Letzter Spieltag der Saison: Dortmund für Europapokal qualifiziert

Die Spielzeit in der Handball Bundesliga Frauen ist beendet, die letzten Entscheidungen sind gefallen. Borussia Dortmund spielt in der kommenden Saison international.

Neben dem Thüringer HC haben sich auch die SG BBM Bietigheim, der Buxtehuder SV und durch den Verzicht des Pokalsiegers VfL Oldenburg auch Borussia Dortmund sicher für den Europapokal qualifiziert.

Thüringer HC 30:24 (14:10) Bayer 04 Leverkusen

Nach der zweiten Saisonniederlage am letzten Spieltag konnte der Thüringer HC mit dem 30:24 über Bayer Leverkusen einen positiven Saisonabschluss feiern. "Wir wollten uns heute mit einem Sieg auf die Meisterfeier einstimmen, das ist gelungen. Aber ich möchte erst einmal Renate Wolf ehren, die heute ihr letztes Spiel als Trainerin gemacht hat. Wir waren viele Jahre erbitterte, sportliche Gegner und ich bin nun froh, dass daraus eine Freundschaft und gegenseitiger Respekt geworden ist. Ich ziehe den Hut vor der Leistung dieser Frau. Der Sieg heute war mega wichtig, wir konnten im letzten Saisonspiel die weiße Weste zu Hause wahren. Es war der krönende Abschluss einer überragenden Saison", erklärt THC-Coach Herbert Müller. Renate Wolf meinte mit Blick auf die vergebene Chance, sich für den Europapokal zu qualifizieren: "Es ist nun mal so gekommen und nicht anders. Es ist, wie es ist. So etwas vermasselt man nicht am letzten Spieltag, sondern während der 25 Spiele davor. Wir haben auch diesmal keine schlechte Leistung geboten, sogar sehr gut verteidigt, nur hat es eben gegen starke Thüringerinnen nicht gereicht."

SG BBM Bietigheim 25:26 (14:12) Borussia Dortmund

Die Elfen fielen in dem packenden Saisonfinale aufgrund der schlechteren Tordifferenz sogar auf Rang 7 zurück, mit zwei Punkten Rückstand auf den dritten Platz. Vorbeigezogen an den Rheinländerinnen und damit bestes Team aus Nordrhein-Westfalen ist Borussia Dortmund. Nach dem Thüringer HC besiegten die Westfälinnen auch den Vizemeister SG BBM Bietigheim mit 26:25. "Das haben wir uns aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit verdient. Wir waren ein Team", lobte Dortmunds Trainerin Ildiko Barna die Einstellung ihrer Schützlinge nach dem 12:14-Halbzeitrückstand. Bietigheims Trainer Martin Albertsen bilanzierte für die Spielzeit: "Die letzte Woche war sehr emotional für uns. Wir waren nah dran, etwas Großes zu erreichen im Pokal und schafften es am Ende leider nicht. Mich persönlich ärgert das, weil ich es dem Team sehr gewünscht hätte. Auch wenn wir diese Saison 'nur' den Supercup gewonnen haben, ist die Leistung der Mädels meisterlich."

TuS Metzingen 30:24 (17:9) Buxtehuder SV

Auch der vor der Partie schon sichere Tabellendritte Buxtehude kassierte zum Abschluss eine Niederlage. Mit dem 30:24-Sieg über den Buxtehuder SV rückte die TuS Metzingen noch auf Platz 5 vor. "Wir sind nach einem ganz schwierigen Jahr mit einem blauen Auge davongekommen", bilanzierte Metzingens Manager Ferenc Rott. Für die Ermstälerinnen ist die Hoffnung auf einen Startplatz im EHF-Pokal auch von der Wildcard für Bietigheim in der Champions League abhängig. "Wir werden gestärkt aus der Sache herauskommen, schlagen in der nächsten Saison zurück. Wir haben einen handballverrückten Trainer und tolle Neuzugänge verpflichtet", sagte Rott.

