Keltern auf Platz zwei – Abstiegsfrage noch ungeklärt

Durch den Auswärtssieg in Wasserburg hat Keltern am vorletzten Hauptrundenspieltag der 1. DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) Platz zwei übernommen, da Marburg zeitgleich in Freiburg verlor. Die Abstiegsfrage wird erst am letzten Spieltag geklärt.

Hier die Ergebnisse des 21. und vorletzten Spieltags der Hauptrunde:

Eintracht Braunschweig - flippo Baskets BG 74 50:78

Auch das Braunschweiger “LionPride” hat durch die Heimniederlage gegen Göttingen den Befreiungsschlag verpasst und wird nun ins “Abstiegsfinale” nach Saarlouis gehen müssen. Mit 22:44 lagen die Gastgeberinnen zur Pause im Hintertreffen, was für Sprachlosigkeit unter den eigenen Fans sorgte. Aber so einfach aufgeben wollte die Eintracht auch nicht. Nur fand man nicht die geeigneten Mittel, um noch mal entscheidend zu verkürzen. Zum Ende des dritten Viertels war der Rückstand sogar angewachsen und die Begegnung damit auch entschieden. Shawnte Goff kam für Braunschweig auf 19 Punkte, Cori Coleman für die Gäste auf 22.

Eisvögel USC Freiburg - BC Pharmaserv Marburg 76:73

Marburgs knappe Niederlage in Freiburg basierte auf einer zu hohen eigenen Fehlerquote. “Als Trainer war es für mich kein schönes Spiel zum Angucken. Am Ende lag es auch daran, dass wir nicht die richtige Einstellung gefunden haben, den Gegner im Eins-gegen-eins zu stoppen”, befand Marburgs Coach Patrick Unger, der mit seinem Team in den Playoffs auf Hannover treffen wird.

ChemCats Chemnitz - TK Hannover 54:67

Die ChemCats, derzeit Tabellenelfter und damit Letzter, werden am letzten Spieltag das Heimspiel gegen die Nördlinger XCYDE Angels gewinnen müssen, um nicht als zweiter sportlicher Absteiger neben den Bad Aibling Fireballs, die bekanntlich ihr Team während der Saison zurückgezogen haben, geführt zu werden.

TSV Wasserburg - Rutronik Stars Keltern 57:66

Derweil sprang Keltern mit dem Erfolg an der Inn auf Platz zwei und überflügelte somit die Marburgerinnen. Ezinne Kalu (19 Pkt.) und Jasmine Thomas (16) sammelten dabei die meisten Punkte für die Sterne. Wasserburgs Leonie Fiebich verbuchte am Ende ebenfalls 19 Zähler. Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass es eine enge Partie war, die letztendlich durch Nuancen entschieden wurde. Mit einem 21:14 im dritten Viertel legten die Gäste den Grundstein für den Auswärtssieg.

XCYDE Angels - Herner TC 66:73

Von Anfang an bewiesen beide Teams, dass sie erstklassigen Sport zu bieten haben, Hernes Multi-Kulti-Truppe sowieso, aber auch die XCYDE-Mädels lieferten erfrischende Offensiv-Aktionen ab und lagen nach den ersten zehn Minuten zurecht lediglich mit drei Punkten im Rückstand. Coach Bär fand von Anfang an eine gute Rotation seiner Spielerinnen, so dass alle im Rhythmus waren und man so dem Tabellenführer lange Paroli bieten konnte. Beim Stand von 24:26 in der 15.Minute legte Herne noch einmal deutlich zu und dominierte vor allem durch seine körperliche Überlegenheit unter den Körben. Innerhalb zwei Minuten setzte sich der NRW-Club auf 26:35 ab. Doch mit der Einwechslung von Amenze Obanor stabilisierte sich der Nördlinger Rebound wieder und Sami Hill brachte ihr Team zum 32:39-Halbzeitstand immerhin wieder etwas auf Tuchfühlung heran. Das dritte Viertel war schon so häufig der große Schwachpunkt im Spiel der Rieserinnen gewesen. Diesmal wirkten Hill und Co hellwach, verkürzten erst den Rückstand und gingen dank eines 8-Meter-Dreiers der Kanadierin in der 27.Minute mit 48:47 in Führung, ja, richtig gelesen: in Führung. Doch Herne schaute sich das nicht lange an, übernahm wieder das Ruder im Stile eines Topteams. Die US-Stars Sannes und Frericks brachten den Turnclub erneut in Front. Selbst wenn die XCYDE-Abwehr schlechte Herne-Würfe forcierte, schnappten sich die im Schnitt einen Kopf größeren Gäste immer wieder Offensiv-Rebounds und durften noch einmal angreifen. Beim 64:68 zwei Minuten vor dem Ende war die Sensation aber noch immer möglich. Die Angels hatten Ballbesitz und konnten sich in einer Auszeit besprechen. Das für McCray aufgezeichnete Play führte nicht zu einem Korb, ein Pfiff kam auch nicht, dafür traf Herne im Gegenzug einen Verzweiflungsdreier mit Ablauf der Shot-Clock. Statt 66:68 und Spektakulum Mundi jetzt also 64:71 und Game Over. So grausam kann Basketball sein, wobei das Ergebnis letzten Endes keinem Team weh tut. Nördlingen ist zwar um einen Platz in der Tabelle abgerutscht, kann aber mit einem Auswärtssieg nächsten Samstag in Chemnitz wieder Platz sieben erreichen. Damit würde man in den Play-Offs ein erneutes Aufeinandertreffen mit Herne vermeiden und höchstwahrscheinlich auf Keltern treffen, dem amtierenden deutschen Meister. (Kurt Wittmann)

spielfrei: TV Saarlouis Royals

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 12. März 2019

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