Eishockey

ESC Planegg Frauen gewinnen Benefizspiel gegen Männer

Etwa 250 Zuschauer kamen am Sonntag zum „Eiswunder Planegg“, um beim dritten Derby zwischen dem ESC Planegg (Frauen) und dem EC Planegg-Geisenbrunn (Männer) mitzufiebern. Den Frauen gelang nach einer deutlichen 14:6- und knappen 7:6-Niederlage in den Vorjahren vor dieser Rekordkulisse mit 8:4 die langersehnte Revanche.

Für das Freiluftspiel auf der kleinen Eisfläche wurden einige Regeln geändert. Gespielt wurde mit einer Torfrau/einem Tormann und vier Feldspieler/innen. Auf einen Seitenwechsel wurde verzichtet, damit beide Mannschaften keinen weiten Weg zur Spielerbank hatten. Die Eisfläche hatte keine Linien, somit gab es keine unerlaubten Weitschüsse. Anstelle von Strafzeiten wurden Penaltyschüsse zugesprochen. Geleitet wurde die Partie von Schiedsrichterlegende Pompeo Ondertoller und Andy Feix.

Schweigeminute für verstorbene Spielerin

Bevor das Spiel begann, ehrten beide Mannschaften und die Zuschauer in einer Schweigeminute die einige Tage zuvor verstorbene ESC-Spielerin Sophie Kratzer. Ihre Mannschaft trug während des Spiels schwarze Armbinden im Gedenken an ihre Mannschaftskameradin und Freundin. Den symbolischen Einwurf übernahm Planeggs Erster Bürgermeister Heinrich Hofmann, der zusammen mit mehreren Gemeinderäten beim Spiel zugegen war.

Im Gegensatz zum Vorjahr verzichteten beide Mannschaften auf ein Abtasten und legten gleich los. Die ersten Minuten gehörten klar dem EC Planegg-Geisenbrunn, ehe das Spiel ausgeglichener wurde. ESC-Torfrau Lisa Hemmerle, die bis zur vergangenen Saison noch bei den Männern des EHC Klostersee zwischen den Pfosten stand, konnte dank ihrer Erfahrung und starker Saves ihren Kasten lange Zeit sauber halten. Bis zur verdienten Führung der Männer durch Dominik Lenz vergingen 14 Minuten. Ihr Gegenüber Michael Pisula musste sich über Langeweile gleichwohl ebenfalls nicht beklagen und zeigte neben Hechtsprüngen weitere sehenswerte Paraden. Nach einem Foul konnte ESC-Spielerin Kathrin Lehmann aber per Penalty zum 1:1 ausgleichen. In der 20. Minute drehte Jacyn Reeves das Spiel zum 2:1- Pausenstand. Die erste Pause diente nicht nur der Eisbereitung. Zum einen wurde der Spendenempfänger, das Eltern Kind Programm aus Stockdorf, vorgestellt, zum anderen demonstrierten Kathrin Lehmann und Andreas Loibl den Zuschauern, welche Schutzausrüstung Spielerinnen und Spieler tragen.

Frauen übernehmen souverän die Führung

Der Rückstand motivierte die Männer, und sie belohnten sich gleich in der ersten Minute des neuen Abschnitts zunächst mit dem Ausgleich durch Charles Bernier. Doch dann übernahmen die Frauen das Zepter. Vier Minuten später traf Resi Wagner zur erneuten Führung, ehe in der 29. Minute Anna Fiegert per Schlagschuss und Julia Zorn mit einem Doppelschlag auf 5:2 erhöhten. Drei Minuten danach musste EC-Torhüter Michael Pisula nach einem trockenen Schuss von Kerstin Spielberger erneut hinter sich greifen. Ihren Penalty einige Minuten später parierte er hingegen souverän. Mit 6:2 für die Frauen ging es in die zweite Pause.

Bevor die Eismaschine das Eis für den letzten Abschnitt vorbereitete, konnten über 50 Kinder und Erwachsene ihr Können beim Puckwerfen unter Beweis stellen. Der Sieger erhielt einen Gutschein für den Planegger Streets- und Sportswear-Laden „Halleluja“, der Zweite und Dritte einen Eishockeyhelm bzw. eine ESC-Jahreskarte.

Rivalität besteht nur auf dem Spielfeld

Es waren nur wenige Sekunden gespielt, und schon stand es nach Jacyn Reeves’ zweitem Tor 7:2 für die Frauen. Doch wer dachte, der Torhunger der Männer wäre gestillt, wurde in der 49. Minute eines Besseren belehrt, als Dominik Lenz blitzschnell reagierte und einnetzte. ESC-Stürmerin Justine Reyes belohnte aber noch in derselben Minute ihre zahlreichen Bemühungen nach etlichen Großchancen und stellte den alten Abstand wieder her. Die Antwort von Dominik Lenz zum 8:4 in Form eines trocken abgezogenen Schlagschusses folgte anderthalb Minuten später. Trotz weiterer Chancen sollten keine weiteren Tore mehr fallen.

Die Frauen feierten hüpfend ihren ersten Sieg. Als es zum obligatorischen Siegerfoto ging, winkten sie ihre Derbygegner her, denn nach dem Spiel ruht die Planegger Rivalität, auch wenn sie ohnehin in gegenseitiger Wertschätzung gelebt wird. Gewonnen hat wie immer Planegg: Die Bevölkerung konnte endlich mal wieder ihre beiden Eishockeyteams im Ort agieren sehen und Eishockeyatmosphäre genießen. Und das Eltern Kind-Programm kann nicht nur mit Einnahmen von € 1271,- durch Eintrittskarten, Spenden und Puckwerfen rechnen, sondern die Summe wurde dank des ESC und seines Sponsors Dirk Haberkamp auf nicht nur besser einprägsame € 2020,- aufgestockt. Hervorzuheben ist ferner die Unterstützung durch die Firmen Hartl Metallbau & Brandschutz aus Geisenbrunn und die Glaserei Zehentbauer aus Gauting, welche die Kosten für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit übernahmen. Den fast schon traditionellen Leberkas im Vereinsheim spendierte Schirmherr und Bürgermeister Heinrich Hofmann. Beide Mannschaften und die Helfer nahmen dies dankend an, wohl auch, um sich schon einmal fürs nächste Aufeinandertreffen zu stärken.

Benefizspiel des ESC Planegg 2020 im Re-Live

Verfasst von Sportfrauen

Erschienen in Eishockey am 23. Januar 2020

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