerhin 16 Zähler sind noch bis zum Ende der Hauptrunde zu vergeben, und nimmt man den bisherigen Saisonverlauf zum Maßstab, sollte man davon ausgehen, dass mancher Playoff-Platz erst zum 21. oder 22. Spieltag fest belegt wird. Für Spannung ist jedenfalls gesorgt.

Hier die Partien des 15. Spieltags:

Herner TC - GISA LIONS SV Halle (Sa., 18 Uhr)

BC Pharmaserv Marburg - TV Saarlouis Royals (Sa., 19 Uhr)

Nach fünf Wochen spielt das Pharmaserv-Team wieder zu Hause. Der Heimauftakt im neuen Jahr ist ein Klassiker. Die Zuschauer dürfen viele Punkte erwarten.

Vor dem 15. Spieltag liegt Hessens einziger Erstliga im Damenbasketball auf dem sechsten Tabellenplatz (8 Siege, 6 Niederlagen), punktgleich mit dem Fünften und Vierten ‚Äì und nur einen Sieg hinter dem Drittplatzierten. Die Gäste aus Saarlouis (5:9) rangierten auf dem neunten Platz.

Nach einem Trainerwechsel kurz vor Weihnachten brachten die Royals zunächst den Nördlingerinnen ‚Äì nach dem Pharmaserv-Team ‚Äì ihre zweite Heimniederlage der Saison bei. Vorige Woche unterlag Saarlouis in Hannover, schrieb dabei in ihrem Nachbetrachtung dem foulbedingten Ausscheiden von Ausnahmespielerin Sabine Niedola entscheidende Bedeutung zu.

Eigentlich setzt Marburgs Trainer auf Verteidigung. Doch bei Duellen mit Saarlouis tippt sich der Kampfrichter, der in der Gaßmann-Halle die Anzeigetafel bedient, regelmäßig die Finger wund. Das letzte Duell, in dem der Sieger keine 70 Punkte erzielte, liegt fast zehn Jahre zurück.

Die gemeinsame Geschichte beider Mannschaften geht noch weiter zurück: Seit Marburgs Wiederaufstieg im Jahr 1992 ging es 61 Mal gegen Saarlouis ‚Äì so oft, wie gegen keinen anderen Gegner. Bei den letzten acht Gastspielen beim BC nahmen die Saarländerinnen nur einmal die Punkte mit. (Marcus Richter)

TH Wohnbau Angels - AXSE BasCats Heidelberg (So., 16 Uhr)

Eine offene Rechnung haben die TH Wohnbau Angels mit den BasCats des USC Heidelberg, die am Sonntag in Nördlingen zu Gast sein werden, musste man sich im Hinspiel doch noch knapp geschlagen geben. Besonders ärgerlich ist diese Niederlage dadurch, dass die BasCats von ihren ersten zehn Saisonspielen nur eben dieses gewinnen konnten. Nachvollziehbar, dass man auf einen Gegner trifft, der in dieser Saison nur ein Ziel verfolgt, nämlich nicht wieder in die zweite Liga abzusteigen.

Mittlerweile ist jedoch ein starker Aufwärtstrend bei den Heidelbergerinnen erkennbar. Aus den vergangenen vier Spielen konnten sie drei meist knappe Siege gegen Halle, Göttingen und sogar den Herner TC erringen. Lediglich beim TSV Wasserburg gab es mit 116:54 eine herbe Klatsche. Folgerichtig haben es die BasCats im neuen Jahr geschafft die Abstiegsränge vorläufig zu verlassen. Ganz anders sieht die Tendenz bei den Gastgeberinnen aus. Auf Seiten der BG Donau-Ries wartet man immer noch auf den ersten Sieg im Jahr 2018 und der Rückrunde. Letztes Wochenende war Coach Bär nah dran am ersten Erfolgserlebnis des Jahres, aber in den letzten Sekunden des Spiels in Bad Aibling fehlte das nötige Quäntchen Glück. Dennoch war ein deutlicher spielerischer Aufwärtstrend zu verzeichnen. Das Team um die beiden Kapitäne Laura Geiselsöder und Jennifer Schott brennt darauf, die ersten Punkte in 2018 einzufahren und sich bei seinen Fans für die mäßige Leistung beim letzten Heimspiel zu rehabilitieren. Schon im Hinspiel hatte man mit 84 Zählern auf dem eigenen Konto offensiv keinesfalls eine schlechte Leistung abgeliefert, allerdings mit 89 Gegenpunkten deutlich zu viele Körbe kassiert.

