Saisonstart im Skispringen: Juliane Seyfarth siegt im ersten Weltcup in Lillehammer

An diesem Wochenende starten die Skispringerinnen beim Weltcup in Lillehammer in die WM-Saison. Juliane Seyfarth gewinnt überraschend den ersten Weltcup.

In Norwegen stehen für die Damen am Freitag und Samstag zunächst zwei Einzelbewerbe von der Normalschanze auf dem Programm, ehe am Sonntag ein Einzel von der Großschanze folgt.

Gleich beim ersten Wettbewerb durften die deutschen Springerinnen triumphieren: Juliane Seyfarth gewann mit 98,5 und 97 Metern den ersten Weltcup und holt so ihren ersten Karrieresieg.

Der Zeitplan beim Skispringen in Lillehammer (NOR)

  • Do., 29.11.2018, 17:30 Uhr (MEZ): HS 98, Qualifikation
  • Fr., 30.11.2018, 17:15 Uhr (MEZ): HS 98, Einzel
  • Sa., 01.12.2018: 16:15 Uhr (MEZ): HS 98, Qualifikation
  • Sa., 01.12.2018: 17:15 Uhr (MEZ): HS 98, Einzel
  • Sa., 01.12.2018: 19:45 Uhr (MEZ): HS 140, off. Training, anschl.

Qualifikation

  • So., 02.12.2018, 12:45 Uhr (MEZ): HS 140, Einzel

Für den DSV gehen bei den Springen in Lillehammer insgesamt sechs Athletinnen an den Start.

  • Katharina Althaus (SC Oberstdorf)
  • Pauline Hessler (WSV 08 Lauscha)
  • Anna Rupprecht (SC Degenfeld)
  • Juliane Seyfarth (WSC 07 Ruhla)
  • Ramona Straub (SC Langenordnach)
  • Carina Vogt (SC Degenfeld)

Andreas Bauer, Bundestrainer Damen: "Wir starten mit unseren derzeit besten sechs Athletinnen in die Saison. Svenja Würth hat noch nicht ganz die Kraftwerte, die sie für eine Rückkehr ins Sprungtraining braucht - das wird aber Anfang Dezember der Fall sein. Zuletzt haben wir noch einmal drei Tage lang in Falun trainiert. Auf der bestens präparierten Schanzenanlage herrschten dort absolute Top-Bedingungen. Diesen Trainingsblock konnte insbesondere Carina Vogt für einen deutlichen Schritt nach vorne nutzen. Carina hatte und hat nach ihrer zweimonatigen Trainingspause im Sommer immer noch etwas Nachholbedarf, sie scheint nun aber schon wieder an ihre alte Stärke anknüpfen zu können.

Den Transfer von Falun nach Lillehammer haben wir am Montag gemacht, Dienstag war Trainingstag auf der Anlage in Lillehammer, am Donnerstag starten wir mit der Quali in das Auftakt-Triple. Katharina Althaus ist Titelverteidigerin, sie hatte die Premiere im letzten Jahr für sich entschieden.

Wir haben uns gut vorbereitet und sind gut aufgestellt. Diese Prognose ist erlaubt, auch wenn wir in den letzten Wochen keinen internationalen Vergleich mehr über den Stand in der Vorbereitung hatten. Die Athletinnen verfügen über gute Materialsetups und sind athletisch und technisch fit. Unser Ziel ist es, in jedem Wettkampf mit um die Podesplätze zu kämpfen, wir möchten jeden Wettkampf mitbestimmen. Schön ist, dass wir nach der Triplepremiere letztes Jahr mit der RAW-AIR-Tour für die Damen wieder eine Weiterentwicklung des Damenskispringens erleben. Auch der Weltcupkalender ist umfangreicher geworden - eine sehr erfreuliche Entwicklung!"

Katharina Althaus: "Meine Vorbereitung lief soweit richtig gut! Zuletzt in Falun habe ich auch nochmal zwei richtig gute Sprungeinheiten gemacht - da sind wir die Winterski eingesprungen. Ich freue mich jetzt richtig, dass wir hier in Lillehammer sind und es endlich losgeht. Das Triple lief letztes Jahr sehr gut für mich, auch das sorgt für Vorfreude. Ich weiß zwar noch nicht, wo ich im weltweiten Vergleich stehe, aber ich bin mit meinen Leistungen im Training ganz zufrieden und hoffe, dass ich das dann auch im Wettkampf zeigen kann. Auf die Großschanze am Sonntag freue ich mich schon besonders: Noch ist es für uns eben etwas Besonderes, auf diesen Schanzen zu springen. Die Stimmung im Team ist richtig gut, alle sind gut drauf und gut vorbereitet."

