DHB-Pokal: Diese Teams stehen im Achtelfinale

Der Ligaspielbetrieb ruhte in der Handball Bundesliga Frauen. Die EHF Champions League und auch die 2. Runde im DHB-Pokal dominierten die vergangenen Tage. Die nächsten Begegnungen werden am Mittwoch ausgelost.

Einziger Drittligist in der nächsten Runde ist der Frankfurter HC. Der frühere Erstligist konnte beim ebenfalls in der 3. Liga spielenden TVE Netphen mit 29:26 (13:11) gewinnen und so den Sprung in die nächste Runde schaffen. "Am Anfang sind uns zu viele Fehler unterlaufen, sodass der Gegner ins Spiel gekommen ist", analysierte FHC-Coach Wolfgang Pötzsch. "Aber dann sind gerade die jungen Spielerinnen wie Cora Bertram oder Michelle Strauß in die Bresche gesprungen, auch Svjetlana Kresovic hat insbesondere in der Abwehr ein tolles Spiel gemacht."

Auch die drei Zweitligisten konnten sich in ligainternen Duellen weiterkämpfen, denn beim mittlerweile in der 3. Liga spielenden HCD Gröbenzell zählt noch die Spielklassenzugehörigkeit aus dem Vorjahr. Die Bayern mussten dementsprechend zum VfL Waiblingen reisen und die gastgebenden Tigers setzten sich letztlich mit 28:27 (14:11) durch. Nürtingen triumphierte im Derby gegen die SG H2Ku Herrenberg mit 25:21 (12:6) und die Füchse Berlin konnten sich am Ende hauchdünn gegen den SV Werder Bremen mit 20:19 (12:9) durchsetzen. "Insgesamt war es ein wenig ansehnliches, aber durchaus spannendes Spiel. Beide Teams haben mit einem stark dezimierten Kader ihr Bestes gegeben. Wir hatten schlussendlich das glücklichere Ende. Klar ist aber auch, dass die Karten am kommenden Wochenende beim Ligaspiel in Bremen komplett neu gemischt werden", resümierte Berlins Managerin Britta Lorenz. Werder-Trainer Maximilian Busch betonte: "Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert. Wir machen zu viele einfache Fehler und sind nicht konsequent genug im Abschluss."

Die anderen Zweitligisten mussten gegen Erstligisten die Segel streichen, konnten sich aber teilweise richtig gut präsentieren. "Wir wussten, dass es gegen Trier sehr schwer wird, wenn wir nicht von Anfang an in unser Spiel finden. Allerdings haben wir uns durch die vielen vergebenen Torchancen auch das Leben selber schwer gemacht und somit war es vom Ergebnis ein ständiges Hin und Her", so Nellingens Geschäftsführer Bernd Aichele nach dem 28:26 (12:12) gegen die DJK/MJC Trier.

Auch Frisch Auf Göppingen hatte beim BSV Sachsen Zwickau ein "schweres Stück Arbeit" zu bewältigen, um dann mit 34:28 (16:14) in die nächste Runde einzuziehen. "Zwickau war der erwartet unangenehme Gegner, aber wir hatten die Begegnung über die gesamte Spielzeit unter Kontrolle", so Göppingens Trainer Aleksandar Knezevic.

Auch die HSG Bensheim/Auerbach musste lange Zeit kämpfen, um am Ende mit einem 35:30 (18:16) bei der SG 09 Kirchhof die Oberhand zu behalten. "Das war das erwartete schwere Spiel. Wir wussten, dass Kirchhof eine richtig gute Mannschaft hat und dass wir hier alles in die Waagschale werfen müssen, um eine Runde weiter zu kommen. Das hat sich bewahrheitet", so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm. Ihr Kirchhofer Pendant Christian Denk analysierte: "Wir haben sehr viele Chancen liegen gelassen und sind vor allem in der 1. Halbzeit immer wieder an Helen van Beurden gescheitert, die ein sehr, sehr starkes Spiel gemacht hat und ihre Mannschaft immer wieder in Führung gehalten hat."

Mit einem 31:25 (17:12) beim HC Rödertal konnte die Neckarsulmer Sport-Union den ersten Pflichtspielsieg in dieser Saison feiern und das Achtelfinale im DHB-Pokal erreichen. "Wir sind vor allem heute mit dem Ziel her gefahren, um uns auch für die Liga Selbstvertrauen zu holen. Das ist uns phasenweise wirklich gut gelungen, aber auf der anderen Seite waren wir hin und wieder auch zu unsicher in einigen Aktionen", so NSU-Coach Pascal Morgant. HCR-Coach Frank Mühlner bilanzierte: "Die Niederlage ist ein wenig zu hoch. Wir hatten heute Phasen, in denen wir wie aus einem Guss gespielt haben und dann auch wieder welche, in denen uns nichts gelang. Es wäre mehr drin gewesen und die Mannschaft hat eine Menge liegen gelassen."