An solche Situationen dürfte man bei den Heidelbergern allerdings gewöhnt sein, sind die BasCats doch das Team, das die meisten gegnerischen Punkte der Liga hinnehmen musste. An der personellen Situation hat sich seit dem letzten Aufeinandertreffen nur eines geändert, Brooke LeMar, die sich noch in der Vorbereitung verletzt hatte, ist mittlerweile wieder in den Kader zurückgekehrt und zeigte bereits bei ihrem zweiten Einsatz volle Präsenz. Da den Verantwortlichen des USC Heidelberg ähnlich wie den Angels nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, mussten sie sich wohl schweren Herzens von Nyshia Hammonds verabschieden, die Le Mar auf der Aufbauposition vertreten hatte. Außerdem dürfen ja pro Spiel nur drei Nicht-Europäerinnen eingesetzt werden und diese Positionen sind mit LeMar, Veshaundra Young und Tiffany Jones-Smith komplett abgedeckt.

Wie sich bereits zu Beginn der Saison andeutete, ist Veshaundra Young die tragende Offensivspielerin der BasCats und auch die Nördlingerinnen hatten bei ihrer Niederlage massive Probleme mit der US-Amerikanerin. Gleiches trifft auf Shooting Guard Rachel Arthur zu, die man absolut nicht unter Kontrolle hatte. Arthur besitzt dank ihrer Mutter die deutsche Staatsbürgerschaft. Auffällig bei den Gästen ist besonders ihre tiefe Besetzung mit deutschen Spielerinnen: vor allem die 19-jährige Anne Zipser leistet Tiffany Jones-Smith wichtige Unterstützung auf der Centerposition. Da beide mit einer Körpergröße von 1,90m aufwarten, wird dem Rebound wohl eine spielentscheidende Rolle zukommen.

Nach einer nun schon etwas andauernden Durststrecke bei den Angels, warten die Nördlinger Basketballfans sehnlichst auf den nächsten Sieg. Verständlich, denn nach dem traumhaften Saisonstart ist noch jedem allzu bewusst, was mit diesem Team möglich ist. Da man in nächster Zeit vor allem auf Teams aus dem unteren Teil der Tabelle trifft, erhofft man sich natürlich erneut eine Erfolgswelle zu erwischen, die einen in der Tabelle wieder nach oben schwemmt. Und damit soll selbstverständlich gleich am Sonntag begonnen werden. Dazu wird wie immer jede Unterstützung benötigt, wenn am Sonntag um 16 Uhr in der Hermann-Keßler-Halle die Partie gegen den USC Heidelberg startet. (Katja Gerstmeyr)

TSV Wasserburg - BG 74 Veilchen Ladies (So., 16 Uhr)

Bereits das dritte Heimspiel des noch jungen Jahres 2018 wartet am Sonntag um 16:00 Uhr auf die Wasserburger Basketball-Damen und deren Fans: Der TSV empfängt die BG 74 Veilchen Ladies Göttingen in der Badria-Halle zum 15. Spieltag der DBBL.

Mit dem Team aus Niedersachsen kommt der Tabellenvorletzte der 1. Bundesliga an den Inn, der aber mit dem Start in dieses Kalenderjahr durchaus zufrieden sein kann. Im DBBL-Pokal schlug man etwas überraschend den BC Marburg und zog damit ins Top 4 ein. Mit dem 81:63 gegen Halle konnte nicht nur der dritte Sieg der Saison geholt, sondern auch der wichtige direkte Vergleich gegen einen unmittelbaren Kontrahenten im Abstiegskampf gewonnen werden. Gegen Vizemeister Keltern hat dann vor Wochenfrist niemand erwartet, dass Göttingen punkten würde, doch die Mannschaft von Trainer Giannis Koukos hat sich beim 60:73 wacker geschlagen.

