Playoffs in der DBBL: Halbfinalisten stehen fest

Nach dem entscheidenden Spiel am Sonntag steht mit dem BC Pharmaserv Marburg auch der letzte Halbfinalgegner der Playoffs fest.

Die vier Teams für das Halbfinale der Playoffs stehen fest: TSV 1880 Wasserburg, Rutronik Stars Keltern, Herner TC und der BC Marburg. Lediglich letztere benötigten nach einem 1:1 in der Serie das entscheidende Match. Auch das Halbfinale wird im Best-of-three Modus gespielt.

Fireballs Bad Aibling - BC Pharmaserv Marburg 82:89 (23:17,19:17,17:23,23:32)

Das Pharmaserv-Team steht im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Nach einem Zwölf-Punkte-Rückstand drehen die Marburgerinnen das Entscheidungsspiel. Mit einem starken Schlussspurt fügen sie dem Tabellenvierten die erst zweite Heimniederlage der Saison zu. Gegner des Tabellenfünften aus Hessen im Halbfinale sind, wie im Vorjahr, die Rutronik Stars Keltern, die die Hauptrunde als Erster abschlossen.

  1. Viertel: Nach gutem Marburger Start (12:6, 5. Minute) setzt sich Bad Aibling unter dem Korb besser durch, Marburg trifft zu wenig von außen. 23:17.

  2. Viertel: Bad Aibling nutzt viele Marburger Ballverluste zu einem 10:0-Lauf (35:27, 17.). Nach einem Buzzerbeater von Lena Bradaric gehen die Fireballs mit Rückenwind in die Kabine. 42:34.

  3. Viertel: Die Gastgeberinnen führen mit 46:34 (21.). Vier BC-Dreier verkürzen auf 49:51 (25.). Mit 59:57 gehen die Fireballs ins letzte Viertel.

  4. Viertel: Mit 60:59 und 62:61 (32.) holen sich die Hessinnen die Führung zurück. Zwei Dreier von Bad Aiblings Lindsay Sherbert kontern Finja Schaake und Katie Yohn ebenfalls für drei (73:67, 35.). Marburg führt knapp vier Minuten vor Ende mit 79:67, eine Minute vor Schluss mit 84:79.

Dann wird Tonisha Baker nach einem ‚Äûunabsichtlichen Ellbogen ins Gesicht‚Äú (O-Ton Patrick Unger) vom Feld getragen. Katie Yohn versenkt die letzten vier Freiwürfe. (Marcus Richter)

ChemCats Chemnitz - Rutronik Stars Keltern 53:73 (12:13,16:22,13:25,12:13)

Die Saison 2017/2018 ist für die Chemnitzer Basketballerinnen beendet, die Überraschung gegen das Spitzenteam aus Keltern blieb aus. Eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen findet damit in der 53:73-Niederlage ihr Ende. Das Spiel begann und endete, wie man es in dieser Saison gegen Keltern gewohnt war, dazwischen allerdings lag eine couragierte Leistung der Katzen. Drei Versuche von der Dreierlinie, drei Treffer, ein 0 zu 9 auf der Anzeigetafel. Das Team von Amanda Davidson früh in Rückstand. Doch auch die Rutronik Stars blieben an diesem Abend nicht fehlerlos. Zwar benötigten die Katzen ganze vier Minuten für den ersten Punkt, danach allerdings arbeiteten sie sich zurück ins Spiel und glichen sogar aus. Bis Mitte des zweiten Viertels war es eine ausgeglichene Begegnung, in der die Katzen zeitweilig in Führung lagen.

Eine Schwächephase zum Viertelende verhinderte ein besseres Ergebnis, sodass es beim Stand von 28:35 in die Pause ging. Das Momentum setzte sich, leider zum Leidwesen der Chemnitzerinnen, auch im dritten Spielabschnitt fort. Wie bereits im Auswärtsspiel in Keltern am Ostersonntag kostet ein schlechtes drittes Viertel die Chance an einer Überraschung zu kratzen. Die Gäste aus Baden-Württemberg fügten ihrem bisherigen Vorsprung weitere 12 Zähler hinzu, sodass die Cats teilweise mit 20 Punkten zurück lagen.

