DEB-Frauen siegen beim Fünf-Nationen-Turnier gegen Schweden

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat ihre Auftaktpartie beim Fünf-Nantionen-Turnier im finnischen Vierumäki mit 4:2 (1:0, 2:1, 1:1) gegen Schweden gewonnen. Andrea Lanzl absolvierte ihr 300. Länderspiel für die Frauen-Nationalmannschaft.

Zwei Minuten waren gespielt, als Deutschland die erste Strafzeit erhielt. Die Schwedinnen kamen schnell in die Aufstellung, doch die deutsche Unterzahlformation verteidigte druckvoll und konnte sich immer wieder befreien. Alle Schüsse auf das deutsche Tor wurden zur sicheren Beute von Jennifer Harß. In der achten Minute hatte das deutsche Team die erste Überzahlchance. Und sie nutzte die numerische Überlegenheit. Erst war es Tanja Eisenschmid, die von der Blauen Linie abzog. Ihr Schuss flog aber noch abgefälscht am Tor vorbei. Nur Augenblicke später zielte Marie Delarbre genau richtig. Anschließend schoss Anna Fiegert von der blauen Linie, der Puck wurde jedoch im Slot geblockt. Dort stand Emily Nix und brachte die Scheibe zum Tor, wo Delarbre den Abpraller zur 1:0 Führung für Deutschland verwandelte. Und die DEB-Auswahl machte weiterhin Druck.

Nur wenige Angriffe nach der Führung scheiterte Naemi Bär nur knapp an Sara Grahn im schwedischen Tor. Auf der anderen Seite war Harß hellwach und parierte immer wieder die Schüsse der Gegnerinnen. Fünfeinhalb Minuten vor der ersten Pause dann eine erneute Überzahlmöglichkeit für die DEB-Auswahl. Auch dieses Mal machten die deutschen Spielerinnen großen Druck auf das schwedische Tor. Tanja Eisenschmid, Anna-Maria Fiegert und Marie Delarbre hatten nacheinander gute Einschussmöglichkeiten, waren im Abschluss aber noch zu ungenau. In der Folge konnten sich die Schwedinnen immer wieder befreien. Bis zur Pausensirene konnte sich keine Mannschaft nennenswerte Chancen erspielen und so ging das deutsche Team mit einer knappen Führung in die Kabine.

Schweden erwischte im zweiten Drittel den besseren Start mit mehr Chancen. Doch die deutsche Abwehr um Harß war aufmerksam und konnte den Ausgleich verhindern. Genau in diese schwedische Druckphase platzte der zweite deutsche Treffer des Abends. Yvonne Rothemund wollte die Scheibe einfach nur tief in Richtung des gegnerischen Tores schießen, fand dabei aber die Lücke zwischen Schiene und Stockhand von Grahn und erhöhte damit auf 2:0 für das deutsche Team. Die Schwedinnen bemühten sich danach den Druck wieder aufzubauen, doch entweder endeten die Angriffe bei den deutschen Verteidigern oder bei Jennifer Harß. Neun Minuten vor der zweiten Pause dann eine deutsche Großchance. Kerstin Spielberger passte auf die völlig freistehende Marie Marie Delarbre, die die Scheibe aber nicht richtig traf und so nicht genug Druck für einen gezielten Schuss aufbauen konnte.

Dreiunddreißig Minuten waren gespielt, da machte Schweden das Spiel schnell, Erika Grahm zog über außen vor das deutsche Tor, ließ Harß keine Chance und erzielte den 2:1 Anschlusstreffer. Wenige Augenblicke später versuchte es Hanna Amort im Nachschuss, sie wurde jedoch im letzten Moment von einer Verteidigerin am Einschießen gehindert. Doch die deutsche Mannschaft versuchte es weiter und wurde in der 37. Spielminute für ihr Engagement belohnt. Kerstin Spielberger schoss aufs Tor, Laura Kluge hielt den Schläger rein und fälschte die Scheibe so zum 3:1 für Deutschland ab. Die letzte Minute im zweiten Drittel lief, da spielte Laura Kluge auf Hanna Amort, die aber nur das Außennetz traf.

