Toller Pokalfight zu erwarten – Letztes Angels-Heimspiel in 2017

Angels gegen Blue Dolphins 2.0. Innerhalb acht Tagen zum zweiten Mal Nördlingen gegen Marburg, Patrick Bär gegen Patrick Unger.

Das sagen die TH Wohnbau Angels: Hatten die Angels im Ligaspiel in Hessen noch mit 75:73 das Nachsehen, soll es im Pokalspiel eine Revanche geben. Natürlich hätten die Angels gern beide Spiele gewonnen, aber wenn sie sich eins hätten aussuchen müssen, wäre es wohl das Pokalspiel gewesen.

Immerhin geht es hier um das KO-Prinzip und ein Sieg bedeutet den Einzug ins Viertelfinale, das am ersten Januar-Wochenende ausgetragen wird. Mit sieben Siegen aus den 11 Spielen der Hinrunde haben die Rieserinnen eins ihrer Saisonziele, nämlich mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben, eigentlich schon erreicht. Das zweite erklärte Vorhaben des Nördlinger Bundesligisten ist es, wieder einmal ins Top-Four des Pokalwettbewerbs einzuziehen, am liebsten sogar in heimischer Halle. Immerhin haben Jennifer Schlott und ihre Mitspielerinnen in der Saison 2017/18 in der Hermann-Keßler-Halle noch nicht verloren, nicht in der Vorbereitung und auch nicht in der Liga, nicht einmal gegen Serienmeister TSV Wasserburg, dem in einer mitreißenden Partie vor 1000 Zuschauern mit 66:56 seine bislang einzige Saison-Niederlage mitgegeben wurde.

Auf diesen Heimnimbus und auf ihre Anhängerschaft, die zuletzt so zahlreich ins Wohnzimmer der Angels gepilgert waren wie in keiner anderen Bundesliga-Stadt, bauen die Rieserinnen. ‚ÄûUnsere Fans sind unglaublich,‚Äú meint die Nördlinger Kapitänin Laura Geiselsöder. ‚ÄûWenn alle aufstehen und uns anfeuern, vor allem in den entscheidenden Phasen des Spiels, dann gibt uns das noch einmal einen ordentlichen Schub und Selbstvertrauen.‚Äú

Mit den Marburger Blue Dolphins kommt das Team in den Nördlinger Sportpark mit den stärksten deutschen Spielerinnen. Nicht die ausländischen Positionen sind hier spielbestimmend, sondern die deutschen Nationalspielerinnen Greunke, Schaake und Berthold. Allein das deutsche Center-Generationen-Duell zwischen Svenja Greunke und Luisa Geiselsöder wird das Eintrittsgeld wert sein. Apropos Eintrittsgeld: es sei hier nochmals erwähnt, dass aufgrund der Regularien der dbbl, wonach die erzielten Einnahmen geteilt werden müssen, haben Saison-Dauerkarten keine Gültigkeit. Allerdings wird es auch keinen Livestream geben, das Erlebnis in der Halle zählt. Dazu wird aber auch die dritte und letzte Runde der Tombola durchgeführt, wo immer noch sehr attraktive Preise im Lostopf liegen, unter anderem ein Cabrio-Wochenende, gestiftet von Auto König. Spielbeginn ist wie immer am Sonntag um 16:00 Uhr.

Das sagt der BC Marburg: Zwei Auswärtsspiele innerhalb von 49 Stunden stehen für das Pharmaserv-Team im Kalender: Sonntag um 16 Uhr ist Sprungball in Nördlingen, schon am Dienstag geht‚Äôs um 17 Uhr im rumänischen Satu Mare weiter. Dazwischen: Mal schnell zurück nach Marburg, ein bisschen schlafen, dann ab nach Frankfurt-Hahn und in den Flieger. Das Programm ist heftig. Doch ‚Äûwir haben uns das ja ausgesucht‚Äú, sagt BC-Trainer Patrick Unger.

Ausspannen war dagegen am Donnerstag angesagt. Am Tag nach dem klaren Heimsieg im CEWL-Europapokal gegen SBS Ostrava (89:42) regenerierten die Spielerinnen individuell. Erst abends traf sich die BC-Mannschaft ‚Äì zur internen Weihnachtsfeier. ‚ÄûWir waren essen und haben gewichtelt‚Äú, verrät der Übungsleiter. ‚ÄûDie Stimmung war ausgelassen, alle sind mental gut drauf‚Äú, sagt der 34-Jährige. Doch: ‚ÄûMan merkt, dass alle an einem Strang ziehen und unbedingt ins Pokalviertelfinale kommen wollen.‚Äú

Der Gegner am Sonntag ist noch in frischer Erinnerung: Erst am Samstag traf man in Marburg aufeinander. Im Bundesliga-Duell behielt der BC mit 75:73 knapp die Oberhand. Die Partie zeigte: Auf Nördlingens fünf Topscorerinnen ist Verlass. Als Kollektiv hielt das Quintett (Pierre-Louis / Schlott / Hill / Racic / Luisa Geiselsöder) ziemlich genau seinen Saisondurchschnitt von um die 65 Punkten.

Die Mannschaft aus dem Meteoritenkrater ist während der laufenden Runde in eigener Halle eine Macht. Das bekam als eins von fünf Gäste-Teams auch Titelverteidiger Wasserburg zu spüren. Der Adventsmeister kassierte dort seine einzige Niederlage in der Liga. Neben der Heimstärke ahnt Unger noch von anderer Seite Ungemach: ‚ÄûNördlingen wird es stinken, dass sie bei uns so knapp verloren haben. Ich erwarte einen großen Kampf. Da müssen wir kühlen Kopf bewahren.‚Äú

Steffi Wagner ergänzt: ‚ÄûWir haben nach den beiden letzten Spielen viel Selbstvertrauen und wir wissen, wie wir verteidigen müssen. Und so wollen wir in Nördlingen auftreten.‚Äú ‚ÄûUnd mal gucken‚Äú, sagt Unger, ‚Äûvielleicht haben wir ja die eine oder andere Überraschung, die wir aus der Tasche ziehen können.‚Äú

Verfasst von Kurt Wittmann/Marcus Richter

Erschienen in Basketball am 09. Dezember 2017

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