Am Ende des Spiels sind es genau die 20 Punkte Differenz, Keltern mit dem zweiten Sieg eine Runde weiter, das Team von Amanda Davidson raus, game over. Sicherlich wäre, nicht nur in diesem Spiel, sondern über die gesamte Saison, etwas mehr drin gewesen. Mit nur zwei oder drei Siegen mehr während der Hauptrunde und man befindet sich im Mittelfeld der Liga und muss zum Playoff-Auftakt nicht gleich gegen den Tabellenersten antreten. Dennoch hat die Mannschaft viel Freude bereitet und tollen Basketball gezeigt.

Unvergessen bleiben in dieser Saison sicherlich der Sieg in allerletzter Sekunde gegen Herne und natürlich der Überraschungssieg gegen Wasserburg. Für die Spielerinnen geht es nun vorerst in die Sommerpause, Trainerin Amanda Davidson hingegen arbeitet schon wieder an der neuen Saison. (ChemCats)

TK Hannover - TSV 1880 Wasserburg 69:74 (15:18,23:23,13:12,18:21)

Das war ein hartes Stück Arbeit für die Wasserburger Basketball-Damen in Hannover: Mit 74:69 (41:38) gewinnt der TSV Spiel zwei des Play-Off-Viertelfinales knapp und zieht in die nächste Runde im Kampf um die Deutsche Meisterschaft ein.

Durch das 2:0 in der Best-of-Three-Serie vermieden die Wasserburgerinnen das entscheidende Spiel drei und verschafften sich und ihren Fans einen freien Sonntag. Weiter geht es am nächsten Wochenende mit der Auftaktbegegnung des Halbfinales am 15. April in der heimischen Badria-Halle gegen den Herner TC, der sich seinerseits ebenfalls ohne Niederlage gegen Nördlingen durchsetzen konnte. Auch die Rutronik Stars Keltern besiegten Chemnitz mit 2:0, warten aber noch auf ihren Gegner, denn im Duell zwischen Marburg und Bad Aibling geht es in die Verlängerung.

‚ÄûIch bin sehr stolz auf mein Team. Sie sind mit einer hervorragenden Einstellung und großem Herz aufgetreten‚Äú, so Nikolay Gospodinov nach dem Kampf gegen eine nie aufgebende Mannschaft aus Hannover. Wieder mit dabei war Margaux Galliou-Loko, der man ihre verletzungsbedingte Pause allerdings noch ansah. Gospodinov haderte zwar erneut mit den zahlreichen Offensiv-Rebounds des Gegners, der diesen viele zweite Chancen verschaffte, freute sich aber über die geschlossene Mannschaftsleistung, die den 74:69-Erfolg in dieser wichtigen Begegnung sicherte.

Das erste Viertel begann ausgeglichen, ehe sich die Gastgeberinnen fünf Punkte absetzen konnten. Der amtierende Deutsche Meister vom Inn konterte mit einem 8:2-Lauf und lag nach zehn Minuten mit 18:15 in Front. Es entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis spät in den zweiten Spielabschnitt, doch dann zogen die Gäste bis auf 41:31 davon, mussten Hannover aber bis zur Halbzeitpause wieder herankommen und in einem punktarmen dritten Viertel sogar auf 51:46 vorbeiziehen lassen.

Doch wieder schafften es die Innstädterinnen sich zurück zu kämpfen und ihrerseits in der 38. Minute mit 65:59 in Führung zu gehen. Diese brachten sie in einer hektischen und spannenden Schlussphase vor allem auch durch eine sichere Hand von der Freiwurflinie ‚Äì15 Treffer bei 16 Versuchen im gesamten Spiel ‚Äì über die Ziellinie. (TSV 1880 Wasserburg)

TH Wohnbau Angels - Herner TC 57:66 (13:21,11:16,18:10,15:19)

Game over. Das war‚Äôs, die Saison ist vorbei für die TH Wohnbau Angels. Mit einer 57:66-Heimniederlage gegen den Drittplatzierten Herner TC beenden die Nördlinger Basketball-Damen ihre 10. Erstliga-Saison mit einem insgesamt zufriedenen Gesichtsausdruck, wenn auch die vierte Niederlage im vierten Saisonspiel gegen Herne ein bisschen weh tut. ‚ÄûPlay-Off-Modus heißt fast unweigerlich, dass man die Saison mit einer Niederlage beendet, außer man wird Meister oder Dritter,‚Äú gibt Assistant Coach Martin Graf zu bedenken.

