Spitzenquartett siegreich, Platztausch im Abstiegskampf

Am 11. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen trafen unter anderem die vier Teilnehmer des OLYMP Final4 (19. / 20.05.) aufeinander.

Ob es im Mai in Stuttgart tatsächlich zu diesen Paarungen kommt, entscheidet sich am 07. Februar, wenn im Rahmen des Derbys zwischen der SG BBM Bietigheim und der TuS Metzingen die Halbfinalpaarungen ausgelost werden.

Thüringer HC 28:24 (15:13) Borussia Dortmund

An der Spitze konnte sich der Thüringer HC mit einem 28:24 (15:13) über Borussia Dortmund behaupten. "Alles, was heute wichtig war, das waren die zwei Punkte. Wir haben gekämpft bis zum Umfallen", lobte THC-Trainer Herbert Müller seine Mannschaft, betonte aber auch: "Mit der Abwehr bin ich zufrieden. Was wir zur Zeit verwerfen ist unglaublich, allein drei Strafwürfe. Aber so ein Kampfspiel war genau richtig, um wieder in die Spur zu kommen." BVB-Trainerin Ildiko Barna sagte: "Glückwunsch an meine Mannschaft. Sie hat eine tolle Leistung und großen Kampfgeist gezeigt. Sie haben dem THC alles abverlangt. Ich bin enttäuscht, dass am Ende kein Punkt für uns rausgekommen ist. Wir müssen den Kopf oben behalten und vielleicht die Sensation in Bietigheim schaffen."

SG BBM Bietigheim 33:26 (14:15) Bad Wildungen Vipers

Der amtierende Deutsche Meister bleibt derweil ärgster Verfolger des Spitzenreiters. Die SG setzte sich im Duell zweier Teilnehmer des OLYMP Final4 mit 33:26 (14:15) gegen die HSG Bad Wildungen Vipers durch. "In der ersten Halbzeit taten wir uns schwer. Mit der Teamleistung und dem Charakter in der zweiten Halbzeit bin ich aber sehr zufrieden. Es liegen nun harte Wochen vor uns, wo vor allem auch mentale Stärke gefragt ist", so BBM-Trainer Martin Albertsen. Vipers-Trainerin Tessa Bremmer betonte: "Die erste Halbzeit war gut, die zweite Hälfte teilweise eine Lehrstunde für uns."

TuS Metzingen 37:25 (20:16) VfL Oldenburg

Die beiden weiteren Teilnehmer der Pokalendrunde standen sich in Metzingen gegenüber. Die TusSies konnten mit einem 37:25-Heimsieg über den VfL Oldenburg ihren dritten Platz in der Liga behaupten. "In der zweiten Hälfte mussten unsere Rückraumspielerinnen teilweise eine Viertelstunde am Stück spielen. Da lassen automatisch irgendwann die Kräfte nach", so VfL-Trainer Niels Bötel und betonte: "In der ersten Halbzeit haben wir den Ball so laufen lassen, wie wir es uns vorgenommen hatten. Leider haben wir beim Abschluss mehrmals im Kreis gestanden. Es hätte also auch gut und gerne zur Pause unentschieden stehen können." Metzingens Trainer Ren√© Hamann-Boeriths war nach dem klaren Erfolg entsprechend zufrieden: "Die Mädels haben eine super Leistung gebracht. Heute waren sehr viele sehr gut. Das haben wir gebraucht. Wir sind wieder zurück in unserem Spiel. Über eine sehr gute Abwehr kommen wir in den Gegenstoß - und dann läuft es."

Bensheim/Auerbach 27:32 (13:17) Buxtehuder SV

Erfolgreich verlief das Wochenende auch für den Buxtehuder SV, der bei der HSG Bensheim/Auerbach mit 32:27 gewann. "Ich bin mit dem Spiel nicht überglücklich, aber zufrieden mit den zwei Punkten. Das haben andere Mannschaften, die in der Tabelle vor uns stehen, nicht geschafft", so Dirk Leun mit Verweis auf die Metzinger Niederlage und Bietigheims Remis vor Kurzem. "Mich ärgert eigentlich die erste Halbzeit, weil wir nicht das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben eine katastrophale Abwehr gespielt und kriegen 17 Tore", so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm, die betonte: "Wir haben die zweite Halbzeit 14:15 gespielt. Das ist in Ordnung und wir dürfen auch nicht vergessen, gegen wen wir gespielt haben."

