Memmingen Indians erstmals EWHL Supercup Sieger

Mit dem 3:2-Sieg über den ERC Ingolstadt sicherten sich die Memmingen Indians nicht nur drei Punkte in der Bundesliga. Auch für den europäischen Supercup gab es Punkte und damit siegt Memmingen erstmals in diesem Format.

Einen weiteren sportlichen Höhepunkt des Eishockeys in Memmingen erreichten die Indians Mädels am Samstag beim 3:2 (1:0/2:2/0:0) Erfolg beim ERC Ingolstadt. Die Mannschaft von Trainer Werner Tenschert sicherte sich neben drei Punkten in der deutschen Bundesliga auch drei Zähler im EWHL Supercup und konnte damit erstmals diesen europäischen Wettbewerb für sich entscheiden.

Die etwas ungewöhnliche Konstellation, dass ein Spiel in zwei Wettbewerben zählt gründet auf der Terminknappheit in der Frauen-Bundesliga. Die drei deutschen Vereine im achtköpfigen Teilnehmerfeld des Supercups einigten sich daher darauf, dass ein Bundesligaspiel zeitgleich für die EWHL gewertet wird.

Am Abend vor dem Spiel in Ingolstadt feierten die Memminger Mädels noch den Halbfinaleinzug und Oberligaaufstieg der GEFRO Indians Senioren am heimischen Hühnerberg. Sichtlich motiviert wollten sie den Sieg in Ingolstadt einfahren um so ihren Teil zur diesjährigen Erfolgsgeschichte des Memminger Eishockeys beizutragen. Aber auch die Ingolstädter Frauen wussten um die Bedeutung der Partie, konnten sie mit einem Sieg ebenfalls den EWHL Supercup gewinnen. Die ersten Minuten gehörten den Gastgeberinnen, die besser ins Spiel fanden. Nachdem sich die Allgäuerinnen vom Druck befreien konnten ging es hin und her, doch Tore blieben Fehlanzeige.

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Gute Leistung der Torhüterinnen. Foto: Stefan Weishaupt

Fast aus heiterem Himmel dann doch die Memminger Führung. Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt, sieben Sekunden vor der ersten Pause, schlenzte Manuela Anwander aus der neutralen Zone den Puck genau ins Kreuzeck des Ingolstädter Tores und überraschte damit die Torfrau der Schanzerinnen zum 1:0. Davon profitierten die Indians sichtlich und die erste Viertelstunde im Mitteldrittel gehörte ausschließlich ihnen. Fast im Minutentakt erarbeiteten sie sich gute Chancen. Zunächst scheiterte Nicola Eisenschmid noch am gegnerischen Pfosten, dann aber war Katharina Ott mit dem 2:0 (25. Min) erfolgreich. Ingolstadt stand weiter unter Druck und die Maustädterinnen versäumten es in dieser Phase die Überlegenheit in zählbares umzuwandeln. Als Manuela Anwander mit einem schönen Treffer in Memminger Überzahl das 3:0 (33.) erzielte, schien die Vorentscheidung gefallen.

Doch die Ingolstädterinnen kämpften unverdrossen weiter und wurden für ihren Einsatz belohnt. Zwei Strafzeiten gegen die Allgäuerinnen nutze die kanadische Kontingentspielerin Katarina Zgraja und verkürzte auf 3:2 (38./40.). Im letzten Abschnitt versuchten die Gastgeberinnen mit aller Macht, den Ausglich zu erzielen. Jetzt stand der Kampf im Mittelpunkt und beide Teams schenkten sich nichts. Chancen ergaben sich auf beiden Seiten, doch Tore blieben Fehlanzeige und so durften sich die Indians neben den drei Punkten in der Liga auch über den Gewinn ihres ersten europäischen Titels freuen.

„Wir haben uns nach dem 3:0 etwas zu sicher gefühlt und zudem viele hochkarätige Chancen im zweiten Drittel liegen gelassen“ so ECDC Coach Werner Tenschert. „Am Ende hatten wir heute das Quäntchen Glück um die Punkte mitzunehmen, aber aufgrund unserer guten Moral und der kämpferischen Einstellung war der Sieg nicht ganz unverdient“.

Erfreut zeigte sich auch Indians Teammanager Peter Gemsjäger: „Den EWHL Supercup zu gewinnen, hat einen ganz hohen Stellenwert für uns. Unter acht europäische Topteams Platz eins zu erreichen ist ein weiterer Meilenstein, nicht nur für unsere Frauenmannschaft sondern für den gesamten Verein“

ERC Ingolstadt - ECDC Memmingen Indians 2:3 (0:1,2:2;0:0)

Verfasst von ECDC Memmingen

Erschienen in Eishockey am 05. März 2017

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