Syrische Schwimmerin Yusra Mardini wird UN-Sonderbotschafterin

Die Vereinten Nationen haben Yusra Mardini zur neuen UN-Sonderbotschafterin für Flüchtlinge ernannt. Das hat das Flüchtlingshilfswerk „United Nations High Commissioner for Refugees“ (UNHCR) jetzt in Genf mitgeteilt.

„Ich werde weiterhin die Botschaft weiter verbreiten, dass Flüchtlinge normale Menschen sind, oftmals in traumatischen und verheerenden Lebensumständen, die zu außergewöhnlichen Dingen fähig sind, wenn ihnen die Chance gegeben wird“, sagte die Schwimmerin. „Ich bin stolz, mit meiner Stimme UNHCR zu unterstützen."

Yusra Mardini, die in Berlin lebt, arbeitete seit den Olympischen Spielen in Rio eng mit der UNHCR zusammen und konnte mit ihrer inspirierenden Geschichte auf das erste Olympia- Flüchtlingsteam der Geschichte aufmerksam machen und der globalen Flüchtlingskrise ein Gesicht geben.

UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi nannte Mardini eine "inspirierende junge Frau". Sie repräsentiere die Hoffnungen, Ängste und das unglaubliche Potenzial der vielen jungen Flüchtlinge weltweit, so Grandi. Insbesondere auf Grund ihrer persönlichen Erfahrungen sei Mardini eine starke Stimme für die Flüchtlinge und ein Beispiel für die Widerstandskraft und Entschlossenheit der Geflüchteten, ein neues Leben anzufangen.

IOC-Präsident Thomas Bach sagte: „Die Teilnahme Yusras und der anderen Athleten des Olympischen Flüchtlingsteams in Rio 2016 hat eine Nachricht der Hoffnung an alle Flüchtlinge auf der ganzen Welt gesendet. (…) Ich hoffe, dass Yusra durch ihre Rolle als UNHCRBotschafterin weiterhin viele Flüchtlinge inspirieren kann und uns daran erinnert, dass jeder mit seinen Begabungen, Fähigkeiten und seiner Kraft zur Gesellschaft beitragen kann.“ Die in Berlin lebende syrische Schwimmerin Yusra Mardini gehörte bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio zum Refugee Olympic Team (ROT/Flüchtlingsteam).

Ihre Geschichte hatte Schlagzeilen geschrieben: Die heute 19-jährige war 2015 zusammen mit ihrer Schwester vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Europa geflohen. Gemeinsam mit ihrer Schwester hatte Mardini in der Ägäis ein vom Kentern bedrohtes Flüchtlingsboot schwimmend nach dreieinhalb Stunden sicher an Land gebracht. In Berlin trainiert sie seitdem im Sportverein Wasserfreunde Spandau 04. Der Vereinstrainer Sven Spannekrebs war in der Anfangszeit in Berlin der alleinige Ansprechpartner für die junge Athletin.

Verfasst von DOSB Presse

Erschienen in Schwimmen am 11. Mai 2017

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