TSV Wasserburg gewinnt Verfolgerduell gegen BC Marburg

Für die Chemnitzerinnen wird es im Abstiegskampf der 1. Damenbasketball-Bundesliga langsam eng. Während man am 18. Spieltag in Keltern chancenlos war, punktete die Konkurrenz aus Braunschweig und Saarlouis. Derweil verteidigte der Herner TC die Tabellenführung, während der erste Verfolger Marburg in Wasserburg verlor.

TSV 1880 Wasserburg - BC Pharmaserv Marburg 73:65 (25:20,10:14,17:18,21:13)

Die Wasserburger Festung namens Badria-Halle bleibt für Marburgs Erstliga-Basketballerinnen seit Jahren uneinnehmbar. Wieder einmal war das Pharmaserv-Team knapp dran. Am Ende ging sogar der direkte Vergleich (Hinspiel 63:58) flöten. Der BC (Bilanz 13:3) bleibt in der Tabelle auf Rang zwei, Wasserburg Dritter (12:5), ist aber – bei einem mehr absolvierten Spiel – auf einen Sieg dran. Tabellenführer Herne gewann und baute die Führung auf 14:2 Siege aus.

130 Sekunden vor Schluss hatte Tonisha Baker die Marburgerinnen durch ein And-one seit Langem wieder in Führung gebracht (65:63). Zwei Ballverluste, Pech im Abschluss und dazu Wasserburger Nervenstärke an der Freiwurflinie (8/8) sorgten für die zu hoch ausgefallene Niederlage in einem intensiven Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften (Freiwürfe: 25:12 für Wasserburg). Der gastgebende Pokalsieger erwischte den besseren Start (11:7 und 20:12, 7. Minute). Die Hessinnen fanden über gute Verteidigungsaktionen und Rebounds (am Ende 44:36 für Wasserburg) ins Spiel und gingen mit 26:25 (13.) und 34:31 (18.) in Führung.

Nach 34:35-Rückstand des BC zum Seitenwechsel blieb die Partie offen (40:37 Marburg, 23; 50:45 Wasserburg, 28.) und ging mit 52:52 ins letzte Viertel. Dort gelang es den Gästen nicht, aus frühen vier Mannschaftsfouls der Oberbayerinnen Kapital zu schlagen. Stattdessen hämmerten Wasserburgs Sophie Perner und Laura Hebecker drei Dreier in die Marburger Reuse (61:54, 35.). Selbst davon ließen sich die BC-Frauen nicht kleinkriegen und hatten in den letzten drei Sekunden noch zwei freie Dreierversuche, um wenigstens den direkten Vergleich noch unentschieden zu gestalten. (Marcus Richter)

Herner TC - TK Hannover 62:56 (17:19,20:16,12:9,13:12)

Eintracht Braunschweig - XCYDE Angels 72:68 (17:14,20:17,13:15,10:14,12:8)

Was gegebenenfalls in Keltern an Spannung fehlte, gab es in Braunschweig – genauer gesagt in der Wolfenbütteler Lindenhalle - im Überfluss. Nach Verlängerung siegte das gastgebende LionPride gegen die XCYDE Angels und zog die Nördlingerinnen ein Stück zurück in den Kampf um den Klassenverbleib. Den Gästen gelang kurz vor Abpfiff der regulären Spielzeit der 60:60 Ausgleich. In der Verlängerung dann zeigten die Löwinnen ihre Zähne. In kurzer Folge trafen Goff per Dreier sowie Claesson und Smith und sorgten damit für eine Fünf-Punkte-Führung (67:62). 15 Sekunden vor Ende trat Goff an die Linie und verwandelte beide Freiwürfe. Am Ende war es der besten Spielerin auf dem Feld, Janae Smith, vorbehalten, den letzten Punkt per Freiwurf für ihre Mannschaft zu erzielen. „Wir haben heute einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt geschafft. Uns war klar, dass es eng werden würde. Meine Mannschaft hat das aber gegen einen gleichwertigen Gegner gut erledigen können. Auch dieses Spiel hat wieder gezeigt, dass wir reifer geworden sind”, resümierte Eintracht-Coach Peter Kortmann.

flippo Baskets BG 74 - TV Saarlouis Royals 56:64 (14:16,7:10,21:20,14:18)

Rutronik Stars Keltern - ChemCats Chemnitz 92:59 (26:17,28:12,17:16,21:14)

Der amtierende Meister aus Keltern scheint immer besser in Schwung zu kommen, je näher die Playoffs rücken. Schlusslicht Chemnitz hatte schon im Vorfeld mit personeller Problembekämpfung zu tun. Die Finnin Camilla Grönberg hatte sich unter der Woche im Training das Kreuzband gerissen und wird somit in dieser Saison kein Spiel mehr bestreiten. Maya Irene Hood, beste Schützin ihres Teams, musste krankheitsbedingt passen. „Chemnitz war angeschlagen, wir konnten gut rotieren“, erklärte Kelterns Trainer Christian Hergenröther, dessen Schützlinge sich lediglich im Verlauf des dritten Viertels ein paar Unachtsamkeiten erlaubten. Amanda Davidson, die sportlich verantwortliche der ChemCats war trotz der Niederlage auch nicht unzufrieden: „Für uns war das okay.“ Am Ende hatte Keltern fünf Spielerinnen mit zweistelliger Punktausbeute in der Statistik, allen voran Kimberly Pierre-Louis und die starke Kristina Rakovic mit je 16 Zählern.

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Basketball am 19. Februar 2019

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