Vier Spieltage vor den Playoffs wird die Luft für den SV Halle dünn

Die Playoffs rücken immer näher: Während die vorderen Tabellenplätze um eine möglichst gute Position kämpfen, bangt der SV Halle um den Klassenverbleib.

Am 19. Spieltag der 1. Planet-Photo DBBL (Damenbasketball-Bundesliga) müssen die GISLA LIONS aus Halle in Chemnitz gewinnen, um noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Es ist der Griff nach dem oft zitierten letzten Strohhalm.

Hier die Partien des 19. Spieltags:

BC Pharmaserv Marburg - BG 74 Veilchen Ladies (Sa., 19 Uhr)

Vier Spieltage noch bis zu den Playoffs. Die hat das Pharmaserv-Team als Tabellenfünfter (Bilanz 11:7) schon sicher. Der kommende Gegner kann die Endrunde der besten acht auch noch erreichen. Die Veilchen Ladies haben aber zunächst noch andere Probleme: Abstiegssorgen.

Während einige Marburger rechnen, ob und wie für ihre Mannschaft noch der Sprung unter die ersten vier und damit der Heimvorteil im Viertelfinale erreicht werden kann, brauchen die Göttingerinnen zwei Siege mehr als die Konkurrenz, um nach einem Jahr Erstklassigkeit nicht gleich wieder abzusteigen. Dann allerdings wären eben auch die Playoffs noch drin, denn der Tabellenzehnte ist punktgleich mit dem Achten.

Nach wenig erbaulicher Hinrunde verstärkten die Verantwortlichen der Veilchen ihre Mannschaft personell. Seit dem läuft es besser, zwar nur ein bisschen, aber immerhin. Das bekam auch schon das Pharmaserv-Team zu spüren: Anfang Januar verpasste man in Göttingen den Einzug ins Pokal-Top-Four.

Zu den Stützen des Tabellenelften (Bilanz 4:14) gehören auch zwei ehemalige BC-Spielerinnen: Alissa Pierce (2012, 2014/15) und Jennifer Crowder (2014/15) liefen bereits im Marburger Trikot auf. Die Topscorerin der Veilchen Ladies, Marissa Janning, konnte vorige Woche beim Heimsieg gegen Hannover verletzt nicht mitwirken.

Die Zahlen sprechen allerdings für Marburg: sieben Heimspiele in Folge ungeschlagen (drei davon im CEWL-Europapokal), Göttingen dagegen kam von seinen neun Auswärtsfahrten erst einmal mit Punkten im Gepäck nach Hause. Das bislang letzte Heimspiel gegen Göttingen gewann der BC übrigens, das liegt aber schon neun Jahre und drei Monate zurück. (Marcus Richter)

TV Saarlouis Royals - AXSE BasCats Heidelberg (Sa., 19 Uhr)

ChemCats Chemnitz - GISA LIONS SV Halle (So., 16 Uhr)

Ausgerechnet im Ost-Derby geht es für die Löwinnen aus Halle bei den Katzen in Chemnitz um alles - in dem Fall um den Klassenerhalt. Unter der Woche stand einmal mehr die Defensivarbeit im Mittelpunkt der Trainingseinheiten der Hallenserinnen, in Gedenken an das Hinspiel, in dem die Lions gerade einmal 39 Punkte zugelassen haben (61:39). Auch deren Trainer Steinwerth sagte bereits nach dem Spiel gegen Marburg: ‚ÄûIch möchte, dass die Mannschaft intensiv verteidigt und nicht ihr Engagement unter dem eigenen Korb am Erfolg in der Offensive festmacht.‚Äú Die Vorgabe ist also schon mal klar.(DBBL)