Knapp zwei Minuten waren im Schlussabschnitt gespielt, da erhielt die deutsche Mannschaft wieder die Möglichkeit auf ein Powerplay. Doch die Schwedinnen verteidigten gut und ließen das deutsche Team nur zum Schluss in die Formation kommen. Doch vierundzwanzig Sekunden reichten den deutschen Spielerinnen. Tanja Eisenschmid schoss von der blauen Linie, Grahn konnte nur nach vorne abprallen lassen und Emily Nix brachte die Scheibe zum 4:1 im schwedische Gehäuse unter. Im direkten Gegenangriff half der deutschen Mannschaft dann der Pfosten, als eine Schwedin zu genau zielte. Knapp dreizehn Minuten vor Schluss spielte die deutsche Mannschaft erneut in Überzahl. Auch dieses Mal tat sich die DEB-Auswahl schwer in die Aufstellung zu finden. Einen Konter der Schwedinnen klärte Carina Strobel ohne Probleme noch bevor die Gegnerin zum Schuss kam. Marie Delarbre versuchte es kurz vor Ablauf der Strafe nochmal im Nachschuss, doch Grahn machte die Lücke zu. Gerade war Schweden wieder komplett, da musste eine deutsche Spielerin auf die Strafbank. Und Schweden nutzte die Überzahl zum 4:2 Anschluss durch einen Schlagschuss von Josefine Holmgren.

Sieben Minuten vor der Schlusssirene dann eine erneute Strafe gegen die deutsche Mannschaft. Doch dieses Mal hielt die deutsche Unterzahlformation gut dagegen und schaffte es, die Schwedinnen aus dem eigenen Drittel fern zu halten. Die Schwedinnen nahmen daraufhin ihre Torhüterin vom Eis, um mit 6 gegen 4 doch noch einen weiteren Anschlusstreffer zu erzielen. Doch die Abwehr stand gut und Jennifer Harß hielt was auf ihr Gehäuse kam. Marie Delarbre traf im Gegenzug nur den Posten des leeren schwedischen Gehäuses. Eine Minute vor Schluss erhielt die deutsche Mannschaft eine weitere Strafe. Benjamin Hinterstocker nahm seine Auszeit, um seine Mannschaft nochmal zu sammeln. Schweden schaffte es bis zur Schlusssirene nicht mehr nennenswert vor das deutsche Tor zu kommen und so gewinnt die deutsche Mannschaft verdient mit 4:2.

Benjamin Hinterstocker, Frauen-Bundestrainer: „Mit dem heutigen 4:2 Sieg gegen Schweden sind wir positiv in das Turnier gestartet. Kompliment an die Mannschaft, sie hat über sechzig Minuten eine konstant konzentrierte Leistung gezeigt.“

Deutschland:Harß (Schröder) – T. Eisenschmid, Gleissner; Lanzl (C), Haider, Bartsch – Strobel, Fiegert; N. Eisenschmid, Karpf, Kamenik (A) – Sabus, Rothemund; Amort, Kluge, Nix – Düsterhöft, Botthof; Bär, Delarbre, Spielberger

Tore: 1:0 Marie Delarbre (08:15/PP1); 2:0 Yvonne Rothemund (27:07); 2:1 Erika Grahm (32:38); 3:1 Laura Kluge (36:58); 4:1 Emily Nix (43:27/PP1); 4:2 Josefine Holmgren (51:13/PP1)

Strafminuten: Deutschland 8 – Schweden 10

Das Fünf-Nationen-Turnier im Überblick

Vom 11. bis 14.12.2018 tritt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei einem 5-Nationen-Turnier in Vierumäki/FIN an. Es ist die dritte Maßnahme im Kalender der Frauen, die Teil der Women’s Euro Hockey Tour ist. Die Länderspiele in Füssen im Oktober sowie das 4-Nationen-Turnier in der Schweiz im November waren die ersten beiden Stationen der Tour. Nun treten drei Torhüterinnen, acht Verteidigerinnen und zwölf Stürmerinnen die Reise nach Finnland an. Gegner der deutschen Mannschaft sind Schweden (11.12., 19.00 Uhr, MEZ+1), Japan (12.12., 19.00 Uhr), die Schweiz (13.12., 15.30 Uhr) und Gastgeber Finnland (14.12., 15.30). Ursprünglich sollte es ein Turnier mit nur vier teilnehmenden Nationen sein. Durch die nachträgliche Integration von Japan in den Spielplan können alle Nationen ein weiteres Spiel auf hohem Niveau bestreiten. Das Turnier ist eine weitere Möglichkeit die Mannschaft weiter auf die Weltmeisterschaft im April vorzubereiten. Zur Verfügung stehen dabei auch die in Übersee aktiven Spielerinnen.

