Skispringerinnen in Lillehammer: Das sagen die Athletinnen zum Saisonstart

Sechs Athletinnen des DSV starten am Freitag, 1. Dezember, in Lillehammer in die Skisprung-Saison.

Am Freitag starten die Skispringerinnen beim Weltcup in Lillehammer in die Olympia-Saison. In Norwegen stehen von Freitag bis Sonntag drei Einzelspringen auf dem Programm.

Der Zeitplan beim Skisprung in Lillehammer (NOR)

  • Do. 30.11.2017, 19:00 Uhr (MEZ): HS 98, Training, zwei Durchgänge, anschließend Qualifikation
  • Fr., 01.12.2017, 16:00 Uhr (MEZ): HS 98, Einzel
  • Sa., 02.12.2017, 16:00 Uhr (MEZ): HS 98, Qualifikation
  • Sa., 02.12.2017, 17:15 Uhr (MEZ): HS 98, Einzel
  • So., 03.12.2017, 10:45 Uhr (MEZ): HS 140, Einzel

Das DSV-Aufgebot beim Skispringen in Lillehammer

Für den DSV gehen bei den Springen in Lillehammer insgesamt sechs Athletinnen an den Start.

  • Katharina Althaus (SC Oberstdorf)
  • Gianina Ernst (SC Oberstdorf)
  • Anna Rupprecht (SC Degenfeld)
  • Juliane Seyfarth (WSC 07 Ruhla)
  • Carina Vogt (SC Degenfeld)
  • Svenja Würth (SV Baiersbronn)

Andreas Bauer, Bundestrainer Damen: "Unsere Saisonvorbereitung ist im Sommer, Herbst und Winter optimal verlaufen. Zwar hatte sich Carina am Knie verletzt, ihre Reha war dann aber auch erfolgreich. Alle sind gespannt auf den ersten internationalen Vergleich dieses Winters. Die letzte Standortbestimmung hatten wir im August in Courchevel. Seitdem haben unsere Athletinnen sehr fleißig, fokussiert und hart trainiert. Letzte Woche haben wir abschließend fünf Trainingstag in Lillehammer absolviert, auf der kleinen Schanze, auf der am Wochenende auch der Weltcup beginnt. Die große Schanze, auf der wir am Sonntag das Lillehammer-Triple abschließen, war leider noch nicht präpariert. Aber wir hatten in unserer Vorbereitung früher im Jahr bereits Wert auf viele Trainingseinheiten auf großen Schanzen gelegt.

Wir sind gut vorbereitet, die Athletinnen haben sich einen guten Leistungsstand erarbeitet. Wir freuen uns darauf, zum Auftakt gleich drei Springen zu absolvieren - das ist eine Bereicherung für unseren Weltcupkalender, außerdem springt das komplette Team sehr gerne auf großen Schanzen. Mittwoch ist Anreise nach Lillehammer, Donnerstag Qualifikation, Freitag und Samstag finden die Einzel auf der kleinen Schanze statt, am Sonntag das Triplefinale auf der großen, mit den 30 Besten der dann aktuellen Weltcupwertung.

Für die ganze Saison gilt, dass wir die Mannschaft in eine Position bringen wollen, aus der heraus unsere Athletinnen um die Vergabe der Podestlpätze eingreifen können - im Weltcup und dann auch bei den Olympischen Spielen.

Katharina Althaus hat ihre technischen Qualitäten und ihre Form aus dem Sommer mit in die Schneevorbereitung genommen. Sehr kontant und stabil agiert auch Svenja Würth, die viel an ihrem Landungsablauf gearbeitet und verbessert hat. Carina Vogt ist nach ihrer Reha von Tag zu Tag besser geworden, zuletzt konnte sie sogar schon immer wieder mal an ihre Spitzenleistungen aus den Sommermonaten anknüpfen. Mit Juliane Seyfarth haben wir derzeit eine vierte Athletin auf einem sehr guten Leistungsstand. Auch sie hatte im Sommer mit drei Top-Ten-platzierungen im Sommer-Grand-Prix überzeugt, und sie hat diese Form sehr gut auf den Schnee übertragen. Alle vier Damen haben das Potenzial für die Top-Ten und sie können an guten Tagen das Podest attackieren. Anna Rupprecht hat nach zehnmonatiger Verletzungspause erst Mitte Oktober wieder mit dem Sprungtraining begonnen. Sie kommt auf 50 bis 60 Sprünge - trotzdem hat sie schon den Anschluss an das Weltcupteam geschafft. Flugtechnisch gibt es bei ihr zwar noch Reserven, daran arbeiten wir weiter. Trotzdem hat sie gute Leistungen gezeigt. Wenn sie es in Lillehammer in die Punkteränge schafft, ist das ein Erfolg. Das gilt auch für Gianina Ernst, die immer noch im Juniorenalter ist: Mit Resultaten in den Punkterängen sind wir zufrieden."