In der Planet Photo DBBL steht der 19. Spieltag bevor. Die Hauptrunde biegt also mit großen Schritten auf die Zielgerade ein. Ab 16 Uhr treffen am Sonntag in der Chemnitzer Schloßteichhalle die Chemnitzer Basketballerinnen auf die Lions aus Halle. Für beide Teams geht es um viel, um nicht zu sagen um alles. Eine Niederlage kann weitreichende Folgen haben. Für das Tabellenschlusslicht aus Halle sicherlich sehr viel mehr als für das Team von Amanda Davidson. Dabei sind die ChemCats gewarnt. Ging das letzte Aufeinandertreffen Anfang November an der Saale noch deutlich mit 61:39 verloren. Seit dem ist viel passiert und beide Teams haben personelle Veränderungen vorgenommen beziehungsweise wegen Verletzungen vornehmen müssen. Bei den Lions hat es nicht nur auf dem Feld große Veränderungen gegeben, sondern auch an der Seitenlinie. Seit Anfang Dezember steht der bisherige Co-Trainer Christian Steinwerth als Headcoach an der Linie, da Ren√© Spandauw beurlaubt wurde. Auf dem Feld haben sich die Hallenserinnen mit drei Spielerinnen verstärkt. Zwei davon haben bereits bei den ChemCats gespielt. Nadja Prötzig und auch Cherise Daniel haben schon das Katzen-Trikot getragen, bei Daniel schon sehr viel länger her als bei Nadja Prötzig. Beide kennen also die Schloßteichhalle all zu gut. Dritter Neuzugang im Vergleich zum Hinspiel ist Jasmine Smith. Die Centerspielerin kam von der zweiten Mannschaft der Rutronik Stars Keltern an die Saale und ist inzwischen nach Brittany Hrinko (17.9 Punkte pro Spiel) und Milan Quinn (10.4) drittbeste Werferin in ihrem Team. Durchschnittlich 10 Punkte und 10 Rebounds legt die 24-jährige US-Amerikanerin auf. Trotz der Verstärkungen mussten die Lions eine Serie an Niederlagen einstecken. Seit dem Sieg Anfang November gegen Chemnitz ist dem Team von Christian Steinwerth kein Erfolg mehr geglückt. Das Team von Amanda Davidson wird alles daran setzen, um die Serie der Lions zu verlängern und sich selbst eine bessere Ausgangsposition für die letzten drei Hauptrundenspiele zu verschaffen. Ein heißes Derby steht also bevor. (ChemCats)

TK Hannover - TSV Wasserburg (So., 16 Uhr)

Am 19. Spieltag der 1. Bundesliga treten die Wasserburger Basketball-Damen beim TK Hannover an. Sprungball am Sonntag ist um 16:00 Uhr. ‚ÄûDas wird ein sehr schweres Spiel gegen das beste Rebound-Team der Liga‚Äú, so Head-Coach Nikolay Gospodinov vor der Partie gegen das heimstarke Hannover: ‚ÄûAber wir werden kämpfen und mit einer geschlossenen Teamleistung versuchen, den Sieg mit nach Hause zu bringen.‚Äú Eine große Hilfe unter den Körben wäre da natürlich Centerin Becca Tobin, die sich allerdings noch nicht mit auf den Weg nach Niedersachsen machen wird. Sie ist nach ihrer Knie-Operation zwar auf einem sehr guten Weg, braucht aber noch etwas mehr Zeit, um wieder voll einsatzfähig zu sein.

Die Gastgeberinnen vom Sonntag liegen mit 18 Punkten aus ebenso vielen Spielen derzeit auf Rang sieben der DBBL und haben bei sechs Zählern Vorsprung und vier verbleibenden Spielen die Play-Off-Teilnahme so gut wie sicher. Acht seiner neun Siege holte sich der ‚ÄûTurn-Klubb‚Äú dabei in eigener Halle. Das Team von Coach Rodger Battersby bleibt angesichts des hochkarätigen Kaders bisher aber eigentlich etwas hinter den Erwartungen zurück.

Neben den Nationalspielerinnen Birte Thimm, die die letzten Spiele aber nicht auflaufen konnte, und Stefanie Grigoleit steht mit Melissa Jeltema eine der Liga-Topscorerinnen der letzten Jahre im Kader und liegt auch in dieser Saison mit 20,8 Punkten pro Spiel auf Rang zwei. Dazu wurde mit Sasha Tarasava eine ehemalige Wasserburgerin und Olympia-Teilnehmerin nachverpflichtet, die mit 12,3 Zählern ebenfalls im Schnitt zweistellig punktet.

Der TSV konnte in dieser Saison bereits zwei Siege gegen Hannover feiern. Während das Liga-Hinspiel in Wasserburg klar mit 97:72 gewonnen wurde, war das Pokal-Achtelfinale Mitte Dezember auswärts bedeutend enger. Man führte zwar in der ersten Halbzeit mit 19 Punkten, doch dann verletzte sich Tobin, und die Gastgeberinnen nutzten den Schock der Innstädterinnen zu einem 8:36-Lauf. Das Momentum lag beim Stand von 50:59 eindeutig auf Hannoveraner Seite, doch der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger vom Inn und derzeitige Tabellenzweite konnte das Ruder herumreißen, nach grandiosem Fight mit 69:67 siegen und dem Gegner die zweite Heimniederlage der Spielzeit zufügen. (TSV 1880 Wasserburg)

TH Wohnbau Angels - Herner TC (So., 16 Uhr)

Derweil geht es im Kampf um die Playoff-Plätze hauptsächlich darum, sich eine möglichst günstige Ausgangsposition zu schaffen, gerade was das Heimrecht betrifft. Diesbezüglich könnte Herne mit einem Auswärtssieg in Nördlingen schon einen großen Schritt gehen. Die Plätze eins bis vier garantieren im Viertelfinale nämlich das Heimrecht in einem möglichen dritten Spiel. Währenddessen kämpfen Chemnitz und Heidelberg womöglich zusammen mit Saarlouis, das aktuell Platz acht belegt, um den letztmöglichen Playoff-Startplatz. (DBBL)

Nicht allzu oft kriegen Sportfans im Ries Olympioniken zu sehen, und das nicht im Zuge einer Ehrung, sondern im Wettkampf. Natalie Burton errang in Rio 2016 mit der australischen Nationalmannschaft den fünften Platz. Am Sonntag um 16:00 Uhr spielt Burton mit ihrem Team, dem Herner TC in Nördlingen gegen die TH Wohnbau Angels.

