Beachvolleyball-Team Borger/Sude auf Platz vier in Moskau

Eine Woche nach den Europameisterschaften schrammt das deutsche Nationalteam Karla Borger/Julia Sude an selber Stelle beim Vier-Sterne-Turnier des Weltverbandes FIVB knapp an einer Medaille vorbei. Im Moskauer Luschniki-Park holte es sich den vierten Platz.

Wenn man ein Halbfinale verliert, ist es extrem schwer, die Enttäuschung über das verpasste Finale abzuhaken und sofort wieder in den Angriffsmodus zu schalten. Auch wenn ein Duell mit „the greatest of all times“ Motivation genug ist. Doch gegen die unter anderem mit dreifachem Olympia-Gold und drei WM-Titeln ausgezeichnete Kerri Walsh-Jennings aus USA, die mit ihren 1,91 Metern Körpergröße, ihrer Partnerin Brooke Sweat, und der Erfahrung von 18 Spielzeiten auf der World Tour immer eine extrem schwer zu knackende Nuss ist, sind Duelle am 2,24 Meter hoch hängenden Netz eben keine leichte Aufgabe. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen gingen jedenfalls jeweils deutlich an die Amerikanerinnen – einmal in Tokio, einmal in Kuala Lumpur.

Im kleinen Finale von Moskau drehten Borger/Sude allerdings anfangs jeden kleinen Rückstand und gingen bei 11:10 sogar erstmals in Führung, um dann bis zur Crunch-Time dranzubleiben, mehrere Satzbälle abzuwehren, die Verlängerung zu erzwingen und dann mit 26:24 den ersten Satz für sich zu reklamieren.

Doch anschließend drückte vor allem Kerri Walsh der Partie ihren Stempel auf. Am Ende schnappten sich die Amerikanerinnen nach 54 Minuten den 2:1-Sieg (24:26, 21:18, 15:10) und die Bronzemedaille. Für das deutsche Nationalteam Karla Borger/Julia Sude bedeutet der vierte Platz wieder einmal das beste deutsche Ergebnis bei den Frauen, 560 wichtige Punkte für die Weltrangliste sowie 8000 Dollar Preisgeld. „Es hat sich angefühlt, als sei es endlich Zeit, mit etwas um den Hals nach Hause zu kommen. Wir haben gekämpft und wurden leider erneut nicht belohnt. Aber wir sind weiter hungrig“, sagte Karla Borger und Julia Sude ergänzte: „Zweimal Halbfinale in vier Wochen, die letzten beiden Spiele nur ganz knapp verloren. Wir sind dran.“

„Kein Edelmetall gewonnen, wir können aber Moskau erhobenen Hauptes verlassen. Denn wir haben gute bis sehr gute Leistungen abgeliefert. Sowohl im Halbfinale, als auch im Spiel um Bronze, war es nur ein Wimpernschlag, wo die anderen frischer oder besser waren“, fasste der sportliche Leiter Dr. Burkhard Sude zusammen. „Diese Konstanz gehört eben dazu, um auf diesem Niveau ganz oben zu bleiben. Da müssen wir vielleicht noch ein bisschen nachjustieren im Training. Aber die Amerikanerinnen haben wirklich alles aufbieten müssen, um gegen uns die Bronzemedaille zu holen.“ Gstaad, Tokio, und zweimal Moskau – nach vier Turnierwochen in Folge bereitet sich das Team auf den nächsten Saisonhöhepunkt des Jahres vor: die Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand, die dort vom 29. August bis zum 1. September ausgetragen werden.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Volleyball am 20. August 2019

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