BC Marburg: Bradley bleibt, Kiss-Rusk kommt

Der BC Pharmaserv Marburg stellt den Kader für die neue Saison zusammen und kann dabei auf zwei Top-Spielerinnen setzen.

Nach Katie Yohn und Tonisha Baker hat nun auch Paige Bradley ihren Vertrag beim BC Pharmaserv Marburg um ein Jahr verlängert. Die US-Amerikanerin geht ab Herbst in ihre dritte Spielzeit für Hessens einzigen Erstligisten im Damen-Basketball. Außerdem hat der BC Pharmaserv Marburg für die kommende Saison Alex Kiss-Rusk verpflichtet. Die Centerin kommt von der McGill University im kanadischen Montreal. Die 24-Jährige steht im erweiterten Kader der kanadischen Nationalmannschaft, mit der sie im April bei den Commonwealth-Spielen den vierten Platz belegte.

Aufbauspielerin Bradley will wieder ins Final Four

In der abgelaufenen Runde sammelte Bradley 5,4 Punkte pro Spiel in 24 Einsatzminuten. Mit einem Schnitt von 3,0 Korbvorlagen führte sie die mannschaftsinterne Rangliste des Pharmaserv-Teams an und stand in der Ligastatistik unter den Top Ten.

‚ÄûNach anderen Vereinen habe ich gar nicht gesucht, denn ich wollte unbedingt nach Marburg zurückkommen. Es ist der beste Ort, um mein Spiel zu verbessern und korbgefährlicher zu werden, um für mein Team mehr herauszuholen‚Äú, sagt Paige Bradley. ‚ÄûIch freue mich, dass der Kern der Mannschaft zusammenbleibt, und darauf, ein weiteres Jahr mit den Trainern Patrick Unger und Andreas Steinbach zusammenzuarbeiten. Für die nächste Saison hoffe ich, dass wir uns als Mannschaft verbessern und das Beste für uns herausholen. Ich möchte endlich mal das Pokal-Top-Four erreichen und es wieder in die Playoffs schaffen. Und falls wir wieder in der CEWL starten, will ich da natürlich wieder ins Final Four!‚Äú

BC-Trainer Patrick Unger sagt über die Weiterverpflichtung: ‚ÄûPaige passt charakterlich sehr gut in unser Team. Sie hat gerade am Ende der Saison bewiesen, dass sie defensiv und offensiv Verantwortung übernehmen möchte und auch kann.‚Äú Das solle sie in der kommenden Spielzeit noch stärker tun, erwartet der Coach. ‚ÄûPaige macht viele Dinge, die nicht unbedingt jedem Beobachter auffallen, und Dinge, die nicht unbedingt auf den Statistikbögen abzulesen sind. Ich freue mich riesig, dass sie wiederkommt.‚Äú

BC Marburg holt „hungrigen Wettkampftyp“

Alex Kiss-Rusk wurde für das Trainingslager von Team Canada nominiert, in dem die Mannschaft für die Weltmeisterschaft im September zusammengestellt wird. Die 1,93 Meter große Athletin führte in der abgelaufenen College-Saison mit durchschnittlich 14 Punkten und 8,5 Rebounds die Statistiken ihres Teams an. 2017 gewann sie mit ihrer Mannschaft die nationale College-Meisterschaft, wurde zur wertvollsten Spielerin des Finalturniers gewählt und nahm für Kanada an der Universiade teil. Alex Kiss-Rusk besitzt wegen ihres familären Hintergrunds auch einen ungarischen Pass. Dadurch belastet die EU-Bürgerin in der Bundesliga nicht das Ausländerkontingent.

‚ÄûIch möchte mich nicht nur individell verbessern, sondern auch alles tun, damit Marburg erneut eine erfolgreiche Saison spielt‚Äú, sagt die 24-Jährige. Dazu will sie mit einer guten Präsenz unter dem Korb und ihrem Wurf von außen beitragen. ‚ÄûIn Deutschland war ich noch nicht, aber einige meiner Freundinnen aus Kanada haben schon in der Bundesliga gespielt, und ich freue mich darauf, mich dort zu behaupten‚Äú, sagt Alex Kiss-Rusk, die sich selbst als Wettkampftyp bezeichnet. ‚ÄûNach einem Gespräch mit Trainer Patrick Unger hatte ich ein gutes Gefühl, dass es die richtige Entscheidung für mich ist.‚Äú

BC-Trainer Patrick Unger sagt über seine Neuverpflichtung: ‚ÄûAlex ist eine sehr gute Rebounderin und hat einen Sinn dafür, wo der Ball hinkommt. Außerdem ist sie offensiv variabel. Das Wichtigste ist aber, dass ihre Einstellung stimmt. Sie ist jung, hungrig sich weiterzuentwickeln und kann sich in ein Team einfügen. Außerdem hat sie Talent und eine realistische Einschätzung über ihre Qualitäten und ihre Ziele.‚Äú Das seien die Eigenschaften, die er gesucht habe, sagt der BC-Coach. Nach Empfehlungen und Informationen von mehreren Seiten, ‚Äûhaben wir telefoniert. Ich hatte das Gefühl, dass wir sofort auf einer Wellenlänge waren, und von daher haben wir dann versucht, sie schnell zu verpflichten. Und wir haben Glück, das Alex eine doppelte Staatsbürgeschaft hat‚Äú.

Verfasst von Marcus Richter

Erschienen in Basketball am 15. Juni 2018

Weitere Artikel