Mit weniger als 60 erzielten Punkten im Schnitt verfügt der Aufsteiger über den schlechtesten Angriff der Liga. Gegen Wasserburg, das im Vergleich dazu fast 84 Zähler pro Partie erzielt, gelangen im Hinspiel im Oktober nur 43, den Gästen aus Oberbayern 76 Punkte. ‚ÄúDas ist aber nicht dasselbe Team, das am Sonntag zu Gast sein wird‚Äù, so Head-Coach Nikolay Gospodinov vom Tabellenführer. Mit Katarina Flasarova und Francisca Donders wurden im Dezember zusätzliche Offensivstärke und Erfahrung verpflichtet. Topscorerinnen sind aber Marissa Janning (durchschnittlich 12,8 Punkte), Alissa Pierce (11,6) und Verdine Warner (11,4), die zudem noch 10,4 Rebounds pro Spiel holt und damit auf Rang zwei der DBBL in dieser Kategorie liegt.

‚ÄúWir müssen dem Gegner Respekt entgegenbringen, aber natürlich ohne Angst auftreten‚Äù, so Gospodinov, der wahrscheinlich neben Becca Tobin und der langzeitverletzten Laura Hebecker auch noch auf Annika Holopainen wird verzichten müssen, die weiter an einer Fußverletzung laboriert. Der Wasserburger Trainer hofft aber dennoch auf eine Bestätigung der guten Leistungen der letzten beiden Spiele, die jeweils deutlich gewonnen werden konnten.

Die Time-Out-Bar bietet wie immer für alle leckere Cocktails mit und ohne Alkohol an und am Sonntag gibt es ein Glas Prosecco zum Sonderpreis von 1,50 Euro. Für Unterhaltung in der Halbzeitpause sorgt die Faschingsgarde Carambas aus Haag. (TSV 1880 Wasserburg)

TK Hannover - Fireballs Bad Aibling (So., 16 Uhr)

Rutronik Stars Keltern - ChemCats Chemnitz (So., 17.30 Uhr)

Der 15. Spieltag der Planet Photo DBBL führt die Chemnitzer Basketballerinnen zu den Rutronik Stars nach Keltern. Im Hinspiel in der heimischen Schloßteichhalle setzte es für das Team von Amanda Davidson mit dem 64:103 die bisher höchste Saisonniederlage. Das soll sich am Sonntag auf keinen Fall wiederholen. An einen Auswärtssieg allerdings mag man als Fan momentan nicht so wirklich glauben. Zu groß ist die Auswärtsschwäche der ChemCats in dieser Saison. Kein Sieg auf fremden Parkett ist Bilanz nach sechs Auswärtspartien. Dass sich diese Bilanz ausgerechnet im siebten Spiel ändern soll, erscheint aufgrund der Stärke der Gastgeberinnen eher unwahrscheinlich.

Das Team von Christian Hergenröther liegt mit zwei Saisonniederlagen punktgleich mit Tabellenführer Wasserburg auf Rang 1. Eine Niederlage gab es gegen den Tabellenführer, die zweite gegen die heimstarken Hannoveranerinnen. Das Team bespickt mit vielen hervorragenden Spielerinnen. Punktetechnisch setzt sich Amber Orrange mit durchschnittlich 14,1 Punkten an die Spitze in ihrem Team. Für die meisten Rebounds sorgen Schaquilla Nunn (6,8) und Neuzugang Lina Pikciute (6,5). Nicht zu vergessen Aufbauspielerin Stina Barnert, die nach ihrem Kreuzbandriss zu alter Stärke zurückgefunden hat und vor allem weiß, wie sie ihre Mitspielerinnen in Szene kann. Ihre über vier Assists pro Spiel ein beeindruckender Beleg dafür.

Für die ChemCats wird es darum gehen, 40 Minuten lang konzentriert zu arbeiten und das Spiel so lange es geht offen zu halten. Spielbeginn in der Speiterlinghalle ist Sonntag 17:30 Uhr. (ChemCats)

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 19. Januar 2018

Weitere Artikel