Spitzenteams nervenstark, Göppingen mit Kantersieg über Tabellennachbar

In der Handball Bundesliga zeigen sich am aktuellen Spieltag die Spitzenteams nervenstark.

In der Handball Bundesliga Frauen stand am vergangenen Wochenende zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein kompletter Spieltag auf dem Programm. Das Spitzentrio zeigte dabei keine Nerven, wenngleich vor allem die TuS Metzingen lange um den Sieg zittern musste. Im Tabellenkeller konnte der TV Nellingen den Anschluss zum SVG Celle herstellen.

Biegitheim gegen Celle

Tabellenführer Bietigheim führt das Feld weiterhin mit weißer Weste an. Die Enztälerinnen zeigten gegen Celle eine durchwachsene erste, dann aber eine glanzvolle zweite Hälfte und siegten am Ende mit 33:18 (15:11). "In der ersten Halbzeit stand unsere Abwehr gut, im zweiten Durchgang bot sie sogar eine Super-Leistung und ließ nur noch sieben Gegentreffer zu. Leider haben wir etwas viel verworfen und die Gegenstöße haben nicht so gut geklappt. Insgesamt bin ich aber doch sehr zufrieden", so BBM-Trainer Martin Albertsen. SVG-Coach Martin Kahle bilanzierte: "Die erste Halbzeit war für unsere Verhältnisse ein sehr gutes Spiel. Bietigheim hat dann noch mal das Tempo erhöht und da konnten wir leider nicht mehr mithalten."

Thüringen gegen Bad Wildungen

Tabellenzweiter bleibt der Thüringer HC mit zwei Punkten Rückstand. Nachdem der Deutsche Meister schon unter der Woche das vorgezogene Heimspiel gegen den VfL Oldenburg mit 37:25 gewann, setzte sich der THC am Wochenende mit 35:28 in Bad Wildungen durch. "Nach der Videoanalyse und den Ergebnissen von Bad Wildungen war uns klar, dass die Vipers mit breiter Brust kommen und kämpfen bis zum Umfallen. Wir hatten uns auf ein Kampfspiel mit vielen Toren eingestellt und genauso ist es auch gekommen", erklärte THC-Coach Herbert Müller und ergänzte: "Das Spiel war von beiden Seiten sehr schnell und wir hatten längere Zeit Probleme. Erst in der zweiten Hälfte haben wir diese mit einem veränderten Rückzugsverhalten in den Griff bekommen." Vipers-Trainerin Tessa Bremmer war stolz auf ihre Mannschaft: "Wir haben nie aufgegeben".

Metzingen gegen Blomberg-Lippe

Zwei Punkte hinter dem THC, aber noch mit einem Spiel Rückstand, liegt die TuS Metzingen auf Rang 3. Die TuSsies behielten in einer spannenden Partie die Nerven und siegten gegen die HSG Blomberg-Lippe mit 28:27 (13:11). "Wir haben nie wirklich die richtige Abwehrformation gefunden", musste Metzingens Trainer Csaba Konkoly, dessen Team kurz vor Ende sogar mit 26:27 zurücklag, nach der Partie einräumen. Blomberg-Coach André Fuhr erklärte: "Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt und hätten auch mindestens einen Punkt verdient gehabt."

Leipzig gegen Neckarsulm

Auch der HC Leipzig konnte doppelt punkten und den vierten Tabellenplatz mit dem 28:23 über Neckarsulm festigen. "In den entscheidenden Augenblicken haben wir nachgelegt", freute sich HCL-Coach Norman Rentsch. NSU-Trainer Emir Hadzimuhamedovic analysierte mit Blick auf den 16:8-Halbzeitstand: "Mit der ersten Hälfte bin ich heute nicht einverstanden. Wir haben aus dem Rückraum schlecht geworfen und Leipzig zu leichten Toren eingeladen. Mit einem Kraftakt mussten wir uns in der zweiten Halbzeit wieder ran kämpfen. Durch eine starke Phase schafften wir das bis auf drei Tore auch, aber am Ende gewann Leipzig durch unsere schlechte erste Hälfte verdient. Wenn wir mit drei, vier Toren Rückstand in die Pause gegangen wären, hätte man ein anderes Spiel erlebt."

Buxtehude gegen Oldenburg

Auf Rang fünf rangiert der Buxtehuder SV, der sich beim Nordderby in Oldenburg ein 23:23-Unentschieden erkämpft hat. Ausgerechnet Rechtsaußen Maike Schirmer verhinderte mit ihrem Treffer an alter Wirkungsstätte die Niederlage. "Dass der VfL in dieser Phase nicht davonziehen konnte, haben wir vor allem unserer überragend haltenden Torhüterin Julia Gronemann zu verdanken", so BSV-Coach Dirk Leun angesichts des zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstands (18:15). "In den letzten Sekunden war die Kraft nicht mehr da und der Kopf war nicht mehr frisch. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt", so Oldenburgs Trainer Leszek Krowicki.

Göppingen gegen Dortmund

Nach der knappen 25:27-Niederlage gegen Leipzig hat sich Frisch Auf Göppingen mit einem 30:19 über Borussia Dortmund wieder eindrucksvoll zurückgemeldet. "Wir haben heute auf einem unglaublich hohen Level gespielt", so Göppingens Trainer Aleksandar Knezevic, der mit dem Heimsieg an Dortmund und Oldenburg (je 15 Zähler) vorbeizog. "Wir wären wohl besser im Bus geblieben", kommentierte BVB-Trainerin Ildiko Barna einen "auch in dieser Höhe verdienten Sieg."

Leverkusen gegen Nellingen

Auf Rang neun rangiert Bayer Leverkusen. Kurzfristig verstärkt mit Anouk van der Wiel (Thüringer HC) und Katja Kramarczyk (HC Leipzig) kamen die Elfen bei Schlusslicht Nellingen nur zu einem 25:25-Unentschieden, obwohl man fünf Minuten vor dem Ende mit zwei Toren vorne war. "Wir haben nicht aufgegeben - das war meine Hoffnung nach der etwas bitteren Heimniederlage gegen Blomberg", so Hornets-Trainer Pascal Morgant, dessen Mannschaft auf einen Zähler an Celle heranrückte. "Meine Mädels haben den Druck über 60 Minuten hochgehalten und haben sich diesen Punkt mehr als verdient." Leverkusens Trainerin Renate Wolf resümierte: "Wir haben am Ende auch die taktische Disziplin verloren und entweder zu schnell abgeschlossen oder sind nicht ins Tempo gekommen. Das Ergebnis ist sportlich sicherlich in Ordnung."

Verfasst von Handball Bundesliga

Erschienen in Handball am 20. Februar 2017

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