Eishockey
Diskriminierung durch Heiko Vogel: Bundesliga-Spielerinnen schreiben offenen Brief an DFB
Diskriminierung durch Heiko Vogel: Bundesliga-Spielerinnen schreiben offenen Brief an DFB
Als Strafe für beleidigende Äußerungen gegen Frauen soll ein Fußballtrainer sechsmal eine Frauenmannschaft trainieren. Das empört viele Bundesliga-Spielerinnen und sie schreiben einen offenen Brief an den DFB mit dem Appell, hier aktiv zu werden.
Der U23-Trainer von Borussia Mönchengladbach, Heiko Vogel, soll sich bei einem Spiel am 30. Januar unsportlich gegenüber zwei Schiedsrichterassistentinnen verhalten haben. Über Vanessa Arlt und Nadine Westerhoff soll er beim Verlassen des Platzes gesagt haben "Frauen haben auf dem Fußballplatz einfach absolut nichts zu suchen." Dafür hat Vogel nun eine Strafe kassiert: Zwei Spiele Sperre, eine Geldstrafe – und sechs Trainingseinheiten mit der Frauen- und Mädchenabteilung des Vereins.
Letzteres hat bei vielen Akteur:innen im Frauenfußball für Empörung gesorgt. In einem offenen Brief an den DFB schreiben die Bundesliga-Spielerinnen um Alex Popp: "Uns stellt sich die Frage, wie das Trainieren eines Frauen- oder Mädchenteams als eine Strafe festgelegt werden kann. [...] Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fußball."
Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl hatte diese Form der Starfe dementiert.Er sagt: „Die Strafe waren zwei Spiele Sperre, eine Geldstrafe vom Verband plus eine Geldstrafe vom Verein on top. Heiko hat dann im Zuge der Verhandlungen angeboten, Frauen und Mädchen zu trainieren, um seine Wertschätzung für den Frauenfußball auszudrücken. Insofern ist das keine Strafe, sondern ein Angebot.“
Das sehen die Spielerinnen um Alex Popp anders. In ihrem Brief an den DFB fordern sie vom Verband, Stellung zu beziehen und aktiv zu werden. Denn es sei ebenso keine Wertschätzung, "wenn man als Ausgleich für ein solches unsportliches Verhalten anbietet, für ein paar Stunden eine Frauenmannschaft zu trainieren." Nicht nur die Spielerinnen der Fußball-Bundesliga haben sich zu dieser Sache geäußert. Die österreichische Nationalspielerin Viktoria Schnaderbeck schreibt auf Instagram: "Fußballerinnen zu trainieren ist KEINE STRAFE. Diese Sanktion des WDFV muss Konsequenzen mit sich bringen. Ich bin mir sicher, dass sich jede Fußballerin und vermutlich auch jede Sportlerin so fühlt wie ich mich fühle: DISKRIMINIERT."
Erschienen in Fußball am 20. März 2021
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