Supercup 2019: Bietigheim gewinnt knapp gegen THC

Der Thüringer HC musste sich im Spiel um den Supercup 2019 der SG BBM Bietigheim mit 26:27 (12:10) geschlagen geben. Der THC bestimmte lange die Partie, eh sich in der zweiten Spielhälfte Fehler im Abschluss einschlichen, die die Gastgeberinnen nutzen konnten und so das Spiel zu ihren Gunsten drehten.

Im Kampf um den ersten Titel der Saison trafen der Deutscher Meister 2019 und der Deutsche Pokalsieger 2019 in der MHP Arena in Ludwigsburg aufeinander. Trainer Herbert Müller sagte im Vorfeld, dass es an der Zeit wäre, dass wieder einmal der Pokalsieger den Supercup holt. Das war zuletzt dem VfL Oldenburg gelungen. Vor dem Spiel bekam Clara Woltering den erstmals verliehenen HBF Award für ihre langjährigen hervorragenden Leistungen verliehen. Die Partie begann mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Stefan Hecker, einen der großen deutschen Torhüter.

Wenige Tore zu Beginn der Partie

Der erste Treffer des Spiels gelang Emily Bölk, welche den letzten Treffer der vergangenen Saison erzielte. Die Abwehr des THC stand in der Startphase sicher und fing einige Bälle der Gastgeberinnen ab, die sich auch einige Fehlwürfe leisteten. Nach sieben Minuten stand es 3:1 aus Sicht der Gäste. Der Bietigheimer Trainer, Martin Albertsen, nahm bereits nach acht Minuten seine erste Auszeit, um Korrekturen vorzunehmen. Das Spiel wurde schneller, erst traf Angela Malestein für die SG, doch Emily Bölk antwortet in der elften Minute zum 5:2.

Nach 15 Spielminuten fiel erst der nächste Treffer durch Alicia Stolle zum 6:3 für die Gäste. Keiner der Mannschaften gelang es, den Ball im Gehäuse des Gegners unterzubringen. Ann-Cathrin Giegerich ist es mit ihren Paraden zu verdanken, dass die SG-Frauen zu keinem weiteren Treffer kamen. Den ersten Strafwurf für den THC verwandelte Iveta Koresova sicher zum 7:4 (18. Minute). Herbert Müller nahm sein erstes Team Timeout nach 19. Minuten und wechselte auf einigen Positionen durch.

THC führt zur Halbzeit

Im Angriff beider Mannschaften stockte es, kein Ball fand den Weg ins Tor. Erst Lydia Jakubisova, gelang mit einem schönen Heber das 8:5. Sofort konterte Antje Lauenroth zum 8:6 (24. Minute) und wahrte den Anschluss. Wenig später gelang Mikaela Mässing ihr erster Treffer in einem Pflichtspiel zum 9:7. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff erzielte Alicia Stolle den ersten vier Tore Vorsprung für den THC, den aber Karolina Kudlacz-Glock sofort wieder kassierte. In die Kabinen ging es beim Stand von 12:10 für den Thüringer HC.

Josefine Huber eröffnete mit einem Heber die zweite Halbzeit und netzte zum 13:10 ein. Die Tore fielen auf beiden Seiten im Minutentakt. Iveta Koresova gelang im Kampf Eins-gegen-Eins der Treffer zum 16:13 (34. Minute). Die Frauen des SG BBM kamen immer besser ins Spiel. Der THC machte es ihnen mit Fehlwürfen und Ballverlusten einfach und so erzielte Antje Lauenroth den Ausgleich zum 16:16. Herbert Müller bat seine Damen an die Seitenlinie. Die von Dinah Eckerle erfolgreich eingeleiteten Tempogegenstöße der SG BBC gefielen ihm absolut nicht.

Bietigheim lässt Chancen liegen

Neun Minuten nach Wiederanpfiff ging der Gastgeber zum ersten Mal mit 16:17 in Führung. Jetzt parierte Dinah Eckerle etliche Würfe auf ihr Tor. Marie Davidsen stand ihr auf der Gegenseite in nichts nach, so parierte sie unter anderem in der 41. Minute einen Strafwurf gegen Kim Naidzinavicius. Die Gastgeberinnen gewannen nun die Oberhand und Kim Braun traf zum 20:18. Herbert Müller nahm seine letzte Auszeit, nachdem Maura Visser noch ein Tor für ihre Mannschaft drauflegte.

Herbert Müller ersetzte nun im Angriff die Torfrau gegen eine Feldspielerin. So erzielte Emily Bölk den Treffer zum 21:19 (48. Minute) und eine Minute später schloss Iveta Koresova erfolgreich ab und erzielte den Ausgleich zum 21:21. Luisa Schulze brachte die Süddeutschen mit dem Treffer zum 23:22 ins leere THC-Tor erneut in Führung und Angela Malestein erhöhte auf drei Tore. Herbert Müller bekam von den Unparteiischen eine Zeitstrafe aufgebrummt, was dem THC in dieser Phase ein unnötiges Unterzahlspiel einbrachte. Zum Glück ließen die Gastgeberinnen 100 %ige Chance liegen. Beide Mannschaften gaben alles, um die Waagschale zu ihren Gunsten zu kippen.

Die beste Werferin in den Reihen des THC, Iveta Koresova verkürzte noch einmal von der Strafwurflinie (26:25), ehe es in die letzten zwei Schlussminuten ging. Maura Visser erzielte den Treffer zum 27:26 im Spiel um den Supercup. Dies sollte auch der Siegtreffer bleiben, denn Emily Bölk konnte den mit dem Schlusspfiff gegebenen Freiwurf nicht verwerten. Ihr Wurf krachte gegen die Unterseite der Querlatte und sprang in den Kreis zurück. Die SG BBM Bietigheim gewann so den Supercup und den ersten Titel der beginnenden Saison. Es war über die gesamten 60 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe und macht Freude auf die Bundesligasaison.

Thüringer HC: Maria Skurtveit Davidsen, Ann-Cathrin Giegerich; Mariana Lopes, Beate Scheffknecht, Alexandra Mazzucco, Almudena Rodriguez, Jovana Sazdovska 1, Meike Schmelzer 1, Alicia Stolle 5, Iveta Koresova 9/2, Emily Bölk 4, Ina Großmann, Mikaela Mässing 2, Lydia Jakubisova 2, Josefine Huber 2.

SG BBM Bietigheim:Dinah Eckerle, Valentyna Salamakha; Maura Visser 7/2, Antje Lauenroth 2, Maren Nyland Aardahl, Amelie Berger 2, Laura van der Heijden 5, Luisa Schulze 3, Karolina Kudlacz-Gloc 1, Kim Naidzinavicius 4/4, Daphne Gautschi, Leonie Patorra, Antje Angela Malestein 2, Kim Braun 1.

Strafwürfe: 2/2 - 7/6.

Zeitstrafen: 2/2.

Zuschauer: 1502.

Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Sascha Wild.

Verfasst von Sportfrauen/THC

Erschienen in Handball am 03. September 2019

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