Erste Saisonniederlage für den TSV Wasserburg bei den TH Wohnbau Angels

Die erste Saisonniederlage für den TSV 1880 Wasserburg: Bei den TH Wohnbau Angels gab es für den amtierenden Meister nichts zu holen.

TH Wohnbau Angels - TSV 1880 Wasserburg 66:56

Aus Sicht der Gastgeber: Sturm Herwart fegte über Deutschland während der Angels-Sturm den deutschen Meister Wasserburg von der Tabellenspitze der 1.Bundesliga fegte. Vor 1000 begeisterten Zuschauern brachten die TH Wohnbau Angels aus Nördlingen mit 66:56 und einer insgesamt tollen Teamleistung dem Serienmeister vom Inn seine erste Saison-Niederlage bei und schieben sich damit selber in das Trio an der Tabellenspitze.

Vor den Toren der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle tobte Sturm Herwart, was aber rund 1000 Zuschauer nicht davon abhielt dem Bayernderby, das diesmal ein echtes Spitzenspiel war, beizuwohnen. Bombensicher stand die Angels-Abwehr zu Beginn und erlaubte dem Serienmeister lediglich schwierige Würfe. Auch der Defensivrebound war fest in den Händen der Einheimischen, so dass die 12:3-Führung nach fünf Mnuten eine logische Konsequenz war. Erst als Kim Pierre-Louis mit zwei Foulpfiffen belastet auf der Bank Platz nahm, kamen die Gäste besser ins Spiel und verkürzten zum Viertelende auf 16:12, kurz darauf zum Ausgleich (16:16). Lang, lang ist es her, dass die beiden bayerischen Erstligisten sich auf Augenhöhe begegneten. In den letzten Spielzeiten waren die Oberbayern den Rieserinnen leistungsmäßig deutlich enteilt und an einen Nördlinger Sieg war nicht im Traum zu denken gewesen. Um so erfreulicher, dass es den Angels in der laufenden Saison gelingt, trotz ihres Mini-Etats mit dem Branchenprimus mitzuhalten, der mit einer Mannschaft ohne eine einzige deutsche Spielerin auflief. Peu a peu übernahm die Startruppe vom Inn im zweiten Viertel dann auch das Ruder, griff sich ein paar Offensivrebounds, während sich die Angels mehr mit den Schiedsrichtern beschäftigten als mit ihrer eigenen Offense. Dennoch ließ die Bär-Truppe nicht abreißen und ein Dreier von Sami Hill eine Sekunde vor der Halbzeitsirene öffnete das Match wieder.

Mit solider Verteidigungsarbeit und überfallartigen Angriffen überraschten Racic und Co die Gäste nach dem Wechsel. Mehrfach ertönte die 24-Sekunden-Sirene bei Wasserburger Angriffen und gegen die Nördlinger Schnellangriffe fanden die Gäste kein Mittel. Mit diesen Tugenden erspielten sich die Angels wieder einen zweistelligen Vorsprung. Lediglich der vierte Foulpfiff gegen Kim Pierre-Louis hielt ein paar Sorgenfalten auf den Gesichtern der Angels-Fans, denn der Spielstand vor Beginn des letzten Viertels 48:34 gab keinen Anlass dazu, im Gegenteil.

Bei noch drei zu spielenden Minuten und 10 Punkten Vorsprung sahen die Angels schon wie der sichere Sieger aus, fingen aber plötzlich an, nur noch die Uhr zu melken statt den Korb zu attackieren. Auch die Reboundarbeit ließ die nötige Konsequenz vermissen, so dass der Meister noch einmal Oberwasser bekam. Doch an diesem Nachmittag mit diesem frenetischen Publikum im Rücken, das den Sieg genauso wollte wie das Team, brannte nichts mehr an. Angels-Point Guard Jen Schlott hatte die Sache im Griff, holte noch ein paar Fouls heraus und verwandelte die ihr zugesprochenen Freiwürfe sicher. Mit 17 Punkten war sie erneut Topscorer und Mutter des Siegs zusammen mit Kim Pierre-Louis, die erneut ein Double-Doubele vorweisen konnte, dem ‚Äûemotional leader‚Äú Aleks Racic und der unermüdlich rackernden Sami Hill. Dies soll die Leistung aller anderen nicht schmälern, denn der 66:56-Sieg gegen den deutschen Meister war am Ende das Ergebnis einer starken Teamleistung, zu der alle Mannschaftsteile ihren Beitrag leisteten.

