Halbfinalserie ausgeglichen: Marburg erkämpft Entscheidungsspiel

Dem BC Marburg ist der Ausgleich in der Halbfinal-Serie der Playoffs geglückt Mit einem Sieg gegen Keltern bewahren sich die Marburgerinnen die Chance auf den Meistertitel.

Nach einem hart erkämpften Heimsieg, dürfen Marburgs Erstliga-Basketballerinnen weiter vom Finale träumen. Nach der Niederlage in der Auftaktpartie gegen die Rutronik Stars Keltern, glichen die Hessinnen am Freitag in eigener Halle die Halbfinal-Serie im Modus „best of three“ aus. Die Entscheidung, wer gegen Titelverteidiger Wasserburg um die Meisterschaft spielen darf, fällt schon diesen Sonntag in Keltern. Der Verlierer spielt gegen Saarlouis um Bronze.

Der Tabellenzweite aus dem Badischen hatte erneut den besseren Start und lag nach dem ersten Viertel 22:12 vorn. Die erste größere Aufholjagd des BC endete mit dem 26:23 (15.) Minute. Bei 36:36 wurden die Seiten gewechselt. Bis zur 25. Minute hatten sich die Gäste, immerhin während der Bundesliga-Runde zweimaliger Bezwinger des Titelverteidigers, ein 47:40 erspielt. Eine kluge und vielhändige Verteidigung war der Schlüssel. Doch laut Anzeigetafel war Keltern nicht so überlegen, wie es sich anfühlte. Bis zum Ende des dritten Viertels kamen die Gastgeberinnen auf 46:47 heran, lagen aber zwei Minuten später wieder mit sechs Zählern zurück.

Dreier von Paige Bradley und Katie Yohn besorgten den Ausgleich und brachten das Publikum zurück ins Spiel (33.). Mit 55:54 lag der Pokalfinalist aus dem Enzkreis nochmal vorn. Dann verteidigten Julia Köppl und Yohn sensationell gut. Svenja Greunke, Finja Schaake und Tonisha Baker trafen fast alles – manchmal auch mit Glück. Ein Greunke-Dreier sorgte 95 Sekunden vor Schluss für die erste zweistellige BC-Führung (68:58). Die wurde unter dem eigenen Korb und an der Freiwurflinie verteidigt.

"Der Druck liegt jetzt bei Keltern"

Patrick Unger (Trainer Marburg): „Das war eine Wahnsinnskulisse. Vielen Dank an die Zuschauer. Das brauchen wir öfter. Keltern hat gut gespielt, aber auch leichte Fehler gemacht wie unnötige Ballverluste. Aber auch wir haben im ersten Viertel ganz einfache Sachen falschgemacht und offene Würfe sind nicht gefallen. Wenn das Sonntag nochmal passiert, wird es schwer. Aber wir lernen aus Fehlern. Ein ganz großes Kompliment an meine Mannschaft. Die Mädels sind voll in die Kontakte gegangen und haben um jeden freien Ball gekämpft. Diese Energieleistung müssen wir nochmal bringen. Das wird körperlich und geistig schon schwer genug und Keltern wird es uns noch schwerer machen. Aber wir haben uns das Recht auf dieses Entscheidungsspiel erkämpft und hoffen, dass wir einen ordentlichen Schub mitnehmen. Wenn wir 10.000 Busse organisieren können, ist alles möglich. Wir müssen nur einen Punkt mehr machen als der Gegner, um ins Finale um die deutsche Meisterschaft zu kommen. Wer da nicht bis in die Haarspitzen motiviert ist, ist in der falschen Sportart.“

Diana Voynova (Spielerin Marburg): „Ich liebe diese Spiele, in denen es um etwas geht, und wenn die Halle voll ist. Wir wussten, dass wir aggressiver spielen mussten, als im ersten Spiel. Da haben wir Keltern erlaubt, das Tempo zu bestimmen. Heute haben wir den Korb attackiert und hatten eine gute Balance zwischen Inside- und Outside-Spiel. Wir haben den Ball gut laufen lassen und jede hat ihren Teil zum Sieg beigetragen. Wir haben die Rebounds gewonnen, das war die halbe Miete. Sonntag wird es ein komplett neues Spiel. Wir wollen die positiven Sachen mitnehmen, aggressiv bleiben und gewinnen. Der Druck liegt jetzt bei Keltern.“

mri

Verfasst von Marcus Richter

Erschienen in Basketball am 23. April 2017

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