Neckarsulmer SU 25:25 (14:15) Frisch Auf Göppingen

Einen Pluspunkt Rückstand auf Buxtehude weist nun Frisch Auf Göppingen auf, das im Derby bei der Neckarsulmer Sport-Union nicht über ein 25:25-Unentschieden hinauskam. "Das war heute nicht unsere beste Leistung. Wir waren nicht so gut wie zuletzt, trotzdem haben wir einen Punkt geholt", so Göppingens Coach Aleksandar Knezevic. "Wir konnten das Tempo zu Beginn nicht so, wie gewollt, durchziehen, obwohl Göppingen in Angriff und Abwehr immer wieder gewechselt hat. Wir haben dann nach unserer Auszeit Gas gegeben, hatten bis fünf Minuten vor der Halbzeitpause eine starke Phase. Leider verlieren wir dann spielerisch den Faden und geraten demzufolge auch noch in den Rückstand vor der Pause", analysierte NSU-Trainer Emir Hadzimuhamedovic mit Blick auf den 14:15-Halbzeitstand und ergänzt: "In der Halbzeitpause haben wir uns für die taktische Variante 7 gegen 6 entschieden und wussten, dass Göppingen dann mit der 6:0-Deckung eine ungeliebte Abwehr spielen müssen. Ich finde, dass die Mannschaft das super umgesetzt und sich diszipliniert viele gute Chancen herausgearbeitet hat. Wir sind dadurch sicherer in der Abwehr gestanden und es waren letztendlich die Kleinigkeiten, die den Spielausgang in beiden Richtungen hätten entscheiden können."

HSG Blomberg-Lippe 28:28 (16:14) Bayer 04 Leverkusen

Auch im Duell Siebter Blomberg und Sechster Leverkusen gab es keinen Sieger. Am Ende trennten sich beide Teams mit einem 28:28. "Bei einem Unentschieden hat man immer ein lachendes und ein weinendes Auge. Aber unter dem Strich geht das Remis aufgrund der vielen wechselnden Führungen in Ordnung. Leider haben wir es im letzten Angriff versäumt, noch ein Tor zu erzielen", resümierte Blombergs Coach Andr√© Fuhr. Elfen-Trainerin Renate Wolf betonte: "Ich bin mit dem Punktgewinn zufrieden. Das Spiel war hart umkämpft und hätte jederzeit in die eine oder andere Richtung verlaufen können. Es war eine spannende Partie und das Unentschieden ist ein gerechtes Ergebnis."

TV Nellingen 33:24 (17:10) HC Rödertal

Die Abstiegsplätze wieder verlassen hat der TV Nellingen durch ein 33:24 (17:10) über das weiterhin punktlose Schlusslicht HC Rödertal. "Für uns war es eine schwierige Situation, denn wenn man oft verliert, ist das Selbstvertrauen nicht so da. Auch wenn die Niederlage so deutlich ist, möchte ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen, weil wir bis zur letzten Sekunde gekämpft haben. Die zweite Hälfte verlieren wir nur mit zwei Toren, da haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht", so HCR-Trainer Maximilian Busch. Hornets-Coach Pascal Morgant erklärte: "Es ist uns gelungen, dass der HCR in der ersten Hälfte lediglich auf vier Tore aus dem stehenden Angriff gekommen ist. Sie hatten noch einige Siebenmeter, wir haben aber sechsmal den Ball geblockt. Das war schon ausschlaggebend dafür, dass wir ihnen den Schwung genommen haben. Aus unserer Sicht haben wir das Spiel sehr souverän nach Hause gebracht und auch in der Höhe verdient gewonnen."


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Verfasst von HBF

Erschienen in Handball am 22. Januar 2018

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