Damit treffen zwei besonders heimstarke Teams aufeinander, die in eigener Halle kaum etwas anbrennen lassen. Während die Nördlinger Basketballfans in dieser Saison erst eine einzige Niederlage zu sehen bekamen, ist Herne sogar seit über einem Jahr zuhause ungeschlagen. Gleichzeitig bedeutet das allerdings, dass die Damen aus dem Ruhrgebiet auswärts offensichtlich nicht immer zu Hochform auflaufen. Nur drei der neun Spiele bei ihren Konkurrenten konnten sie für sich entscheiden, sechs Mal ließen sie die Punkte beim Gegner.

Da gleiches bekanntlich auch auf die Angels zutrifft, verlor man das Hinspiel in Herne nach einem katastrophalen ersten Viertel deutlich mit 67:46. Insgesamt liegt man in der Tabelle somit vier Punkte hinter dem TC zurück, der sich mittlerweile auf den vierten Platz vorgearbeitet hat. Diese gute Positionierung verdanken sie nicht zuletzt den beiden vergangenen Spielen, in denen sie mit sehr starken Auftritten die beiden Top-Favoriten Wasserburg und Keltern schlagen konnten. Nach einer Siegesserie von vier zumeist knappen und umkämpften Spielen, kann Trainer Marek Piotrowski, der seit fast 15 Jahren für Herne an der Seitenlinie steht, äußerst zufrieden mit seiner Mannschaft sein. Aber auch bei den Angels läuft es derzeit nicht schlecht. Zwar musste man eine deutliche und verdiente Niederlage beim Meister Wasserburg hinnehmen, dennoch konnte man immerhin eine gute zweite Halbzeit aus der Partie mitnehmen. Zuvor hatte man sich außerdem 3x die Punkte gegen sämtliche Abstiegskandidaten geholt.

Während sich im eigenen Lager seit dem letzten Aufeinandertreffen nichts geändert hat, gab es auf Seiten der Gäste personellen Zuwachs. Neben der Serbin Branca Lukovic steht die oben erwähnte Natalie Burton, die zudem einen britischen Pass hat, seit drei Spielen im Kader. Sicherlich wird sie ihre ganze Erfahrung ins Herner Team einbringen und ist somit bereits jetzt zu einer wichtigen Spielerin geworden. Karin Kuijt, eine von vier Holländerinnen, die in der Regel den größten Spielanteil hat und im Hinspiel die beste Werferin war, kann derweil aufgrund einer gebrochenen Hand am Wochenende nicht mitmischen. Dass Herne in der Lage ist, den Ausfall zu kompensieren, steht hinsichtlich der extrem hohen Leistungsdichte der Mannschaft außer Frage. Acht internationale Spielerinnen sowie Emina Karic bilden den hochkarätigen Kader des Teams aus dem Ruhrpott. Ausgerechnet übernimmt die mit ihren erst 22 Jahren jüngste Spielerin im Team, Courtney Range, die Rolle der Topscorerin. Mit einer Körpergröße von 1,90m ist sie zudem eine ausgezeichnete Rebounderin. Spezialität des TC sind Dreipunktwürfe, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ihr Ziel finden. Lediglich der TSV Wasserburg kann sie in dieser Kategorie noch übertreffen. Zudem haben sie mit 80% nach den Angels (81%) die höchste Freiwurfquote der Liga. Von dieser Treffsicherheit durfte man sich bereits persönlich überzeugen, als man im Hinspiel neun Dreier kassierte, die am Ende den Ausschlag gaben.

Ziel ist es somit sicherlich durch eine stabile Verteidigung, einfache Würfe der Gäste zu verhindern. Außerdem möchte man natürlich die eigene Heimstärke demonstrieren und mit der Unterstützung zahlreicher Fans, den nächsten Heimsieg landen. Das Match am Sonntag steht im Zeichen des Sponsors of the Day, Sanitätshaus Feix und beginnt wie gewohnt am Sonntag um 16 Uhr in der Hermann-Kessler-Halle. (Katja Gerstmeyr)

Rutronik Stars Keltern - Fireballs Bad Aibling (So., 17.30 Uhr)

Verfasst von DBBL

Erschienen in Basketball am 24. Februar 2018

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