Drei Erstligisten scheitern in der 2. Runde des DHB-Pokals

Die 2. Runde im DHB-Pokal beherrschte das Geschehen bei den Vereinen der Handball Bundesliga Frauen in der vergangenen Woche. Für die größte Überraschung sorgte der TSV Nord Harrislee, der mit dem VfL Oldenburg einen höherklassigen Verein ausschaltete.

Mit Marpingen-Alsweiler hat auch ein Drittligist den Sprung ins Achtelfinale geschafft, das am kommenden Mittwoch im Rahmen der Erstligapartie zwischen der HSG Blomberg-Lippe und dem TSV Bayer 04 Leverkusen ausgelost wird. Mit dem 1. FSV Mainz 05 und der HSG Bad Wildungen Vipers strichen zwei Vereine aus dem Oberhaus in Erstligaduellen die Segel.

Die Meenzer Dynamites mussten sich dem Deutschen Meister SG BBM Bietigheim klar mit 20:35 (8:17) geschlagen geben. "Wir haben heute wieder eine gute Leistung abgerufen. Gerade die jungen Spielerinnen haben ihre Einsatzzeiten bekommen und sie auch genutzt", freute sich Bietigheims Trainer Martin Albertsen und 05-Coach Thomas Zeitz betonte: "Alles in allem war es kein gutes Handballspiel von uns, denn unabhängig vom Ergebnis haben wir uns leider viel zu selten an das gehalten, was wir uns vorgenommen haben."

Bad Wildungen hingegen verlor vor heimischer Kulisse gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen mit 21:25 (11:12). "Wir haben einfach zu viel verworfen. Wenn man das Tor nicht trifft und sechs von acht Siebenmetern vergibt, kann man nicht gewinnen", so das Fazit von Vipers-Trainerin Tessa Bremmer und ihr niederländischer Landsmann Robert Nijdam betonte: "Ein Sieg im Pokal auswärts bei einem Ligakonkurrenten ist nie einfach. Es war ein typisches, kämpferisches Pokalspiel. Pia Adams und Mareike Thomaier haben gut getroffen heute, das hat gut funktioniert."

Mit dem VfL Oldenburg blieb noch ein weiterer Erstligist auf der Strecke: Beim Zweitligisten TSV Nord Harrislee unterlagen die von großen Verletzungssorgen geplagten Oldenburgerinnen am Ende mit 31:33 (17:16). Ansonsten hielten sich die weiteren Vereine aus dem Oberhaus schadlos, Titelverteidiger Thüringer HC besiegte Zweitliga-Meister HL Buchholz 08-Rosengarten mit 32:27 (17:18). "Ein großer Dank geht an meine Mädels. Sie haben bis zum Schluss nicht aufgegeben", so Luchse-Coach Dubravko Prelcec nach der Partie. THC-Coach Herbert Müller erklärte: "Riesen Kompliment an die Handball-Luchse. Sie haben ein unfassbares Spiel aufs Parkett gelegt. Es wird Zeit, dass ihr in die 1. Liga aufsteigt. Wir mussten bis zum Schluss alles geben."

Spannend war auch die Partie zwischen den Kurpfalz Bären und der HSG Gedern/Nidda, wobei sich der Erstligist am Ende mit 26:25 (11:12) gegen den aktuellen Drittligisten durchsetzen konnte. Das Heimrecht hatten die Badenerinnen, da beide Teams in der Vorsaison noch in der 2. Bundesliga gespielt haben und somit im Pokal als "gleichklassig" gelten. Die Gäste aus Hessen kündigten allerdings nach der Begegnung einen Protest an, da aus ihrer Sicht unter anderem der finale Torwurf von Samira Brand erst nach dem Schlusspfiff im Tor landete.

Erst nach zweifacher Verlängerung hatte die Neckarsulmer Sport-Union den Sprung ins Achtelfinale geschafft und den Zweitligisten BSV Sachsen Zwickau mit 45:39 (31:31, 16:13) bezwungen. "Zwickau hat uns heute das Leben richtig schwer gemacht und auch beim größten Rückstand niemals aufgegeben. Den größten Fehler, den wir auch bei dem 16:13 zur Halbzeit schon gemacht haben, war, dass wir die Führung nicht über die gesamte Spielzeit mitgenommen und uns zwischenzeitlich unnötigerweise auf die faule Haut gelegt haben. Das war sehr ärgerlich, da wir einfach zu schnell mit etwas zufrieden sind und uns genau so etwas aber in keinem Spiel erlauben können", so NSU-Coach Pascal Morgant und Norman Rentsch lobte trotz der Niederlage die geschlossene Leistung seines BSV-Teams: "Wenn wir auf dieser Leistung weiter aufbauen und sie verinnerlichen, werden wir viel Spaß haben."

Klare Erfolge gab es für Frisch Auf Göppingen, die TuS Metzingen, Borussia Dortmund, den Buxtehuder SV, die HSG Bensheim/Auerbach und die HSG Blomberg-Lippe. Mit dem VfL Waiblingen, der SG 09 Kirchhof und dem SV Union Halle-Neustadt schafften neben Harrislee auch drei weitere Zweitligisten den Sprung unter die Top 16. Diese wird letztlich von der HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler komplettiert: Der Verein aus der Dritten Liga West siegte beim BSV Phönix Sinzheim mit 30:21 (14:5).

Verfasst von HBF

Erschienen in Handball am 08. Oktober 2019

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