Verfasst von DEB

Erschienen in Eishockey am 12. Dezember 2018

Weitere Artikel

  •  © Alwin Zwibel

    Erster Meistertitel für ERC Ingolstadt: ,Einfach eine geile Mannschaft'

    Im Kampf um den Deutschen Meistertitel der Eishockey Bundesliga hat der ERC Ingolstadt die entscheidenden beiden Spiele für sich entscheiden können und sich den Traum vom ersten Titel – und das sogar vor heimischer Kulisse – erfüllt.

    22. Mär, 2022

  • Memmingen und Ingolstadt sehen sich zu Spiel drei und vier im Finale. © Alwin Zwibel

    Entscheidung um Deutsche Meisterschaft könnte am Wochenende fallen

    Am Samstag (17:15 Uhr) kommt es am Memminger Hühnerberg gegen den ERC Ingolstadt zu Spiel drei im diesjährigen Playoffs-Finale. Einen Tag später (14:45 Uhr) findet das Rückspiel in der Ingolstädter Saturn Arena statt. Gewinnt ein Team beide Spiele, stehen die neuen Deutschen Meisterinnen fest. Wenn nicht, kommt es am Sonntag, 26.3., zum finalen Spiel in Memmingen.

    18. Mär, 2022

  • Sky-Sportchef Charly Classen will verstärkt Frauensport zeigen. © Sky

    Sky-Sportchef Classen: ,Anteil von Frauensport mehr als verdoppeln'

    Sky will künftig im Sportprogramm mehr Frauensport zeigen – sowohl mit Hintergrundgeschichten als auch Live-Berichten. Wie es zu diesem Schritt kommt und welche Sportarten dabei im Fokus stehen, erklärt Sky-Sportchef Charly Classen im Interview.

    Verfasst von Nina Probst

    08. Mär, 2022

  • Memmingen und Ingolstadt begegnen sich auf Augenhöhe. © Alwin Zwibel

    Finalserie startet: Ingolstadt und Memmingen spielen um die Eishockey-Meisterschaft

    Nach spannenden und knappen Spielen im Halbfinale geht es für den ERC Ingolstadt und den ECDC Memmingen nun ins Finale. Im Best-of-5-Modus spielen die beiden bayerischen Teams um die Meisterschaft – für Memmingen könnte es der vierte, für Ingolstadt der erste Titel werden.

    Verfasst von Nina Probst

    11. Mär, 2022

  • Im Playoffs-Halbfinale trifft Memmingen auf Mannheim. © Marcel Tschamke Fotografie

    Playoffs in der DFEL: Das sind die Meisterschafts-Kandidatinnen 2022

    Die Bundesliga der Frauen geht ab Samstag in die heiße Phase: Die vier besten Teams der Hauptrunde starten in die Playoffs, die erstmals im Best-of-Five-Modus stattfinden. Neben den drei bayerischen Teams haben sich in dieser Saison auch die Mad Dogs Mannheim souverän einen Platz in den Playoffs erarbeitet.

    Verfasst von Nina Probst

    22. Feb, 2022

  • Nina Probst beim Spiel der Mad Dogs Mannheim gegen den ERC Ingolstadt. © Marcel Tschamke

    Wenig Wertschätzung, dafür viele Hindernisse für Eishockey-Bundesliga – Ein Kommentar

    Unsere Reporterin Nina Probst war am Wochenende zu Gast in Mannheim beim Spiel der Mad Dogs gegen den ERC Ingolstadt. Im Kommentar beschreibt sie, wie sie das hochklassige Spiel erlebt hat und blickt dabei über die Bande hinaus.

    Verfasst von Nina Probst

    18. Jan, 2022

  •  ©

    Eisbärinnen-Spiele erneut abgesagt – Mannheim empfängt Ingolstadt

    Auch in der Eishockey Bundesliga der Frauen werden aufgrund von Corona weiterhin Spiele verschoben. Während also Berlin und Memmingen pausieren, treffen im Kellerduell Köln und Bergkamen aufeinander und im Kampf um die Playoffs empfängt Mannheim den ERC Ingolstadt.

    14. Jan, 2022