Pauline Heßler: "Meine Vorbereitung auf die Wintersaison lief wie geplant: keine Verletzungen, keine Ausfälle, und ich bin auch zufrieden, wie es den Sommer über gelaufen ist und wie ich die Vorbereitung bestritten habe. Die ersten Schneesprünge haben wir am letzten Wochenende in Falun absolviert. Auch da bin ich gut reingekommen - auch wenn ich noch ein paar kleinere Baustellen zu bearbeiten habe. Aber das ist nichts, was man nicht beheben könnte. Die Form passt, ich fühle mich fit. Was ich im Training auf der Schanze zeigen konnte, gibt mir Sicherheit für den Wettkampfauftakt. Der wird dann zeigen, wo man genau steht. So weit, so gut - mal schauen, was diese Saison so bringt."

Anna Rupprecht: "Dieser Sommer war für mich brutal schwer, sprungtechnisch bin ich gar nicht zurechtgekommen - ich hatte den Winter fast schon abgeschrieben! Dann konnte ich mich im Herbst aber doch wieder rankämpfen, bessere Sprünge machen und mich bei der Sichtung in Oberstdorf ins Weltcupteam springen - das war so ein positives Erlebnis, das hat mir einen richtigen Schub gegeben. Man könnte auch sagen: dass das mein Jahr gerettet hat, in dem ich sehr lange und hart kämpfen musste. Jetzt freue ich mich, dass es losgeht. Ich bin total gespannt, wo ich mit dem, was ich gerade kann, zur Zeit stehe. Es ist bei mir schon noch so, dass ich mir jeden Sprung erarbeiten muss, ich denke noch viel nach und habe noch einige Baustellen zu bearbeiten. Dabei bin ich aber optimistisch, dass ein guter Weltcupauftakt möglich ist, und ich mir weitere Steigerungen erarbeiten kann."

Juliane Seyfarth: "Meine Vorbereitung war gut! Ich hatte einen guten Sprungsommer, auch mit guten Grand-Prix-Resultaten. Zuletzt waren wir in Falun: Meine ersten Schneesprünge waren doch sehr ordentlich - und jetzt freue ich mich sehr auf den Weltcupauftakt mit dem Triple. Überhaupt freue ich mich auf den gesamten Winter: Dass wir wieder mehr Wettkämpfe haben als die letzten Jahre und auch öfter auf großen Schanzen unterwegs sind."

Ramona Straub:"Weil ich etwas verspätet in die Saison eingestiegen bin, hätte ich gerne noch die eine oder andere Woche gehabt, um ein paar Sachen zu testen. Aber jetzt wird der Weltcupauftakt zeigen, wo ich stehe. Aktuell fällt es mir noch etwas schwer, die eigene Form einzuschätzen. Der erste internationale Vergleich ist schon immer wieder spannend - ich freue mich drauf!"

Carina Vogt: "Den letzten Vorbereitungsblock wollten wir eigentlich wieder in Lillehammer machen, mussten aber nach Falun ausweichen, wo wir unsere ersten Schneesprünge absolviert haben. Das war eine sehr gute Lösung. Am Montag sind wir nach Lillehammer gefahren und konnten am Dienstag ein Sprungtraining einlegen, bei dem eigentlich das ganze Team gut zurechtgekommen ist. Jetzt werden wir die Tage vor dem Auftakt noch einmal etwas runterfahren und entspannen. Bei uns freuen sich wirklich alle, dass es endlich los geht - ich finde es doch etwas schwierig, daheim vorm Fernseher zu sitzen und anderen beim Springen zuzusehen. In Lillehammer geht es darum, gut in die Saison reinzukommen und zu sehen, wo man steht. Das große Highlight der Saison ist die WM in Seefeld - das ist ja fast eine halbe Heim-WM - und wir haben endlich wieder ein Mixed-Team im Wettkampfprogramm."

Verfasst von DSV

Erschienen in Skispringen, Wintersport am 01. Dezember 2018

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