Das Rieser Publikum klatschte ihren Heldinnen noch lange nach der Schluss-Sirene Beifall und feierte den Sieg ebenso wie die damit erreichte Tabellenführung, punktgleich mit den Teams aus Wasserburg und Keltern. (Kurt Wittmann)

Aus Sicht der Gäste: Jetzt ist es passiert: Der TSV Wasserburg verliert am siebten Spieltag in Nördlingen mit 56:66 (28:27), damit auch seine weiße Weste in der 1. Bundesliga und teilt sich die Tabellenführung jetzt mit den punktgleichen Teams aus Nördlingen und Keltern.

Der Angriffsmotor stockt bei den Innstädterinnen. Wie schon beim EuroCup-Spiel in der Schweiz am Mittwoch kamen sie auch am Sonntag Nachmittag im Bayernderby bei den TH Wohnbau Angels nicht über 56 Punkte hinaus. Nur magere 37 Prozent der Zwei- und 18 Prozent der Dreipunktwürfe fanden ihren Weg ins Ziel. Und auch mit sieben Treffern bei 13 Versuchen von der Freiwurflinie kann Head-Coach Georg Eichler nicht zufrieden sein.

"Glückwunsch an Nördlingen! Aber mit so einer Quote kann man auswärts nicht gewinnen", lautet dann auch seine Analyse: "Wir sind momentan einfach zu müde, vor allem auch vom Kopf her. Jetzt gilt es, so schnell wie möglich wieder Selbstvertrauen zu gewinnen, es steht eine wichtige Woche bevor." Denn am Donnerstag wartet schon das nächste EuroCup-Spiel gegen Brünn und die DBBL-Partie am Samstag gegen Hannover - beides zuhause.

Schon der Beginn des Spiels im Ries war symptomatisch und gekennzeichnet von Nervösität, unnötigen Ballverlusten und vielen Fehlwürfen. So dauerte es über vier Minuten bis die ersten Punkten für die Gäste aus Oberbayern fielen. Mit insgesamt sieben Ballverlusten in den ersten acht Minuten machte man die Angels stark und konnte so mit dem Viertelergebnis von 12:16 noch zufrieden sein. In der Folge lief es etwas besser und beim 22:20 lag Wasserburg erstmals und kurz vor der Halbzeitpause sogar 28:20 in Front, ließ aber bis zum Pausenpfiff nochmal sieben gegnerische Punkte zu - unter anderem einen Buzzerbeater aus neun Metern. Der erste Korb nach dem Seitenwechsel gehörte wieder dem TSV, doch dann folgten 16 unbeantworte Nördlinger Punkte (43:30). Zwischenzeitlich führten die Gastgeberinnen im dritten Spielabschnitt sogar mit 15. Im letzten Viertel konnte der amtierende deutsche Meister vom Inn dann des Äfteren den Rückstand wieder auf einstellige Werte verkürzen. Auch zwei Minuten vor Ende war beim 55:61 eigentlich wieder alles drin. Doch auch aufgrund einiger unglücklicher Entscheidungen der Spielerinnen war die Niederlage nicht mehr zu verhindern. (TSV 1880 Wasserburg)

ChemCats Chemnitz - AXSE BasCats USC Heidelberg 78:71

Nach nur einem Tag Pause erkämpft sich das Team von Amanda Davidson mit dem 78:71 gegen die AXSE BasCats USC Heidelberg einen ganz wichtigen Heimerfolg. Die Müdigkeit war den Katzen nach dem Pokalspiel am Mittwochabend in Halle doch noch sichtlich anzumerken, dennoch hielten sie gegen die pfeilschnellen und athletischen Gäste aus Baden-Württemberg gut mit. Es dauerte eine Weile bis die Gastgeberinnen richtig ins Spiel gefunden hatten. Das schnelle Spiel der AXSE BasCats bereitet zunächst einige Schwierigkeiten. Dennoch verliefen die ersten beiden Viertel extrem ausgeglichen. Beim Stand von 36:35 für die Cats ging es in die Kabine. Dort sammelten die Chemnitzerinnen offensichtlich neue Kräfte, der Gegner hingegen schien etwas an Tempo zu verlieren. Langsam setzten sich die ChemCats etwas ab. Die Führung nach den dritten zehn Minuten hätte durchaus deutlicher ausfallen können als die vier Punkte, die auf der Anzeigetafel standen (51:47), aber unnötige Ballverluste ließ den USC auf Tuchfühlung. Im letzten Viertel konnten die Einheimischen den Vorsprung behaupten und sogar noch minimal ausbauen. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung tat sich diesmal Valerie McQuade mit 23 Punkten hervor. Das Spiel war sicherlich keines für Basketballästheten, aber über den unermüdlichen Kampf ein erfolgreiches. Mit dem Wissen auch so ein Spiel gewinnen zu können, sollte es gestärkt in kommende Begegnung gehen.