Ein deutliches 29:19 (14:11) feierte letztlich der Buxtehuder SV als Gast in der eigenen Heimspielstätte gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten. "Wir haben zu viele hundertprozentige Chancen verworfen. Wenn wir die reinmachen, werden wir im Kopf sicherer. Dann wird das Spiel interessanter und enger", monierte Luchse-Trainer Dubravko Prelec. Buxtehudes Coach Dirk Leun meinte: "Wir waren am Anfang nicht mutig genug, um aus der Distanz zu werfen. Buchholz hat sehr tief gestanden und wir haben die Lösungen über den Kreis gesucht. Wir sind dann mutiger geworden und unser Tempospiel wurde auch besser. Zudem haben wir in der Abwehr stabiler gestanden."

Der TSV Bayer 04 Leverkusen ließ hingegen keine Zweifel aufkommen und besiegte den TSV Nord Harrislee deutlich mit 41:23 (20:9). "Mit unserer Abwehrleistung kann ich einfach nicht zufrieden sein. Ich weiß ja, dass es schwer ist, die Spannung zu halten, wenn man früh deutlich führt", sagte Elfen-Trainer Robert Nijdam. Harrislee-Coach 'Shorty' Linde erklärte: "Wir haben am Anfang zwar zu viel Respekt gehabt. Aber Leverkusen hat auch eine ganz tolle Mannschaft, die einen schnellen und attraktiven Handball spielt."

Die 50-Tore-Marke gegen den Drittligisten SV Grün-Weiß Schwerin knackte Borussia Dortmund. Bei den Mecklenburgern siegten die Schwarz-Gelben am Ende mit 51:16 (22:10). "Wir wollten über die gesamte Partie die richtige Mentalität zeigen und das ist uns gelungen. Wir haben zwei Mal 30 Minuten wirklich hochkonzentriert gespielt", erklärte BVB-Coach Gino Smits. Schwerins Coach Steffen Franke betonte: "Mit der Anfangsphase meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden, doch mit zunehmender Spielzeit hat sich der Klassenunterschied bemerkbar gemacht. Das lag aber auch daran, dass der BVB über 60 Minuten lang mit 100 Prozent Einstellung unterwegs war."

Kampflos erreichte die TuS Metzingen die nächste Runde, da die SG BBM Bietigheim II ihre Mannschaft aufgrund zu weniger Spielerinnen aus dem Wettbewerb zurückzog. Bereits unter der Woche musste die erste Mannschaft der Enztälerinnen SG BBM Bietigheim ihre Pokalaufgabe beim 1. FSV Mainz 05 lösen und konnte am Ende ein 41:18 (22:9) feiern. "Wir haben etwas Anlauf gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Dann aber haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir standen gut in der Defensive und haben die Gegenstöße zum Erfolg gebracht. Mainz hat tapfer gekämpft", so Bietigheims Trainer Martin Albertsen. Am Wochenende erreichten die SG-Frauen in der EHF Champions League ein 27:27 (15:14) bei den Vipers Kristiansand und Albertsen war sichtlich zufrieden: "Kristiansand hat eine bessere Mannschaft als in der vergangenen Saison. Hier muss man erst einmal bestehen. Die verletzten Daniela Gustin und Karolina Kudlacz-Gloc hätten uns heute sicherlich gutgetan. Aber meine Mannschaft hat ein gutes Spiel abgeliefert. In der Endabrechnung kann dieser Punkt Gold wert sein."

Ebenfalls hatte der Thüringer HC das Erstliga-Duell gegen die HSG Blomberg-Lippe mit 41:31 (19:13) für sich entscheiden können. "Die Fans beider Lager haben am Nationalfeiertag ein faszinierendes, temporeiches, für die Zuschauer beeindruckendes Handballspiel mit offenem Visier gesehen. Bei diesem enormen Tempo fallen dann auch gleich mal 72 Tore in 60 Minuten", so THC-Coach Herbert Müller. Zum Auftakt der EHF Champions League kassierte der Deutsche Meister jedoch eine 26:28-Heimniederlage gegen HC Podravka Vegeta. "Wir fanden am Anfang kein Mittel gegen die starke Abwehr des Gegners und lagen zu schnell mit fünf Toren hinten. Meine Spielerinnen hatten Probleme mit der Härte des Gegners, da viele auch zum ersten Mal CL gespielt haben", so Müller.

Das allerletzte Ticket für das Achtelfinale des DHB-Pokals wird am kommenden Sonntag, 14.10., um 16.30 Uhr im Revival des diesjährigen OLYMP Final4-Halbfinals zwischen Titelverteidiger Oldenburg und der HSG Bad Wildungen Vipers ausgespielt.

Bereits am Mittwoch, 10.Oktober, findet im Anschluss an das Bundesliga-Spiel zwischen Oldenburg und dem Thüringer HC (19.30 Uhr) die Auslosung der Achtelfinalpartien statt. Losfee wird die Co-Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft Heike Horstmann sein. Die 47-Jährige hat bereits als Spielerin (1997) als auch als Co-Trainerin (2007) WM-Bronze gewonnen.

Verfasst von HBF

Erschienen in Handball am 10. Oktober 2018

Weitere Artikel