Halle vs Wasserburg: Tabellenletzter gegen Ersten

Am kommenden Wochenende steht direkt der 14. Spieltag der Basketball Bundesliga an. Der TSV 1880 Wasserburg reist zum SV Halle.

Wenig Pause: Nachdem die Basketball-Stars der DBBL schon unter der Woche gefordert waren, geht es gleich weiter mit dem Kampf um die vorderen Plätze. Hier die Partien:

AXSE BasCats Heidelberg – Herner TC (Sa., 17.30 Uhr)

Fireballs Bad Aibling – TH Wohnbau Angels (Sa., 19 Uhr)

Schon eine äußerst kuriose Situation. Zwei Mal hat der Serienmeister und Branchenprimus Wasserburg in dieser Saison verloren und beide Wasserburg-Besieger sind aus Bayern. Am Samstag Abend treffen mit den TH Wohnbau Angels und den Bad Aibling Fireballs eben diese beiden Teams aufeinander und spielen quasi um das bayerische Krönchen.

Während die Rückrunde und das neue Jahr in den Augen der Nördlinger Basketballfans bisher alles andere als optimal laufen, sind die Fireballs gerade dabei, sich an ihre Position im oberen Teil der Tabelle zu gewöhnen. Mag es auf den ersten Blick vielleicht nicht so erscheinen, trifft man am Wochenende doch auf eine Mannschaft, mit der man einige Gemeinsamkeiten teilt. Auch in ihrer Heimstärke gleichen die Mädels von der Mangfall den Rieserinnen und mussten ebenfalls nur eine einzige Niederlage in eigener Halle hinnehmen.

Im Gegensatz zu den Damen aus dem Donau-Ries, sind ihre Gegnerinnen in dieser Woche der Doppelbelastung von zwei Ligaspielen ausgesetzt. Die Partie am Mittwoch Abend gegen den Herner TC mussten die Fireballs in dieser Woche bereits verloren geben. Eine Niederlage, die sicherlich ärgerlich ist, zumal das Spiel lange spannend und hart umkämpft war. Vor allem im Hinblick auf die begrenzten Rotationsmöglichkeiten, die sich Trainer Milos Kandzic bieten, könnte das ein kleiner Vorteil für die Rieserinnen sein. Kandzic spielt meist mit einer Rotation von lediglich sechs Spielerinnen, was zwar kraftraubend ist, aber dem Team auch sehr viel Kompaktheit und Rhythmus gibt. So unglücklich das Ausscheiden aus dem Pokal also auch sein mag, gereicht es in dieser Woche eventuell zum Vorteil, konnte doch das für Mittwoch angesetzte Spiel der Angels gegen Saarlouis aufs Wochenende vorgezogen werden.

Ansonsten sind wohl eher wenig Vorzeichen auf einen Nördlinger Sieg zu finden. Im Hinspiel konnte zwar nach einem überragenden letzten Viertel, in dem eine spektakuläre Aufholjagd stattfand, ein 69:61-Sieg erkämpft werden, allerdings reisten die Bad Aiblinger Damen im Oktober auch ohne ihre Topscorerin Sherbert an und nahmen im gesamten Spielverlauf nicht eine Auswechslung vor. Lindsey Sherbert zählt zu den zuverlässigsten Punktelieferantinnen der Liga und zeichnet sich besonders durch ihre variable Spielweise aus. Mit ihren 1,84m ist sie nicht nur in der Lage unter dem Korb zu scoren, sie ist vor allem eine überaus gefährliche Dreierschützin und versenkt die Bälle mit einer traumhaften Quote von 48%. Überflüssig zu betonen, dass es nicht lohnt, sie mit Fouls zu stoppen, denn auch ihre Freiwürfe finden mit einer Wahrscheinlichkeit von über 90% ihren Weg in den Korb. Spielmacherin der Oberbayern ist die Französin Cyrielle Recoura und als einzige Deutsche unter den sechs Stammspielerinnen ist die ehemalige Bambergerin Alina Hartmann zu nennen.

Nachdem die Flaute auf Seiten der BG nun schon eine Weile anhält, ist es im Hinblick auf die Doppelbelastung ihrer Gegnerinnen sicherlich eine gute Möglichkeit mit viel Druck und Energie gegen diese vorzugehen. Dass man in der Lage ist auch gegen vermeintlich starke Teams zu gewinnen, wurde bereits zur Genüge bewiesen und so wollen die Angels mit Selbstbewusstsein in die Erfolgsspur zurückfinden. Das Match der bayerischen Wasserburgbesieger steigt im stimmungsvollen Firedome am Samstag um 19 Uhr. (von Katja Gerstmeyr)

BG 74 Veilchen Ladies – Rutronik Stars Keltern (So., 16 Uhr)