Katharina Althaus: "Ich freue mich total auf Lillehammer. Der Auftakt dieses Jahr ist besonders, weil wir drei Wettkämpfe haben und am letzten Tag von der Großschanze springen. Das ist auf jeden Fall ein großer Ansporn. Wir sind die 120er im letzten Jahr in der Schneevorbereitung schon mal gesprungen. Sie macht mega viel Spaß, ist sehr harmonisch, verzeiht schon mal kleinere Fehler, und man kann richtig weit springen, wenn alles passt. Ich fühle mich derzeit gut in Form, habe im Sommer weitere Schritte in die richtige Richtung gemacht und bin gespannt, wo ich damit im Vergleich nun stehe."

Gianina Ernst: "Im Sommer war es mein Ziel, mich wieder für das Weltcupteam zu empfehlen. Nach guten Ergebnissen bei der Deutschen Meisterschaft und der Schneevorbereitung in Lillehammer ist mir das gelungen. Darüber freue ich mich sehr. Im Frühjahr war ich mit meiner Leistung nicht wirklich zufrieden. Im Laufe der Vorbereitung habe ich aber einen großen Schritt nach vorne gemacht, und jetzt möchte ich natürlich gerne wissen, wieviel Wert der im internationalen Vergleich hat. Mein Ziel sind die Top-20, mit Ergebnissen in den Top-15 wäre ich sehr zufrieden. Insgesamt möchte ich mich im Winter Schritt für Schritt steigern und natürlich gerne im Weltcup-Team bleiben."

Anna Rupprecht: "Ich bin ganz gut über den Sommer gekommen. In der ersten Hälfte stand noch die Reha im Vordergrund. Als das Knie dann stabil war, haben wir mit leichten Sprüngen vom Kasten begonnen. Im August bin ich wieder in das normale Hallentraining eingestiegen. Richtig springen tue ich aber erst wieder seit Oktober. Im Vergleich zu den anderen Mädels bin ich mit derzeit 60 Trainingssprüngen noch ziemlich weit weg - die sind echt top-fit. Aber es interessiert mich natürlich, wo ich im internationalen Vergleich gerade stehe. Allerdings werde ich nur auf der Kleinschanze starten, damit das Knie noch etwas geschont wird."

Juliane Seyfarth: "Ich bin im Sommer echt gut unterwegs gewesen und habe gute Ergebnisse im Sommer-Grand-Prix sammeln können. Jetzt freue ich mich auf Lillehammer. Ich mag die Schanzen, vor allem die große. Ein Weltcup auf der Großschanze ist immer etwas besonderes! Das Triple ist ein für uns und die Zuschauer sehr spannendes Format. Schön, dass die Norweger das umgesetzt haben. Ich möchte beim Auftakt an die Ergebnisse der Deutsche Meisterschaft anknüpfen und einfach meine besten Sprünge machen. Ich möchte mich von Sprung zu Sprung steigern und so so bald wie möglich die Olympia-Quali knacken."

Carina Vogt: "Nach zwei Wochen Wintersport gucken freue ich mich natürlich, jetzt endlich selbst in die Saison einsteigen zu können. Nach meiner Knieverletzung von Courchevelle musste ich natürlich kürzer treten und habe seit einem Vierteljahr keine Wettkämpfe mehr gesprungen. Darum freue ich mich umso mehr, dass es jetzt los geht. Froh bin ich auch darüber, dass wir mit drei Springen in Lillehammer starten, und nicht nur mit einem, wie sonst schon mal. Auch das Format mit einer kleinen Gesamtwertung zum Schluss ist gut. Allerdings haben wir auch in diesem Jahr insgesamt nur zwei Wettkämpfe von einer Großschanze. Das hätte nach meinem Geschmack ruhig schon mehr sein können. Da ich im Sommer nach der Verletzung nicht mehr mitspringen konnte, bin ich gespannt, wo ich jetzt stehe. Ich tue mich schwer, irgendwelche Prognosen abzugeben. Wir werden dort sehen, was meine Leistung wert ist. Aber die Top-10 habe ich mir vorgenommen, das wäre mein Ziel."

Svenja Würth: "Ich bin gut durch den Sommer gekommen, alles lief nach Plan. Wir haben an vielen Kleinigkeiten gearbeitet, jetzt fühle ich mich gut in Form und es kann losgehen. Ich freue mich total auf den besonderen Saisonstart. Einen Dank an Norwegen, die haben sich für dieses Triple mit einem Wettkampf auf der Großschanze echt eingesetzt. Es wird auch eine kleine Gesamtwertung danach geben. Es ist schön zu sehen, dass sich bei uns in diese Richtung etwas tut. Vor allem würden wir uns wünschen, noch mehr Wettkämpfe auf Großschanzen in den Weltcupkalender zu bekommen."

Verfasst von DSV

Erschienen in Skispringen, Wintersport am 30. November 2017

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