Sieg im Bayern-Derby geht an den TSV 1880 Wasserburg

Im Bayern-Derby in der Basketball Bundesliga der Frauen verlieren die XCYDE Angels gegen den TSV Wasserburg mit 54:57 (5:15, 18:20, 16:17, 15:5).

Das Bayern-Derby aus Sicht der XCYDE Angels

Trotz eines aufopferungsvollen Kampfs im letzten Viertel verloren die XCYDE Angels das Bayernderby gegen den deutschen Pokalsieger aus Wasserburg mit 54:57. Die Ex-Nördlingerin Jen Schlott sichert in der Schlussminute ihrem neuen Team den Auswärtserfolg im Ries. Es war angerichtet in der Hermann-Keßler-Halle, tolle Kulisse, Tombola, Gäseblock, Einlaufkinder. Übte all dies zu viel Druck aus auf die Mannschaft von Coach Pat Bär? Wie blockiert wirkten die XCYDE Angels zu Beginn des Spiels.

Drei Minuten und 32 Sekunden dauerte es bis einem der beiden Teams ein erfolgreicher Abschluss gelang und dies waren die Gäste aus Oberbayern. Die Angels brauchten noch weitere anderthalb Minuten um das erste Mal den Korb zu treffen. Da stand es dann schon 3:10 gegen die Einheimischen.Offensive Magerkost auf beiden Seiten mit einem deutlichen Plus für den Tabellendritten. Während Racic und Co in zehn Minuuten gerade einmal zwei Körbe aus dem Feld gelangen, spielte die Truppe von Headcoach Sidney Parsons geduldig ihre Systeme durch und lag zur ersten Viertelpause völlig verdient mit 15:5 in Führung.

Ausgerechnet Geburtstagskind Luisa Geiselsöder war es, die ihr Team offensiv auf Spur brachte. Mit zehn Punkten im zweiten Viertel trug sie dazu bei, dass der Wasserburger Vorsprung nicht noch weiter anwuchs und man zur Halbzeit beim Stand von 23:35 noch ein wenig Hoffnungen haben konnte auf eine mögliche Aufholjagd. Dazu müssten die Nördlinger Mädels aber deutlich aggressiver und zielstrebiger zu Werke gehen. An der Aggressivität lag es nicht, eher an den offensiven Unzulänglicheiten, dass man auch im dritten Abschnitt nicht aufschließen konnte.

Doch irgendwie fanden Hill und Co doch noch den Kampf-Schalter, legten ihn um und waren ganz plötzlich in der 36. Minuten auf vier Punkte dran. Die Halle stand Kopf und Hill verkürzte auf 52:54. Nächster Angriff, wieder Hill: Ausgleich. 54:54 In der dramatischen Schlussminute fehlte den Angels alerdings dann der klare Kopf um das verloren geglaubte Spiel in einen Sieg umzumünzen. Genau diese Cleverness legte dann wieder einmal Jennifer Schlott an den Tag. Das US-Girl, die die letzten beiden Jahre noch in den Diensten der Angels gestanden hatte, erzielte den entscheidenden Korb und sicherte ihrem neuen Team trotz eines insgesamt schlechten Schlussviertels den knapppen 54:57-Sieg im Bayernderby.

Mit nur 26 Prozent Trefferquote aus dem Feld ist auch kaum ein Spiel in der 1.Bundesliga zu gewinnen. Die sensationelle Freiwurfquote von 95 Prozent (19 von 20) macht dies ein wenig wett und verhalf überhaupt erst dazu, dass man noch an einem Sieg schnuppern konnte. Die Angels verpassen damit erneut eine Chance, sich von den Teams im akuten Abstiegsstrudel zu distanzieren. Mit fünf Siegen liegt man weiterhin vor Chemnitz, Saarlouis und Braunschweig. Eben dahin führt der Weg der Nördlinger am nächsten Wochenende. Im direkten Duell mit den Niedersachsen kann hier der so sehnlich erhoffte Sieg eingefahren werden, wenn man nicht erst wieder im letzten Viiertel anfängt zu kämpfen und zu treffen. (Kurt Wittmann)

Das Bayern-Derby aus Sicht des TSV 1880 Wasserburg

Am Ende wurde es wieder knapp, aber Sieg ist Sieg. Mit 57:54 (35:23) holen sich die Wasserburger Basketball-Damen am 17. Spieltag der DBBL bei den XCYDE Angels in Nördlingen endlich den zweiten Sieg im Kalenderjahr 2019. Die Partie entwickelte sich von Beginn an zu einer Verteidigungsschlacht. Die Gäste aus Oberbayern erzielten erst nach dreieinhalb Minuten die ersten Punkte, bei Nördlingen dauerte es ganze fünf. Doch während Wasserburg jetzt regelmäßig scoren konnte (insgesamt 15 Zähler im ersten Viertel), stockte der Angriffsmotor der Hausherinnen (nur 5 Punkte).

Im zweiten Spielabschnitt klappte es dann bei beiden Kontrahenten im Angriff besser und die Begegnung verlief ausgeglichen. So konnten die Wasserburgerinnen ihren Vorsprung bis zur Halbzeit halten bzw. leicht ausbauen (35:23). Nach dem Seitenwechsel schien bereits die Vorentscheidung gefallen zu sein, als sich der Tabellendritte vom Inn mehrmals auf 16 Punkte – so beim 52:36 in der 38. Minute - absetzen konnte.

Doch leider verflog diese Herrlichkeit schnell und die Gastgeberinnen gewannen ihrerseits das letzte Viertel mit 5:15. Beim 54:54 war zwei Minuten vor Spielende der Ausgleich gefallen. Allerdings konnte jetzt Wasserburg die letzten drei Punkte erzielen, wohingegen Nördlingen es nicht mehr schaffte den Ball im Korb unterzubringen.

„Es war ein wichtiger erster Schritt, dass wir gewonnen haben“, freute sich Sidney Parsons nach dem 57:54-Erfolg: „Wir haben wirklich gut angefangen und vor allem sehr gut verteidigt. Auch in der Offensive sind wir viel aggressiver aufgetreten.“ Die Wasserburger Trainerin ärgerte sich aber über die Leistung im letzten Spielabschnitt: „Es kann nicht sein, dass wir nur zwei bis drei Viertel gut spielen und dann so nachlassen. Wir müssen über die gesamten 40 Minuten konsequent und selbstbewusst auftreten.“ Und das ist umso wichtiger angesichts der bevorstehenden Aufgabe: Schon am Freitag kommt der Tabellenzweite aus Marburg in die Badria-Halle.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 10. Februar 2019

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