ChemCats Chemnitz – BC Pharmaserv Marburg (So., 16 Uhr)

Zu Gast in der Chemnitzer Schloßteichhalle ist der BC Pharmaserv Marburg. Das Team von Patrick Unger schied vergangenen Sonntag überraschend gegen Göttingen im Pokal aus. Und auch am 13. Spieltag setzte es eine Niederlage, im Spiel gegen Keltern allerdings eher zu erwarten als gegen Göttingen. Die Lahnstädterinnen liegen aktuell auf Platz fünf der Tabelle in einem von Platz drei bis Platz sieben sehr engen Mittelfeld. Lediglich zwei Punkte trennen die drittplatzierten Fireballs Bad Aibling vom TK Hannover auf Rang sieben. Die Cats haben es durch die Niederlage in Hannover leider verpasst in dieses Mittelfeld vorzustoßen. Dennoch will das Team von Amanda Davidson im Heimspiel am Sonntag ihre durchaus gute Heimbilanz weiter ausbauen. (ChemCats)

Das sagt Marburgs Trainer Patrick Unger: "Die ChemCtas sind besser, als was sie bei der 61:83-Niederlage in Hannover gezeigt haben. Sie haben jetzt noch Laura Audere geholt. Sie hat nicht ohne Grund für Wasserburg gespielt und ist sicher eine gute Verstärkung. Und Spielertypen wie Abigal Asoro liegen uns nicht. Die Mannschaft ist sehr gut in der Verteidigung und lebt vom Eins-gegen-eins. In Chemnitz zu spielen, gehört generell nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Die Anfahrt ist anstrengend, in der Halle ist es unangenehm zu spielen. Die haben einen richtigen Heimvorteil, wie man auch an ihrer Bilanz von 5-2 sieht. Am Sonntag kommt es darauf an, dass wir uns nicht so sehr auf den Gegner konzentrieren, sondern wir müssen das spielen, was wir uns vornehmen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Team das beste Team ist, das wir haben können. Und wenn wir unseren Stiefel spielen, sind wir sehr gut. Vielleicht sogar besser als Teams, die mehr Geld in die Hand nehmen. Wir müssen verteidigen, und dann werden wir als Sieger vom Feld gehen." (Marcus Richter)

GISA LIONS SV Halle – TSV Wasserburg (So., 16 Uhr)

Beim Tabellenletzten der 1. Bundesliga bestreitet der TSV Wasserburg sein erstes Auswärtsspiel im Jahr 2018. Sprungball bei den GISA Halle Lions ist am Sonntag um 16:00 Uhr. Zum Abschluss der englischen Woche mit knappen Pokalsieg gegen Herne und Kantersieg gegen Heidelberg erwartet der Wasserburger Trainer Nikolay Gospodinov in Halle trotz der derzeitigen Tabellensituation ein hartes Spiel und warnt vor allem vor Brittany Hrynko. Die US-amerikanische Aufbauspielerin ist mit 5,1 Assist pro Spiel die beste Vorlagengeberin der DBBL und gehört mit 16,4 Punkten im Schnitt zu den Top Ten der Liga ebenso wie ihre Teamkollegin Khadijan Shumpert mit 16,9 Zählern. ‚ÄûWir müssen ihre Transition Offense stoppen und im Rebound gut arbeiten‚Äú, gibt Gospodinov als Vorgabe für die Partie aus. Dabei wird der Tabellenführer voraussichtlich nicht auf die Dienste von Annika Holopainen zählen können, die sich am Mittwoch eine leichte Verletzung am Fuss zugezogen hat. Auch im Hinspiel im Oktober in der Badria-Halle mussten die Wasserburgerinnen mit einem dezimierten Kader antreten, konnten eine zerfahrene Partie, die lange Zeit sehr ausgeglichen war, erst im letzten Viertel für sich entscheiden und mit 82:74 gewinnen. In Halle ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf absolut nicht zufrieden. Mit nur sechs Punkten steht das Team aus Sachsen-Anhalt zusammen mit den beiden Aufsteigern Heidelberg und Göttingen nach 13 Spieltagen am Ende des Klassements. Lediglich gegen eben diese beiden Teams konnte zuhause gewonnen werden. Dazu kommt ein Sieg beim Tabellenfünften Marburg. Anfang Dezember trennte Halle sich dann von Coach Ren√© Spandauw, aber auch dessen Nachfolger Christian Steinwerth konnte keine Wende erreichen. Nach einem Sieg in seiner ersten Partie als Chef gegen Heidelberg sind die ‚ÄûLions‚Äú mittlerweile seit fünf Spielen sieglos. (TSV 1880 Wasserburg)

TK Hannover – TV Saarlouis Royals (So., 16 Uhr)

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 12. Januar 2018

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