HSG Blomberg-Lippe 28:34 (14:17) Frisch Auf Göppingen

Neuer Trainer in Metzingen wird Andr√© Fuhr, der sein letztes Blomberger Heimspiel gegen Frisch Auf Göppingen mit 28:34 verlor und dessen Team dadurch auf Rang 8 ins Ziel einlief. "Das hatten wir uns etwas anders vorgestellt, aber Göppingen war die bessere Mannschaft, die verdient gewonnen hat. Der Gegner war uns immer einen Schritt voraus. Das Saisonende gefällt mir nicht, aber ich möchte trotzdem noch einmal deutlich sagen, dass noch nie eine HSG-Mannschaft in der Bundesliga 32 Punkte geholt hat. Darauf können wir stolz sein", so Fuhr. Göppingens Aleksandar Knezevic freute sich nach dem Sprung auf Platz 6: "Für mich sind die Mädels nicht Sechster, sondern Erster. Im Kampf um die Europapokalplätze gehen wir als moralischer Sieger vom Platz. Was die Mannschaft heute in den Bereichen Kampf, Energie, Emotion, Disziplin und Taktik abgeliefert hat, war großartig. Wir haben alles gegeben und brauchen uns nichts vorwerfen. Das war heute der Schlusspunkt einer überragenden Runde."

VfL Oldenburg 46:22 (22:7) Neckarsulmer SU

In den anderen drei Begegnugen standen sich die Teams auf den unteren Plätzen des Tableaus gegenüber. Pokalsieger Oldenburg feierte mit einem furiosen 46:22 über die Neckarsulmer Sport-Union einen fulminanten Abschluss. "Der Pokalsieg hat uns richtig Rückenwind gegeben. Heute hat man gesehen, was bei uns alles möglich ist, wenn wir mit Selbstvertrauen agieren", bilanzierte Oldenburgs Trainer Niels Bötel.

TV Nellingen 28:28 (13:16) Bad Wildungen Vipers

Im Kampf um Platz 10 konnte am Ende auch ohne Sieg die HSG Bad Wildungen Vipers jubeln. Die Nordhessinnen erkämpften sich beim TV Nellingen ein 28:28-Unentschieden und blieben so punktgleich vor den Hornets, die die Spielzeit als Elfter abschließen. "Am Anfang hat man gemerkt, dass das spielfreie Wochenende Gift für unseren Rhythmus war. Zwar hatten die Vipers das Final4-Wochenende in den Knochen, aber wir haben zu lange gebraucht, um ins Spiel zu finden. Hinzukam, dass wir uns zu viele Fehlpässe und Ballverluste geleistet sowie den Drive nicht bekommen haben. Das lag mehr an Bad Wildungen als an uns, obwohl sie erfahrener und dadurch auch abgezockter sind. Dennoch feiern wir diesen Punkt wie einen Sieg", war Nellingens Trainer Pascal Morgant nicht unzufrieden.

Bensheim/Auerbach 28:22 (13:6) HC Rödertal

Auf Platz 12 beendet die HSG Bensheim/Auerbach die Saison. Die Flames besiegten zum Abschluss das Schlusslicht HC Rödertal mit 28:22. "Das erklärte Ziel war das Spiel zu gewinnen und den sportlichen Klassenerhalt zu erreichen. Wir haben heute teilweise richtig schönen Handball gespielt. Es hat heute auch alles funktioniert und wir haben zwischenzeitlich mit 13 Toren geführt", freute sich Trainerin Heike Ahlgrimm, die am Rande der Partie auch ihre langfristige Vertragsverlängerung bis 2022 bekanntgab. HCR-Coach Maximilian Busch bilanzierte: "Natürlich ist so eine Niederlage zum Ende einer Spielzeit schmerzhaft. Ich freue mich aber für Lilli Roloff, die ihr erstes Tor in der Bundesliga bejubeln durfte. Außerdem habe ich heute ein starkes Spiel von Kamila Szczecina gesehen. Sie ist nun endgültig in der Mannschaft angekommen. Für Kathleen Nepolsky war es natürlich ein Abschied nach Maß. Einfach unglaublich. Ich finde es sehr schade, dass sie den Verein jetzt verlässt."

Die Abschlusstabelle der 1. Handball Bundesliga

1.Thüringer HC 48:4

2.SG BBM Bietigheim 40:12

3.Buxtehuder SV 35:17

4.Borussia Dortmund 34:18

5.TuS Metzingen 33:19

6.Frisch Auf Göppingen 33:19

7.Bayer 04 Leverkusen 33:19

8.HSG Blomberg-Lippe 32:20

9.VfL Oldenburg 21:31

10.Bad Wildungen Vipers 16:36

11.TV Nellingen 16:36

12.HSG Bensheim/Auerbach 12:40

13.Neckarsulmer SU 10:42

14.HC Rödertal 1:51

Verfasst von HBF

Erschienen in Handball am 30. Mai 2018

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