Bereits am Reformationsdienstag geht es für die Chemnitzer Kornjägerinnen weiter. Möglich machen das sozusagen 500 Jahre Reformation. Denn anlässlich des Jubiläums wird der Reformationstag in diesem Jahr bundeseinheitlich gefeiert. Zu Gast in der Schloßteichhalle sind die Turnschwestern aus Hannover und damit auch wieder zwei Ex-ChemCats. Mary Ann Mihalyi und Melissa Jeltema zählen auch in dieser Saison zu den Leistungsträgern im Turn-Klubb. Das Team von Dr. Battersby hat letztes Wochenende beim Sieg in Halle mit fast 40 Punkten Differenz ein deutliches Zeichen gesetzt, allerdings lassen die beiden Niederlagen in Bad Aibling und in Saarlouis hoffen, dass es auswärts nicht nur Feuerwerke gibt. Für die Katzen ist die Pause bis Dienstag hoffentlich ausreichend, um vereint und mit vollen Kräften dem aktuellen Tabellensechsten Paroli zu bieten. Spielbeginn am 31. Oktober ist 17 Uhr in der Schloßteichhalle. (ChemCats)

BC Pharmaserv Marburg - GISA LIONS SV Halle 69:72

Dritte Niederlage im siebten Bundesliga-Spiel für Marburgs Damen. Das Pharmaserv-Team vergeigte eine 15-Punkte-Führung und am Ende fehlten Millimeter zur Verlängerung.

Nach einem schwachen Start der Gastgeberinnen ‚Äì oder einem guten der Gäste ‚Äì (0:8, 4:15) kam der BC ins Laufen. Die Verteidigung machte die Räume zu und ließ Angriff auf Angriff auf Halles Korb rollen. 13 unbeantwortete Punkte erzielte Marburg zwischen der 9. und der 16. Minute. Beim 23:18 war für die Heimmannschaft wieder alles im Griff.

Beim 41:26 (22. Minute) mag sich manch einer in der Halle auf einen ruhigen Abend eingestellt haben. Die Löwinnen von der Saale gehörten nicht dazu. Sie pirschten sich langsam an ihre Beute heran. Und spätestens als Inken Henningsen den SVH per Dreier auf 49:51 heranbrachte, ging die Jagd los. Zunächst mit Oberwasser für die Gäste: 57:52 nach 31 Minuten.

Dreimal Marie Bertholdt auf Finja Schaake ‚Äì und der BC war wieder obenauf (60:57, 33.). Spätestens Steffi Wagners Dreier zum 69:69 anderthalb Minuten vor Schluss sollte doch das Momentum auf Marburger Seite bringen. Wär es auch gewesen, wenn man sich nicht 45 Sekunden vor Schluss einen dummen Ballverlust geleistet hätte. Gegenzug: 69:71. Und doch hätte alles gut werden können.

17 Sekunden vor Schluss wird Halles Angriff abgewehrt. Doch der überhastete Pass zum Fastbreak landet im Aus. Foul. Ein Freiwurftreffer für Halle. 13 Sekunden für den letzten Angriff. Der Dreier in der Schlusssekunde zum Ausgleich ist frei, springt rein und wieder raus. ‚Äûpiiiiep!‚Äú, entfährt es der unglücklichen Schützin. Genau. (Marcus Richter)

TV Saarlouis Royals - Fireballs Bad Aibling 67:74

TK Hannover - BG 74 Veilchen Ladies 68:44

Rutronik Stars Keltern - Herner TC 78:67

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 29. Oktober 2017

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