Das Rückspiel im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft zwischen den Angels und dem Turnclub aus NRW nahm einen völlig anderen Verlauf als Partie eins. Offensiv ging bei den Angels von Anfang an so gut wie nichts. Kim Pierre-Louis, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, hadert seit ihrer Knöchelverletzung mit ihrem Wurfglück und verlegte gleich reihenweise beste Gelegenheiten unter dem Korb. Lediglich Sami Hill, die immer wieder ihre Schnelligkeit nutzte und zum Korb zog, und Jen Schlott mit all ihrer Cleverness hielt die Rieserinnen einigermaßen im Rennen. Beim 13:21 nach den ersten 10 Minuten waren die Gastgeber noch einigermaßen gut bedient. Die Gäste aus Herne nutzten ihre Größenvorteile und trafen ihre Würfe, so dass schon bald die psychologisch wichtige 10-Punkte-Distanz zwischen den beiden Teams lag und die Gäste immer selbstbewusster wurden. Jetzt fielen auch deren Distanzschüsse und beim 13:33 in der 14.Minute konnte einem angst und bange werden um die Angels.

Kollektive Ladehemmung auf der einen Seite und selbstbewusste Teamleistung auf der anderen. Doch die Angels gaben sich nicht auf und intensivierten ihre Defense. Als Pierre-Louis ihren ersten Korb zum 24:37 erzielte, hatte man sich wieder ein wenig erholt und ging zum Hoffnung-Schöpfen in die Kabine. Was Schlott, Hill und Co nach ihrer Rückkehr an Kampfkraft an den Tag legten, war sensationell und kaum waren fünf Miinuten gespielt, hatte man den Rückstand auf drei Punkte schrumpfen lassen. Herne wackelte. Beim 42:43 hatten die Gastgeber mehrfach die Chance in Führung zu gehen, doch der Korb zum Umschwung wollte nicht gelingen. Stattdessen packten die Gäste noch einmal fünf Punkte zwischen sich und das Heimteam bis es zum letzten Mal eine Viertelpause gab. Die Aufholjagd hatte die Angels unheimlich Energie gekostet, Energie, die man gebraucht hätte um die Gäste auch im vierten Abschnitt noch einmal niederzukämpfen. Diese brachten mit der Routine ihres holländischen Point Guards Kujit und der Präsenz ihrer australischen Centerin Burton den Sieg in trockene Tücher. Das Aufbäumen der Rieserinnen hatte die Gäste arg in Bedrängnis gebracht, letztendlich aber zu viel Kraft gekostet um die mögliche Sensation wahrzumachen.

Am Ende steht ein glattes 2:0 für Herne in den Statistik-Tabellen und damit sind die Nördlinger bei ihrer achten Play-Off-Teilnahme seit 2008 auch zum achten Mal im Viertelfinale gescheitert. Dies tut aber einer insgesamt beachtlichen Saisonleistung der Rieserinnen keinen Abbruch. Mit 11 Siegen aus 22 Saisonspielen, darunter echte Sahnestückchen wie die Erfolgserlebnisse gegen Wasserburg und Keltern, belegt die BG Donau-Ries, wie der Stammverein offiziell heißt, den respektablen 6.Tabellenplatz im 12er Feld der 1.Liga. Schon früh hatte die Bär-Truppe keine Abstiegssorgen und konnte vor allem die Heimspiele vor einer stetig wachsenden Fangemeinde zelebrieren.

Der Lizenzantrag für die Saison 2018/19 ist termingerecht abgegeben worden und das Management vermeldet bereits Vertragsverlängerungen eines Großteils der Spielerinnen ‚Äì Details folgen demnächst. Alles eitel Sonnenschein im Ries? Fast, wenn da nicht ein paar finanzielle Sorgenfältchen zwicken würden angesichts insgesamt steigender Kosten. Der Vorstandschaft um Präsident Michael Koch wird wohl keine lange Auszeit gegönnt sein, denn PR- und Sponsorenarbeit kennt keine Pause nach der Saison. Die Saison ist vorbei. Die Saison beginnt. Game re-started. (Kurt Wittmann)

So geht's im Halbfinale der Playoffs weiter

TSV 1880 Wasserburg vs Herner TC

Rutronik Stars Keltern vs BC Pharmaserv Marburg

Weitere Infos folgen.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 09. April 2018

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